Frage zum Digitalpianokauf? Hier bist Du richtig!

  • Ersteller des Themas Pflaume
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Für Deinen Anwendungszweck ist das Kawai ES-100 meiner Meinung nach am besten geeignet. Die Tastatur ist qualitativ so gut, dass man gut zwischen Klavier und Digitalklavier wechseln kann. Der Klang ist sehr ordentlich und kann auch zum Üben verwendet werden. Die Lautsprecher sind nicht sehr laut. Das fällt aber nur im Laden im Vergleich zu den großen Modellen auf. Zu Hause und zum Üben sind sie durchaus ausreichend.

Als Kawai-Händler bin ich zugegebenermaßen etwas voreingenommen. Bevor ich aber Kawai im Laden hatte, hatte ich zu Hause auch schon Digitalklaviere von Casio und Yamaha. Ich hatte das Casio PX-120 und Yamaha P-35 und kenne auch das Yamaha P-105. In diesem Vergleich schneidet das ES-100 (meiner Meinung nach) eindeutig am besten ab. Ich möchte keines der anderen mehr zu Hause habe.
 
Am verbauten Klang ändert sich seit einigen Jahren nicht mehr besonders viel, seit etwa 2005-2010 (je nach Hersteller und Preisklasse) gibt es nur noch marginale Verbesserungen, die Klänge sind "gut genug".
Dieser Aussage stimme ich nicht zu. Ich habe gerade am Wochenende die Gelegenheit gehabt, auf einem Oberklasse Digitalklavier von 2008 zu spielen. Das ist kein Vergleich zu den heutigen Modellen.
 
Dieser Aussage stimme ich nicht zu. Ich habe gerade am Wochenende die Gelegenheit gehabt, auf einem Oberklasse Digitalklavier von 2008 zu spielen. Das ist kein Vergleich zu den heutigen Modellen.
Deshalb wurde auch eine Zeitspanne genannt. Die Stagnation hat bei jedem Hersteller zu einem anderen Zeitpunkt eingesetzt. Bevor es so weit war, gab es allerdings eine sehr rasche Entwicklung von "irgendwie entfernt klavierähnlich" (90er Jahre) zum heutigen Stand der Technik.

Die Kernaussage war allerdings, daß die klanglichen Unterschiede zwischen den günstigen und teuren Digitalpiano-Modellen heutzutage nicht mehr besonders nennenswert sind (läßt man mal die Chinesen-Schrottklasse unter 500 € weg) und die Weiterentwicklung nun praktisch steht. Ein Yamaha P-115 bspw. klingt de facto genauso wie das Vorgängermodell P-105.
 
Hier geht es um eine Annäherung an den natürlichen Klang (100%). Da ist es ganz normal, dass die Sprünge immer kleiner werden. Gemäß dem Pareto-Prinzip hat man 60% in Nullkommanix, auch zu 80% gehts hopplahopp. Aber um von 92% auf 93% zu kommen dauerts halt mindestens ebenso lang - ohne dass der Unterschied nun gravierend wäre. Das Ganze wird natürlich noch von Renditeerwartungen, Innovationsmanagement usw zusätzlich "gedehnt", so lange man sich mit seinen Wettbewerbern halbwegs "einig" ist.
 
In diesem Vergleich schneidet das ES-100 (meiner Meinung nach) eindeutig am besten ab. Ich möchte keines der anderen mehr zu Hause habe.
Du meinst also die "Kawai AHA IV-F" Klaviatur mit 2 Sensoren wäre spieltechnisch (für meine Zwecke) einer "Casio Tri-Sensor Skalierte Hammer Mechanik II" oder einer "RH III mit Druckpunkt" nicht wesentlich unterlegen?

Mein Piano hat keinen für mich erkennbaren Druckpunkt, der Flügel meiner Klavierlehrerin schon. Der ist aber nicht mein Ziel Instrument.

Ich werde am Freitag mal ins Klavierhaus gehen und ein bisschen probieren. Vielleicht merke ich ja dann was mir besser passt.

Wir haben im Musikverein ein Yamaha Clavinova, ich habe aber keine Ahnung was für eines. Die Tastatur war für mich völlig unbrauchbar. :-(

Mein altes Casio CPS-300 funktioniert zwar noch tadellos, ist aber sowas von "kein Klavier", dass es nach 30 Jahren kaum benutzt doch ersetzt werden muss. Jetzt mache ich es richtig und das neue DP sollte auch eine Weile seinen Zweck erfüllen und nicht in zwei Jahren schon wieder ungenügend werden, weil ich vielleicht am falschen Ende gespart habe.

