Eben. Das meine ich damit.
Zu dem ursprünglichen Problem des "fünf Jahre lang vergeblich" Übens: niemand übt fünf Jahre lang "vergeblich", keine Angst
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Manche lernen halt schneller als andere, das sollte dich m.E. nicht entmutigen.
Nun haben dir verschiedene Leute schon eine ganze Menge guter Tips zum Thema Gehörbildung/Tonsatz usw. gegeben, da kann ich gar nicht soviel sinnvolles zu beisteuern.
Ich kann dir nur sagen, was mir geholfen hat, melodischer ("schöner", wenn du so willst) zu spielen. Und das ist das, was ich laienhaft als "Barmusikprinzip" bezeichne. Besorge dir irgendeine Sammlung von Popsongs oder Barmusikstücken, die nicht nur ein ausgeschriebenes Klavierarrangement, sondern auch eine Melodiezeile und idealerweise die Gitarrenakkorde oben drüber aufweist. Dann spielst du die Melodiezeile mit der rechten Hand nach (erst mal ohne dir Gedanken über Fingersatz zu machen, wenn's sein muß halt im Ein-Finger-Suchsystem) bis du sie mitsummen kannst oder sogar die Lyrics leise mitsingen kannst. Somit hast du dann schonmal die Melodie "intus". Dann lernst du die rechte Hand des Klavierarrangements (die sind in solchen Sammlungen meist recht einfach gehalten) und als letzten Schritt versuchst du, das Stück in der linken Hand nur nach den Gitarrenakkorden zu spielen. Danach kannst du dann, wenn du willst, noch die ausgeschriebene linke Hand des Arrangements lernen und wenn du richtig viel Zeit und Lust zum Üben hast, kannst du das ganze dann noch quer durch den Quintenzirkel transponieren oder dein eigenes Arrangement nach den Gitarrenakkorden improvisieren.
Ich habe nach ca. 30 Jahren eine alte Ausgabe von Billy Joel Songs wiederentdeckt und mir ein paar Songs daraus nach dem "Barpianoprinzip" angeeignet. Macht Spaß, entspannt und lenkt ein wenig von der Frustration ab, die entsteht, wenn einige klassischen Stücke sich wieder mal hartnäckig wehren
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Das ist so meine Art, mit der Problematik umzugehen. Das muß bei dir nicht ebenso funktionieren, aber vielleicht hilft's ja.