Ich bin mal neugierig, was verdient ein Pianist?

Sehr gern geschehen, Meister Scarbo!

LG von satiata
 
Hm. Laßt mich mal kurz durchrechnen...
Letzte Woche Konzert des Capriccio Barockorchesters (9 Leute) in der Markuskirche Erbach. "Ausverkauft" bei ca. 80 Zuhörern (ohne Corona wären so 200 "normal"). Preis meines Tickets (höchste Preisklasse) 38€. Damit liegt die Summe der Ticketpreise wohl unter 3.000€.
Ich hoffe, daß es hier einige Sponsoren gab, sonst wäre das wirklich unanständig...
 
Naja dass sich sowas unter Corona-Bedingungen nicht rentiert, war ja wohl klar (also mir zumindest).
 

Während einige Künstler wie oben geschildert krank auftreten (müssen),
können da andere scheinbar auch wählerischer sein.

Echt schade für das Publikum, dass sich bestimmt auf den Abend gefreut hatte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich dachte bisher, dass die Aufgabe eines Manager auch darin besteht, sich im Vorfeld nach den Rahmenbedingungen zu erkundigen. "Das Konzept wurde mit dem Deutschen Tourismuspreis 2020 ausgezeichnet", ist im Artikel zu lesen. Also hätte doch bekannt sein müssen, dass dort Personal der Gastronomie unterwegs ist. Wer will sich denn auf die "Katze im Sack" einlassen?!

Ich als Zuschauer wäre ziemlich sauer gewesen (verschenkte Lebenszeit durch unnötige Anreise, entgangene Freude, und vermultich keine Erstattung des Ticketpreises).

Vielleicht fehlt mir ja der Durchblick, aber dieses Verhalten erscheint mich ziemlich unprofessionell.
 

Während einige Künstler wie oben geschildert krank auftreten (müssen),
können da andere scheinbar auch wählerischer sein.

Echt schade für das Publikum, dass sich bestimmt auf den Abend gefreut hatte.

Gesternabend habe ich mir auf 3sat den Auftritt von Jan Delay bei den Strandkorbkonzerten angesehen. Stimmung kam da wirklich nicht rüber. Man konnte einer Band und einem Frotnmann dabei zugucken, wie sie versuchen Spaß zu haben, aber bei Dua Lipas "Studio 2054" im Anschluss kam, komplett ohne Publikum, mehr Stimmung auf.

Ich hätte da auch nicht gerne gespielt. Es geht ja nicht nur um die Stimmung, die aus dem Bühnenkasten herauskommt, sondern auch um die Stimmung, die aus dem Vorderhaus auf die Bühne zurückschwappt.

Ein Auftritt bei den Strandkorbkonzerten scheint sich, was das angeht, so anzufühlen, als würde man für einen Haufen Container spielen:
container-terminal-classification-1536x791.jpg
 
Kann ja sein, dass das Konzept nicht optimal ist. Aber ich finde es den Fans gegenüber schon unfair und unprofessionell.
Ist ja allen klar, dass echte Konzerte besser sind, aber was da draus werden kann, wenn man es einfach so macht wie immer, hat man ja grad in Utrecht gesehen. Und ich fände es auch als Fan besser als gar kein Konzert.
 
Es hat den "Charme" eines Autokinos, es gab aber keine nachgewiesene Infektion. Dass Manager und Künstler sich überrascht und unwissend geben kann ich nicht nachvollziehen in Anbetracht dessen, dass derartiges bereits 2020 veranstaltet wurde. Außerdem war das gastronomische Angebot bekannt - wie man hier lesen kann.

 
Als ich hier reinschaute wurde ich irgendwann von dem Faden so gefesselt, dass ich ihn doch bis zum Ende (oder eher bis zum Anfang) lesen musste. Was für ein kostbarer Mikrokosmos dieses geschätzten Forums! – von den verschiedenen Arten der Empörung, bis zur Vermutung eines Fakes, zu den Abschweifungsversuchen... Als in hohem Maße ermutigend empfand ich dann, wie sich Wahrheit und Vernunft am Ende durchsetzen konnten!

*Beifall*
 
@kitium, Du könntest sicher auch etwas zur Beantwortung der Frage beitragen. ;-)Ist dann natürlich nicht anonym...
 

@kitium, Du könntest sicher auch etwas zur Beantwortung der Frage beitragen. ;-)Ist dann natürlich nicht anonym...
Im Grunde ist die Idee, dass man sich nicht fragt, was ein Konzert wert ist, sondern was für Geld wie zusammenkommt, der Schlüssel zur Beantwortung der Frage. So kann man sich das Ganze bei allen möglichen verschiedenen Gegebenheiten ungefähr ausrechnen. Für mich ist in dieser Sache nicht mehr viel Wesentliches beizutragen.

Über das sachliche hinaus kann diskutiert werden, inwiefern die Verhältnisse, die sich in der Praxis bestätigt haben, gerecht oder gesund für die Zuhörer oder für die Musiker sind. Dass eine "Klasse" von Menschen für alles Musizieren einer Gesellschaft sorgt, ist wohl eine recht seltsame kulturelle Erscheinung. Wenn wir in einer Situation sind, wo 1 Musiker die Musikbedürfnisse Tausender auf einmal befriedigen soll, sind die Folgen ja so, wie sie sind. "Don't bite the hand that feeds me"...
 
Im Grunde ist die Idee, dass man sich nicht fragt, was ein Konzert wert ist, sondern was für Geld wie zusammenkommt, der Schlüssel zur Beantwortung der Frage.
Wenn man davon ausgehen könnte, dass alle Veranstalter das selbe verdienen (absolut oder prozentual), könnte man so die Frage beantworten. Leider wissen wir das nicht und so haben wir eine Gleichung mit mindestens zwei Unbekannten.

