Ich hätte es nicht tun sollen - Klavier Probespiel

J

Jan1970

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15. Dez. 2021
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Hallo zusammen,
ich bin ja eigentlich eher jemand der hier im Forum viel liest...und wenig schreibt :001:.
allerdings muss ich Euch hier nun doch mein Leid klagen.
Da ich mich derzeit mit dem Gedanken trage mein derzeitiges Klavier (Yamaha P112)
gegen etwas schöner klingendes zu tauschen - bin ich - nur mal so - heute Vormittag -
zum Großen T (Musikhaus Thomann - Treppendorf) gefahren und habe mal geguckt
ob es da irgendwas gibt, dass mich interessieren könnte.
Sicherlich wäre ein gutes Klavierhaus die bessere Adresse aber Thomann hat zumindest
mal ein größere Auswahl zum antesten da. Mehr als antesten wollte ich ja auch nicht.
Mich hatte vor allem interessiert wie sich die Kawai und Yamaha Großklaviere (ab 125cm)
und deren kleineren Flügel schlagen.
Dazu muss ich - ergänzend - sagen, dass es wohl sicherlich kein Flügel wird da das Instrument in meinem
Arbeitszimmer stehen wird (wo sich auch das jetzige Yamaha Klavier befindet). Dieser Raum
hat ein Fläche von 12 qm und beherbergt neben meiner "Home-Office" Ausstattung einen
Schrank der derzeit mit 14 Gitarren und mehreren Verstärkern "belegt" ist.
Nun aber zu meinem heutigen Ausflug und vor allem dem Ergebnis.
Flügel: Neben den sehr schönen, größeren Flügeln ein Kawai GL10 (155cm) und ein Kawai
GL30 (166cm). Für den ausgelobten Preis (10.990,- bzw. 16.490,-) unglaublich! Tolle Instrumente
für das Geld! Meinen Laienohren haben sie auf jeden Fall besser gefallen als die Yamaha Gegenstücke.
Ich war echt überrascht!
Nachdem aber - auch vor Ort - klar war, dass ich hiermit in meinem Zimmer einen Hörsturz erleiden würde
(es ist zu laut, zu laut, zu laut...) habe ich mich auf die ausgestellten Klaviere gestürzt.
Ergebnis: Blüthner 124 cm ca. 20 Jahre alt - schöner Klang aber "not my cup of tea" - nichts für mich.
Kawai 500 - auch hier wieder erstaunlich viel Klavier für 9900,- Euro - aber der Klang war nicht so, dass
ich hierfür unbedingt, sofort mein Klavier tauschen müsste - auch nichts für meine persönliche "Restlaufzeit" :005:
Yamaha YUS 5 und 7 - tolle Klaviere - nicht ganz mein Sound und zu teuer für mein Budget... kein
"haben wollen Effekt"....
Dann - Steinway V125 - gebraucht schon älter aber - DAS HÄTTE ICH SEHR GERNE ...aber 26.000,- kann
ich beim besten Willen nicht ausgeben.
Und zu guter letzt - mein Problem ...das Seiler 132 Konzert ....(hier auch mit SMR - Magnetrepetitionsmechanik)
Neupreis 19.900,- (auch zuviel :cry:) ....Ich glaube wenn es in meinem Zimmer stände ....würde ich die nächsten
12 Stunden nicht mehr rauskommen....Ich war - (neudeutsch) "geflasht" --- schockverliebt, :herz:...DAS IST
MEIN KLAVIER!! Dafür klebe ich alles mit Basotect voll, befestige Teppiche an der Decke am Boden und sonstwo....
So gesehen ein toller Tag - ich warte bis ich - hoffentlich noch dieses Jahr das nötige Kleingeld habe - (sollte
so kommen) - dann suche ich mir gebrauchte 132 Seiler bei den üblichen Verdächtigen bis ich meins finde...
Bis dahin werde ich weinend an meinem Yamaha (und meiner digitalen Ausweichlösung für frühe Morgenstunden)
sitzen und von diesem Klang träumen......
So - Danke für die Aufmerksamkeit - und ein schönes Juniwochenende "nach der Flut"
Jan
 
Dafür klebe ich alles mit Basotect voll, befestige Teppiche an der Decke am Boden und sonstwo....
Basotect hält auch an der Decke und ist besser als Teppich. Nur am Boden sind Teppiche die erste Wahl, zwecks Begehbarkeit.

dann suche ich mir gebrauchte 132 Seiler bei den üblichen Verdächtigen bis ich meins finde...
Viel Erfolg!
Wie du sicher schon gelesen hast, gibt es eine gewisse Streuung innerhalb einer Modellserie, und bei gebrauchten Instrumenten ist sie größer.
 
