Hi Flügel-Nutzer und -Interessenten,
1.) Zum in der Ecke stehen
Ich konnte der besten Ehefrauen von allen nicht schlüssig vermitteln, dass das Wohnzimmer nur für den Flügel da ist.
Das Sofa muss halt auch irgendwo stehen.
Ausserdem hab' ich keine Lust, Fussball im Stehen anzuschauen (und ich darf Fussball schauen, ich bin nämlich kein Coach-Potatoe, ich spiele noch aktiv).
Akustisch wird die Ecke bewirken, dass die Bässe lauter sind. Aber bei einem kleineren Flügel ist das vielleicht gar nicht schlecht.
Wenn man auf dem Bild genau hinschaut, dann sieht man, dass er gar nicht auf so blöden Plexiglasuntersetzern steht, sondern auf Multiplexplatten (System Bachopin). Durch die Platten wird das Parkett (kein Laminat, Pfui) geschützt und er ist darauf rollbar, wie es von den Altvorderen eigentlich auch gedacht war. Auf dem Bild steht er sozusagen in Parkstellung. Zu "Saloon-Konzerten" kann er dann mehr in die Raummitte gerollt werden.
Übrigens könnte man diese Platten auf der Unterseite noch mit einer Schicht von akustischem Dämm-Material (Gummi, Styropor, etc.) versehen, damit weniger Körperschall in den Boden dringt. Das wäre für Nachbarschafts-Schutz sehr angebracht.
2.) Zum Deckel
Der Deckel heisst wirklich Deckel. So was profanes und das beim Flügel.
Ich bin wie Mindenblues (u. a.) der Meinung, dass man mit offenem Deckel üben sollte, da ja nur so der wirkliche Klang entwickelt wird.
Aber die Methode viel piano zu üben (ich glaub' der Chang empfiehlt das auch und ich fand das auch ganz schlüssig), da man dadurch automatisch eine bessere Klang-Kontrolle entwickeln würde, ist wohl nicht ganz richtig.
Für das Kla4spielen müssen höher strukturierte (komplexere) Motorprogramme im Nervensystem angelegt werden, die die Eigenschaft haben, dass bestimmte Werte veränderbar/wählbar sind ohne dass das Motorprogramm ein anderes sein muss (Begriff der Parametrisierbarkeit). Ein Parameter ist die Kraft/Stärke (beim Klavier = Lautstärke, eigentlich Schnelligkeit der Auslösung). Ein Motorprogramm wird besser entwickelt, wenn man den Parameter der Kraft beim Üben eher stärker wählt.
Das ganze entspricht dem Effekt, den wahrscheinlich jeder schon mal erlebt hat, dass, wenn man eine ppp Stelle ganz laut übt, man diese dann danach auf einmal auch besser piano spielen kann.
Wobei zur besseren Entwicklung des Klangempfindens ist wieder das leise Spielen besser.
Man muss also wie immer möglichst variabel üben. Das ist einfach gut für das Gehirn.
3.) @Klimperline
Auf deinem Flügel hab' ich wahrscheinlich auch mal ein paar Stunden probegespielt (der arme Michael musste das anhören). Wenn du im Flügel genau hinhörst, wirst du noch ein bischen Nachhall davon hören.
Es ist ein klasse Instrument, aber ich wollt ja unbedingt Silent und ich hab' nicht den Platz für zwei.
4.) Zu Silent
Also ob der Anschlag völlig gleichbleibt, kann ich nicht beurteilen, da das ganze Anschlagsempfinden mit dem Klang (und der ist ja dann anderst) verbunden ist.
Ein (ziemlich sicher der einzigste) Nachteil ist wohl, dass der Auslösepunkt einen weiteren Abstand von der Saite hat/haben muss. Aber er befindet sich natürlich noch innerhalb der normalen Toleranzen, mann kann ihn halt nur nicht auf ganz knapp optimieren.
Der elektronische Klang ist selbstverständlich (bei dem Preis) sehr gut. Mir ist es aber relativ egal, da ich das sowieso nur als Übe-Modus benutze.
@Mindenblues:
Dein Kopfhörer ist natürlich aller erste Sahne. Aber ich hab' mir extra einen sehr stark Umgebungsgeräusche dämpfenden gekauft, da ich ja üben will, wenn z. B. die beste aller Ehefrauen gleichzeitig Fernseh schaut (allerdings nie Fussball, komisch). Das Modell heisst EX-29 von Extreme Isolation (gibt's z. B. bei Tho...).
Ich bin sehr zufrieden damit, da man wirklich sehr isoliert ist.
Offene Kopfhörer dämpfen übrigens den Umgebungsschall am wenigsten.
Gruß