Für mich ist in dieser Sache nicht mehr viel Wesentliches beizutragen.
Ok, war ein Versuch. :-) Ich habe auch nicht damit gerechnet, dass Du Dich hier öffentlich weiter äußerst.
 
[abgebrochenes Konzert von Helge Schneider in Augsburg]

Ich als Zuschauer wäre ziemlich sauer gewesen (verschenkte Lebenszeit durch unnötige Anreise, entgangene Freude, und vermultich keine Erstattung des Ticketpreises).

Wie der Veranstalter auf Nachfrage von "t-online" bestätigte, bekommen alle Gäste in Augsburg ihr Geld zurückerstattet.

Quelle: https://web.de/magazine/unterhaltun...onzert-augsburg-lust-droht-nachspiel-36025062

Ich editiere es mal hier rein, um nicht noch einen vom eigentlichen Threadthema abweichenden bzw. Offtopic-Beitrag zu posten:
Eine kurze Konzertunterbrechung sowie die Ansage, dass ihn das störe/ablenke, Klärung und Wiederaufnahme des Konzerts wäre hier m.E. der bessere Weg gewesen.

Ich habe solche publikumsverhaltensbedingten Unterbrechungen mindestens zweimal live miterlebt: Einmal Dennis Russell Davies im Kammermusiksaal am Beethovenhaus im Bonn, als mehrere anwesende Schulklassen mit ca. 10jährigen Kindern erhebliche Unruhe verursachten; einmal die Hardrock-Band Ohrenfeindt in Siegburg, als irgendwelche Betrunkenen im Publikum aneinandergerieten und kurz davor waren, eine Schlägerei anzufangen.
Dazu kommt dann noch eine Unterbrechung bei Black Sabbath im RWE-Stadion in Essen, aber da wars sicherheitsbedingt wegen eines genau über dem Stadion stehenden Gewitters. In allen drei Fällen wurden die Konzerte regulär zuende geführt.
 
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Dass Helge Schneider die anderen Konzerte der Strandkorb-Reihe spielen möchte, wo die Situation ja wieder zumindest sehr ähnlich sein wird, ist für mich nach seinem Statement nur sehr bedingt nachvollziehbar. Aber ist ja eh alles OT, hat ja mit dem Thema eigentlich nichts zu tun:-).
 
Ich war mal bei einem Konzert der Sängerin Barbara Hendricks in Tunesien (!). Ein Liederabend mit Pianist.
Um die Open-Air Spielstätte herum fanden mehrere Hochzeiten mit typisch arabischer Dudelei statt. Es war das absolute Grauen. Sie hat tapfer durchgehalten, aber ich habe mich geschämt, obwohl ich natürlich nichts dafür konnte.
Ein Helge Schneider hätte definitiv abgebrochen.
 
@pianochris66 Die Strandkorbkonzerte hat er alle abgesagt und 20.000€ an Flutopfer gespenndet. Quasi als Entschuldigung.
Zitat von Helge Schneider (Facebook-Link zum Beitrag):
"Die noch geplanten Auftritte von Helge Schneider bei den Strandkorb Open Airs in Mönchengladbach, Bochum, Hartenholm, Berlin/Hoppegarten und St. Wendel werden abgesagt. Karten für alle abgesagten Veranstaltungen, inclusive Augsburg, können dort zurück gegeben werden, wo sie gekauft wurden.
Für Hamburg gibt es am 5.9.21 am selben Ort Cruise Inn Center einen Ersatztermin im Rahmen der Konzertreihe "Vor der Tür" ohne Strandkörbe.
Nach einem beiderseitig von Respekt und Verständnis geprägten Austausch der verschiedenen Meinungen sind beide Parteien einvernehmlich dem Vorschlag von Michael Hilgers gefolgt, als Zeichen auch gegenüber allen anderen Beteiligten in dieser Konzertreihe eine gemeinsame Spende in Höhe von € 20.000,- den Opfern der Flutkatastrophe in NRW und Rheinland Pfalz zukommen zu lassen und somit auch den Fans von Helge Schneider, die sich sicherlich auf ein schönes Konzert gefreut haben, zu zeigen, dass der finanzielle Aspekt genauso wenig im Vordergrund der Entscheidung stand wie eine etwaige Kritik am Strandkorb Veranstaltungsformat.
Helge bekundet seinen Respekt für das große Engagement des Veranstalters, welches mit der Entwicklung eines neuen Konzeptes überhaupt erst wieder Livekonzerte in größerem Rahmen vor Publikum möglich gemacht habe. Für ihn persönlich passt das Format aber leider nicht.
Euer Helges Hausmeister"
 
An Rheinkultur:
Sehr geehrter Herr,
zu Ihrem Geburtstag (heute? gestern?) meine Glückwünsche und im neue Lebensjahr stets bestes Gelingen bei allen Ihrer Konzerte sowie zahlreiche Freuden im Alltag; und das alles auf der Basis einwandfreier Gesundheit!
satiata

Leider erst später gefunden - ganz herzlichen Dank für die Glückwünsche. Ein hoffentlich recht bald wieder startendes erfolgreiches Konzertleben können wir uns sicherlich gegenseitig wünschen. Und Gesundheit sowieso.

LG von Rheinkultur
 
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An Rheinkultur:
Sehr geehrter Herr,
zu Ihrem Geburtstag (heute? gestern?) meine Glückwünsche und im neue Lebensjahr stets bestes Gelingen bei allen Ihrer Konzerte sowie zahlreiche Freuden im Alltag; und das alles auf der Basis einwandfreier Gesundheit!
satiata
@Rheinkultur, du guggen hier

Habe ich inzwischen getan - vielen Dank!

LG von Rheinkultur
 
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