Mir würde als erster Ansatz schon reichen, wenn nur die Klavierunterricht geben dürften, die Klavier als Hauptfach für Instrumentalpädagogik an einer Musikhochschule studiert haben. Dann fallen all die weg, die das hobbymäßig machen und es gäbe mehr Qualität und die Menge reduzierte sich.
Ich halte das weder für realisierbar noch für wünschenswert, denn so eine Regulierung würde sich auch auf andere Hobbybereiche erstrecken. Mit sehr vernünftigen Argumenten müsste man nämlich zuerst im Sport ansetzen, weil Sport grundsätzlich Verletzungsgefahr birgt.
Ein keineswegs unbedeutender Teil der Trainerausbildung gilt Sicherheitsaspekten/Verletzungsprävention. Die lizenzierten Trainer sind sich dessen natürlich bewusst und schließen eine entsprechende Haftpflichtversicherung ab, falls sie nicht unter den Fittichen eines Vereins arbeiten. Gleichwohl ist gerade im Hobbybereich/Breitensport der Trainer ohne Lizenz nicht wegzudenken. Die Haftpflicht liegt beim Verein (falls vorhanden, falls nicht – good luck). Eine Reglementierung wäre nicht nur nicht überprüfbar, sondern (meine persönliche Meinung) auch nicht wünschenswert, solange erwachsene Leute ein funktionierendes Sprachsystem besitzen, mit dem sie einfach eine Frage stellen können (oder einen Internetzugang, mit dem sie recherchieren können).
Meines Erachtens sollte wirklich nur dort der Cut gemacht werden, wo öffentliches Geld hineinfließt.
Begründung: Wenn die Allgemeinheit etwas bezahlen muss (ohne im Einzelfall gefragt werden zu können, ob sie das überhaupt will), sollte die Allgemeinheit wenigstens davon ausgehen dürfen, dass ihr sauer verdientes Geld nicht ohne strikte Qualitätssicherung verpulvert wird. Das gilt selbstverständlich für alle Bereiche, nicht nur für staatlich/kommunal geförderte Bildungseinrichtungen.
während der sich vor der Musikschule die Füße platt steht. Siehe die genannten Beispiele zur Hausfrauenbespaßung
Öffentlich geförderte Musikschulen, die ich kenne, nehmen keine Hausfrauen/Rentner. Das ist vollkommen in Ordnung. Es gibt genügend private Dienstleister, an die Nichtkinder sich wenden können.
Wegen dieses Wirrwars gibt es doch geschützte Berufsbezeichnungen, die Klarheit bringen sollen und für bestimmte Standards in Ausbildung und Fähigkeiten stehen.
... verliert durch internationale Regelungen (i.e. Ent-Regelungen) immer weiter an Bedeutung. Heitere Dialektik: Je "globalisierter" die Welt, desto höhere Bedeutung bekommen wieder Mundpropaganda und Empfehlungen.
Im Handwerk ist dieser Meisterzwang zum Glück weitgehend gekippt worden. Dabei ging es nämlich nie um Qualität, sondern ums Geschäft. Ähnlich sieht es bei den niedergelassenen Apothekern aus, die gern die Internetapotheken verbieten würden. Sie "sorgen" sich um unsere Gesundheit. Wer's glaubt...
Für die Transparenz kann der Kunde einfach nachfragen.
Ich bin überrascht, dass ausgerechnet wir beide mal einer Meinung sind. Die Diskussionen über Berufsschutz erinnern grundsätzlich an die Diskussionen seinerzeit um die Abschaffung der Zünfte.
Ich erinnere mich an einen Fall im späten 18. Jh., wo eine Betrieb angezeigt wurde, weil der Inhaber noch die alte Zunftbezeichnung (verm. zu Werbezwecken?) benutzte.
Solange kein Meisterbetrieb gezwungen wird, seine Eigenschaft als Meisterbetrieb zu verstecken, kann jeder potenzielle Kunde sich frei entscheiden, welchen Dienstleister er anheuert.
Und was ist gegen die sogenannte "Hausfrauenbespaßung" eigentlich einzuwenden?
Ganz im Ernst: Öffentliches Geld sollte zur Förderung von Kindern/Jugendlichen verwendet werden.
Die "zu bespaßende Hausfrau" wird heutzutage nicht mehr assoziiert mit der unterdrückten Frau, deren erzkonservativer Ehemann sie wegen befürchteter Einbußen an seinem Männlichkeitsgefühl nicht arbeiten lässt (wie es noch vor einigen Jahrzehnten der Fall war, vgl. Jodeldiplom), sondern als Teil eines finanziell gutgestellten Alleinverdienerhaushalts.
Das ist auch vollkommen in Ordnung. Ebenso in Ordnung ist, wenn solche Leute Klavierunterricht nehmen. Aber
privat, bitteschön.
Erwachsene sollten zur Pflege ihres Hobbies nur dann und nur solange Zugang zu öffentlich bezahlten Bildungseinrichtungen nur bekommen, wie weit und breit kein Kind/Jugendlicher dadurch hinten runter fällt.