Da ein DP aber wenigstens zum Teil "Computer" ist und ich in den letzten Jahren immer wieder festgestellt habe, dass es völlig kontraproduktiv ist, Computerleistung auf Reserve zu kaufen, kann das hier womöglich auch gelten.
 
Du meinst also die "Kawai AHA IV-F" Klaviatur mit 2 Sensoren wäre spieltechnisch (für meine Zwecke) einer "Casio Tri-Sensor Skalierte Hammer Mechanik II" oder einer "RH III mit Druckpunkt" nicht wesentlich unterlegen?
Die verschiedenen Mechaniken sind sehr unterschiedlich aufgebaut und unterscheiden sich teilweise gravierend vom Anschlagsgefühl, spielen kann man mit allen nach etwas Eingewöhnung. Der Rest ist mehr oder weniger Geschmackssache.

Natürlich gibt es dann entsprechend der Preislage auch Unterschiede: Die Kawai RH3 fällt mit höheren Hammergewichten schwerer aus (auch beim Transportgewicht) und verfügt wie ein Flügel über einzeln gewichtete Tasten inklusive individuellen Gewichten in den Tasten selbst. Bei den günstigeren Modellen muß man vier oder fünf Gewichtungsgruppen vorlieb nehmen. Bei den noch teureren Modellen kommen dann Holztasten dazu und ähnliche Späßchen. Muß jeder selbst wissen, ob er das braucht.

Da ein DP aber wenigstens zum Teil "Computer" ist und ich in den letzten Jahren immer wieder festgestellt habe, dass es völlig kontraproduktiv ist, Computerleistung auf Reserve zu kaufen, kann das hier womöglich auch gelten.
Hauptsächlich dreht sich der Kostenaufwand um die Mechanik. Das Holztasten-VPC1 ohne jegliche eingebaute Klavierklänge ist einer von Kawais Bestsellern, obwohl es fast 1500 € kostet.
 
Ich war heute auf Stippvisite im Klaviersalon und konnte dort ein paar (wenige) Digitalpianos anspielen. Ein CL 36 und ein CN 35 waren dabei. Die vorhandenen Instrumente haben mich alle zusammen tastaturmäßig nicht begeistert. Keine war nur irgendwie ähnlich zu spielen wie jedes beliebige andere dort ausgestellte mechanische Klavier. Es waren die Spitzenmodelle aber nicht dabei.

Der Anschlag war total unnatürlich. Besser als "Keyboard" aber noch lange nicht das was ich mir aufgrund der vollmundigen Ankündigung im Produktblatt eigentlich erwartet hätte.
Die neue RH3 Tastatur wurde entwickelt, um den feinen, natürlichen Anschlag eines Flügels authentisch zu reproduzieren.
:schweigen:
Ich sage mal so: Der daneben stehende Blüthner Flügel fühlte sich - äh - deutlich anders an. Ich vermute, mit dem Kawai EX Flügel verhält es sich ähnlich. Selbst die billigen gebrauchten Pianos waren um Größenordnungen besser was das Tastengefühl angeht.

Die Instrumente in meiner Preisklasse sind eigentlich damit schon durchgefallen, ich werde aber noch einmal bei den teuren Modellen probieren, auch wenn ich mir davon keines leisten kann. Ich will noch nicht ganz aufgeben, aber meine Erwartungen sind deutlich gesunken. :-(
 
Vielleicht denkst Du auch parallel an ein Stage-Piano? (Wie das genannte Kawai ES-100) Oder bist Du auf das Format "Digitalpiano" fixiert?
Da Du schreibst, Du möchtest das Gerät fürs leise Üben zu Ruhezeiten, könnte es ja egal sein, wie das Lautsprechersystem qualitativ ausgefeilt ist. Die Stage-Pianos sind m. E. preislich etwas günstiger bei gleicher Mechanik. Und man kann sie zur Not auch mal "einpacken und mitnehmen", wenn das Schicksal einen für längere Zeit außerhalb der Reichweite eines richtigen Instruments verschlägt.
 
