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Habe ich auch sehr lange Zeit so gedacht!Danke für eure bisherigen Antworten.
Besonders interessant finde ich, dass
a) teilweise vom Greifen an Griffen abgeraten wird und
b) sowieso von Übungen, die das Handgelenk belasten.
Glaubte jahrzehntelang, dass ich sowieso keine Liegestütze machen könne, weil ich schon beim Versuch, also beim Bringen in die Startposition, sofort Handgelenkschmerzen bekam.
Dann habe ich letztes Jahr mit dem Buch "Trainieren wie im Knast" (trotz des bescheuerten Titels sehr gut!) langsam über Vorstufen die Liegestütze aufgebaut. Jetzt kann ich inzwischen 20 normale oder 9 Diamond-Liegestütze nacheinander, und danach kann ich gleich ans Klavier und normal spielen!
Ähnlich mit Greifen: Anfang diesen Jahres habe ich mir ein Pullup-Gerüst gekauft. Anfangs konnte ich mich keine 10 Sekunden dranhängen (Deadhang), weil es sofort in Händen und Unterarmen sehr zog. Es war ja tatsächlich das erste Mal seit Jahrzehnten, dass ich mich irgendwo dranhängte! Auch hier wieder langsamer Aufbau, jetzt kein Problem.
Das Ding ist, dass diese Tätigkeiten (sich irgendwo dranhängen, das Körpergewicht mit den Händen abstützen und einiges mehr) absolut normale Tätigkeiten des Menschen sind, für die der Körper ausdrücklich gebaut ist und die nur aufgrund unserer "degenerierten" Zivilisation bei vielen unterentwickelt sind. Daher hat es zahlreiche Benefits, diese Fähigkeiten wieder an den Start zu bringen. Ich fühle mich jetzt, in meinem nicht unbeträchtlichen Alter, robuster, beweglicher und stärker als je zuvor.
Man muss nur (was ich, weil ich ja nun mal Pianist bin und ein gut und geschmeidig funktionierender Körper für mich äußerst wichtig ist, sowieso tue, wie Ihr Euch vorstellen könnt) sehr umsichtig, mit stets wacher Körperwahrnehmung und langsam aufbauend vorgehen, was viele eben nicht tun, weswegen diese Mythen entstehen, Griff- und handgelenkbelastende Aktivitäten seien zu vermeiden.
Nicht nur Muskeln müssen dabei aufgebaut werden, sondern auch Sehnen und anderes Bindegewebe müssen peu a peu an Belastungen gewöhnt und gestärkt werden.
Es gilt, den richtigen Mittelweg zwischen Verzärtelung und Über-Aktionismus zu finden. Daran scheitern sehr viele.
Allerdings seid vorgewarnt: Automatisch werdet Ihr nicht darum herumkommen, Euch mit den Themen richtige Ernährung / Intervallfasten, "wann trainieren" und "genug Schlaf/Erholung" zu beschäftigen... Mir macht es Spaß!
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