Die Erfahrungen zum YUS 7 intereressieren mich! :)

Ich glaube nicht, dass es in der erlebten Lautstärke der einzelnen Instrumente nennenswerte Unterschiede gibt, wenn der Klang als angenehm empfunden wird. Ob das Ding nun 112 oder 130 cm groß ist, ob der Flügel 150 oder 170 cm … wichtiger ist doch, dass man es hören will!

Zuviel Dämpfung macht auch nicht nur "schön", sondern dumpf und "tot".
 
Hallo zusammen,
naja - grundsätzlich gebe ich dir recht...trotzdem - auf 12 qm will man auch keinen Steinway-Flügel hören - außer ppp ;-)
 
..und ja ... ich hätte keine Teppiche an der Decke befestigt ... war nur ein Ausdruck meiner Verzweiflung
....Natürlich muss ich das individuelle Klavier noch finden - aber dieses Seiler war eben vielversprechend.
Die Yamahas waren durchaus auch keine schlechten Klavier (imho) ...aber ich habe eigentlich bei jedem
Yamaha Standklavier ein Problem mit dem Diskant ...Nicht mein Ding
 
Ja, aber das genannte YUS 7 … wie sieht das aus, wie klingt es? Ich hätte noch keines gesehen oder gehört. ;)

Und du hast doch ein P112, gerade das kneift noch heftig mit seinem recht metallischen Klang, immerhin ein wenig runder als das B3. Wie bist du dazu gekommen, wenn der Diskant nicht dein Ding ist?
 
auf 12 qm will man auch keinen Steinway-Flügel hören - außer ppp ;-)

Klar doch (wenn es nicht gerade ein D ist).

Ich habe einen Steinway B in einem etwa 12 qm großen Raum erlebt, der stundenweise vermietet wurde. Auch im Fortissimo sind mir nicht die Ohren weggeflogen.

Mein alter Bechstein (zwei Meter lang) hat mal mit offenem Deckel in einem noch kleineren Raum gestanden. Zu laut war es dort auch nicht.
 
Ja, aber das genannte YUS 7 … wie sieht das aus, wie klingt es? Ich hätte noch keines gesehen oder gehört. ;)

Und du hast doch ein P112, gerade das kneift noch heftig mit seinem recht metallischen Klang, immerhin ein wenig runder als das B3. Wie bist du dazu gekommen, wenn der Diskant nicht dein Ding ist?
Oh...Sorry...SU7 nicht YUS 7 ....verhaspelt...:007:...
Zu meinem P112 bin ich dadurch gekommen (siehe älterer Post von mir...) , dass ein Klavier hermusste und in dem verfügbaren
Budgetrahmen zu dieser Zeit nur dieses auch Anklang beim Rest der Familie fand....
Leider wurde mein vorheriges Ibach B108 (klein, hässlich und wirklich schön klingend) durch zwei Spezialisten erstmal
ungefragt auf quiekende 442 Hz hochgeschraubt....und dann kaputtrepariert (eigentlich wäre eine neue Achse in einer
Hammernuß ausreichend gewesen).
Das Ende vom Lied war ... das Ibach in Zahlung geben (schwarz lackiert und repariert wurde es dann für 4500,- weiterverkauft)
und fürs Erste mit dem P112 zurechtkommen.
So schlimm ist es nicht - nur im Vergleich zu schön klingenden Klavieren - ist es halt nur eine Übergangslösung.
Das heißt wohl nicht mehr lange....
 
Wenn du keinen Wert auf Silent-Technik legst würde ich bei den gebrauchten Klavieren suchen. Es gibt ein großes Angebot und die Silent-Technik drückt auf den Preis dieser Schätzchen. Da du ein Klavier hast, hast du ja auch beliebig viel Zeit für die Suche.
 
Hallo,
nein Silent ist für mich keine Option - parallel spiele ich (Morgens und Nachts) auf einem Korg D1 (als Klaviatur) über
einen Laptop mit pianoteq 7. Bis jetzt die beste digitale Ersatzlösung für lautloses Spiel (für die Anderen lautlos).
Das ich nach gebrauchten Klavieren schaue ist klar - das habe ich tatsächlich noch nie anders gemacht (und das erste "Eigene" hab ich mir
vor ziemlich genau 30 Jahren gekauft - Ein Jahrhundertwende "Deesz" aus Saarbrücken - mehr war als Student nicht drin).
Gerade dann, wenn ein Klavier nur +/- Zwanzig Jahre auf dem Buckel hat und gepflegt ist spricht i.d.R. nix dagegen.
Leider bin ich auch mal 8 Stunden (4 hin und 4 zurück) in den Bayrischen Wald gefahren um ein günstiges Schimmel 112/5
anzuschauen - hat nur 5 Minuten gedauert - Resonanzbodenriss. Und diverse gerissenen Stege, lose Stimmnägel und Plattenrisse
habe ich auch schon (glücklicherweise) aussortiert. Aber nachdem das Budget mittlerweile auch mit dem Segen der Familie erweitert
werden kann werde ich wahrscheinlich doch eher bei Händlern gucken und nur im Ausnahmefall bei Privaten. Aber auch gerade
bei den Klavierhäusern gibt es ja (meiner Erfahrung nach) himmelweite Unterschiede.... Aber das ist ja nix Neues :003:
 

Klar doch (wenn es nicht gerade ein D ist).