Vielleicht denkst Du auch parallel an ein Stage-Piano? (Wie das genannte Kawai ES-100) Oder bist Du auf das Format "Digitalpiano" fixiert?
Tatsächlich ist das ES-100 dasjenige das mir im Hinterkopf herum schwirrt. Ich wollte nur nicht markenblind werden. Ein "richtiges" Digital Piano Möbelstück hätte bei mir gar keinen Platz, da ich nicht genug freie Wandfläche habe um es aufzustellen. Das muss vor's Fenster und darf damit nicht höher sein als die Fensterbank + 3cm.

Grundsätzlich geht's mir aber darum, dass sich die Klaviatur möglichst "nauturgetreu" spielen soll, dazu hätte ich ggf. auch ein niedriges Möbel akzeptiert. Ich bin blutiger Anfänger und muss mir die Anschlagtechnik erst erarbeiten. Was ich bisher probiert habe scheint mir dazu aber sehr ungeeignet zu sein. Schon möglich dass man sich daran gewöhnen kann wenn man schon gut spielt, aber die Frage ist doch ob ich mich daran gewöhnen soll oder will.

Die Mechanik im ES-100 ist glaube ich ein Mittelding zwischen der im genannten CL 36 und dem im CN 35. Da mir beide gar nicht zugesagt haben kann es gut sein, dass mir das auch nicht gefällt. Ich werde es aber bei nächster Gelegenheit anspielen. Von den Casio und Korg Instrumenten war auch keines griffbereit.

Ich bin ja in der glücklichen Lage dass ich bereits ein brauchbares mechanisches Klavier habe. Wenn ich mir einen "Silent" Umbau leisten könnte wäre das sicher meine erste Wahl. Andererseits weiß ich damit auch wie sich ein richtiges Klavier anfühlt und bin entsprechend anspruchsvoll.

Das Dilemma ist ja auch eben der (sehr) begrenzte Geldvorrat. Ich kann mir nicht für's abendliche Üben noch ein "schweineteures" Instrument dazu stellen. Das ist im Familenrat nicht begründbar.
 
Die Tastatur des ES-100 fühlt sich wieder ganz anders an als die RH Tastaturen der anderen Kawais. Halte uns auf dem laufenden. :-)
 
Hi,

@bebob99: Du gehst da mMn sehr vernünftig dran. Alles was du schreibst entspricht auch meiner Einschätzung.

Wenn du in der ca. 700€ Klasse bleibst, was meiner Meinung vernünftig wäre, da ja Budget begrenzt und du schon ein Klavier hast, ist es eigentlich relativ einfach. Du hast die Auswahl der günstigen Kompaktmodelle (ohne Klaviergehäuse-Simulation) der 3 Markenhersteller Casio, Kawai, Yamaha. Keines davon wird optimal sein, aber sie sind mMn alle brauchbar.

Probier' sie aus und entscheide dich einfach. ;-)

Da du sehr auf die Klavierähnlichkeit schaust, würde ich kein Stagepiano nehmen. Die sind mMn meistens etwas weiter weg vom Klavieranschlag als die kompakten DPs. Und du brauchst ein externes Soundsystem.

Simulationen auf dem PC zb Pianoteq kannst du auch mit dem DP ansteuern.

Gruß
 

Und so ein 5000€-Yamaha-Silent
  • kann dann auch mit gemäßigter Zimmerlautstärke gespielt werden?
  • hat die Anschlagskultur eines Flügels?
  • braucht keinen Klavierstimmer?

Nur mal zur Erinnerung, es gibt Gründe, warum Leute bewußt kein Klavier kaufen (deshalb gibt es die gebraucht gerade so günstig). Diese Gründe sind mitnichten immer finanzieller Natur.
 
@bebob99

Im Schnäppchenfaden ist ein NEUES Yamaha P-155 verlinkt! Ich glaube, um 775,- ; das ist gut 4-500,- unter NP.
(Vor zwei Jahren war das - neben Kawai ES7 - noch meine Empfehlung in der 1200-1500,- Klasse. Jetzt bin ich nicht mehr up-to-date.)
 
Sehe ich das richtig, daß die Mechanik von Casio auch die Dämpfer simuliert? Ich meine den Kraftaufwand zum Bewegen der Dämpfer, der mit dem rechten Pedal entfällt. Das kann doch anscheinende selbst die teure Yamaha "Flügel"-Mechanik nicht, oder?

Gruß
Manfred
 
Auf den ersten Blick sieht es für mich nicht so aus.
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