Ich habe einen Steinway B in einem etwa 12 qm großen Raum erlebt, der stundenweise vermietet wurde. Auch im Fortissimo sind mir nicht die Ohren weggeflogen.

Mein alter Bechstein (zwei Meter lang) hat mal mit offenem Deckel in einem noch kleineren Raum gestanden. Zu laut war es dort auch nicht.
Ich weiß nicht... ich hab nen Steinway O und auf 12 qm... puh... er kann echt gut leise spielen. Aber man will ja auch mal in die Tasten hauen. Bei 12 m² kriege ich schon ohne Flügel Platzangst. Vielleicht ist es eher das Gefühl der Enge, als dass der Flügel zu laut wäre. Ich weiß es nicht. Vom Bauchgefühl her würde ich meine 1,80 in so einen kleinen Raum nicht klemmen wollen.
 
Wichtiger als die qm sind die akustischen Eigenschaften des Raumes - und die kann man mit Teppichen, Absorbern, Akustikelementen, ... beeinflussen.
Auch ein großes Instrument kann in einem kleinen Raum gut klingen.
 
dann suche ich mir gebrauchte 132 Seiler bei den üblichen Verdächtigen bis ich meins finde...
Bei der Klaviersuche würde ich mich nicht schon jetzt auf ein bestimmtes Modell eines Herstellers festlegen. Die Klavierauswahl beim großen T fand ich nicht berauschend. Geh mal zu anderen Händlern in Deiner weiteren und ferneren Umgebung und spiele da alles an, was herumsteht. Dann bekommst Du ein besseres Gefühl für das, was Du suchst und was Dir liegt (und auch dafür, welcher Händler eher vertrauenswürdig ist und welcher weniger...).
 
Wichtiger als die qm sind die akustischen Eigenschaften des Raumes - und die kann man mit Teppichen, Absorbern, Akustikelementen, ... beeinflussen.

Der genannte Raum hatte nur einen Teppich. Ansonsten kahle Wände mit Raufasertapete und ein recht großes Fenster im Rücken des Klavierspielenden. "Geknallt" hat der Flügel trotzdem nicht.
 
Mein wunderbares Seiler 132 🥰 steht im Gästezimmer, das auch nur 15 qm groß ist. Hinter dem Klavier ist basotect an der Wand. Mehr ist hier nicht erforderlich (im Raum ist Holzfußboden, Vorhänge an den Fenstern und Bücher).
 
Dazu muss ich - ergänzend - sagen, dass es wohl sicherlich kein Flügel wird da das Instrument in meinem
Arbeitszimmer stehen wird (wo sich auch das jetzige Yamaha Klavier befindet). Dieser Raum
hat ein Fläche von 12 qm

Mein Bösendorfer 200 hat auch nicht viel mehr Platz zur Verfügung, und das funktioniert wunderbar. Die Raumakkustik ließe sich durch mancherlei beeinflußen, wenn das Spiel für Dich zu aufdringlich und laut würde.

Und bitte nicht vergessen: Instrumente einer Baureihe können höchst unterschiedlich klingen. Womöglich ist das von Dir angespielte Seiler tatsächlich DEIN Klavier, während ein Gebrauchtes oder sonstwo gefundenes Neuinstrument Dich nicht mehr im gleichen Maße befriedigt.

Viel Erfolg bei der Suche nach Deinem Instrument!
 
@Jan1970 Vielen Dank für deinen Bericht. Ich bin Anfängerin und spiele an eine EPiano (Kawai CA701 - mehr war finanziell nicht möglich) und träume gerade von einem akustischen Klavier. Neben dem finanziellen Problem steht auch die Frage, wo / wie könnte ich es stellen im Weg.
Hatte die Idee, ich könnte ja mal zu T* fahren und nur einmal so schauen, was mir gefallen könnte - nach dem Lesen deines Berichts werde ich das besser bleiben lassen und noch ein paar Jahre mit meinem Jetzt-Stand zufrieden sein müssen.
 
Kann …

Alle drei neuen Yamaha YUS5, die meine Frau vor dem Kauf anspielte, klangen in höchstem Grade gleich. Auch das gibt es. Insofern sehe ich die industrielle Fertigung sogar als Vorteil.
 

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