Wie entwickeln Pianisten ihren eigenen Sound?

Der Titel des Fadens ist:

Wie entwickeln Pianisten ihren eigenen Sound?​

 
Dann will ich doch mal zum eigentlichen Thema eine Vermutung äussern, die manchen wohl "esoterisch" anmuten wird:
Ich denke, einen "eigenen Sound" kann man genau so wenig "entwickeln" wie einen eigenen Stil z.B. in der Malerei.
Man hat ihn eben, oder man klingt halt wie "jeder andere Pianist, der relativ austauschbar ist, auch wenn er das Klavierspiel auf hohem Niveau beherrscht".
Ich würde fast meinen, dieses "besondere etwas" hat viel mehr mit dem Charisma des betreffenden Pianisten zu tun.
Ich meine, guckt euch diese Leute mal an, wie sie leben, wie sie Sprechen, ihre Körpersprache, ihre Ausstrahlung...
 
@Deschain
Damit lässt du aber jede Entwicklungsmöglichkeit außer Acht. Der eigene Sound ist immer eine Mischung aus Gelerntem bzw. Kopiertem und dem mehr oder weniger unbewusst hinzugefügten Eigenen. Mit der Weiterentwicklung verändert sich auch der mehr oder weniger intuitive Personalstil, also der Sound.
 
@Deschain
Damit lässt du aber jede Entwicklungsmöglichkeit außer Acht. Der eigene Sound ist immer eine Mischung aus Gelerntem bzw. Kopiertem und dem mehr oder weniger unbewusst hinzugefügten Eigenen. Mit der Weiterentwicklung verändert sich auch der mehr oder weniger intuitive Personalstil, also der Sound.
Ganz so sakrosankt wars auch nicht gemeint.
Natürlich kann und wird man sich entwickeln, wenn man eine Sache intensiv betreibt.
Um aber eine Stilistik herauszubilden, die unverwechselbar ist, braucht es deutlich mehr als das.
Ich meine, was es braucht, ist die entsprechende Veranlagung.
So ein Bisschen was ähnliches wie das überstrapazierte Wort "Talent".
 
Die Hersteller tun das aus dem selben Grund, warum z.B. Computerhersteller unterschiedliche Geräte mit unterschiedlichen Leistungsanforderungen auf den Markt bringen: unterschiedliche Klienten haben unterschiedliche Anforderungen bzw. Vorlieben. Keineswegs wird bei jedem Instrument bis zum Umfallen Optimierung betrieben weil jede kleine Unzulänglichkeit "romantisierender Unsinn" ist.
Das hat weniger mit Vorlieben als mit Leistbarkeit zu tun. Es kann sich halt nicht jeder einen Steingraeber leisten. Deswegen kommt oft ein Asiate zum Zehntel des Preises ins Haus, der halt ein paar Nebengeräusche macht und nicht so viel Optimierung bekommen hat. Würden sie gleich viel kosten, würde niemand die niedrigere Qualität wählen, weil die Unsauberkeiten so charmant sind.

Im Gegensatz zu Computern, wo es so etwas wie nicht benötigte Leistung gibt, profitiert man beim Instrument immer von höherer Qualität.
In der Tat finde ich in der Musik aber gewisse Charakteristika (z.B. auch das metallene "Reibungsgeräusch" welches Westerngitarren so von sich geben), die du so pauschal als störend bezeichnest, durchaus reizvoller als schnöde Perfektion.
Da geht es eher um Musikstil, bzw. ist das der charakteristische Klang der Westerngitarre. Distortion pedals haben auch ihre Daseinsberechtigung. Aber wie in der IT gilt auch hier: It's only a feature if you can turn it off. Im Fall der Gitarre schaltet man das ab, indem man eine andere Gitarre spielt.

Die "schnöde Perfektion" wird ja ohnehin nicht erreicht. Auch mit den besten Mitteln gibt es beim Flügel Nebengeräusche und wir sind weit von einer Sinusschwingung entfernt (bzw. es werden ja gezielt Obertöne hervorgerufen). Vor einem zu perfekten Flügel müssen wir uns nicht fürchten.

Etwas anderes ist zB Autotune. Das korrigiert zwar einerseits Unsauberkeiten, verfälscht aber auf der anderen Seite.

Immerhin stimmen wir insofern überein dass ich auch nicht unbedingt ein Instrument spielen will, das "nur so vor sich hinächzt".
Wenigstens eine Gemeinsamkeit! ;)

@bernybutterfly Ich finde die Diskussion, welche Klänge und Geräusche ein Musiker überhaupt zur Verfügung hat, bzw. mit welchen er umgehen muss, für das Thema relevant.
 
Da geht es eher um Musikstil, bzw. ist das der charakteristische Klang der Westerngitarre. Distortion pedals haben auch ihre Daseinsberechtigung. Aber wie in der IT gilt auch hier: It's only a feature if you can turn it off. Im Fall der Gitarre schaltet man das ab, indem man eine andere Gitarre spielt.

Schuster bleib bei deinen Leisten!

Westerngitarre und E-Gitarre sind mindestens so unterschiedliche Instrumente wie E-Piano und ein akustischer Flügel.

Beide E-Varianten haben mal angefangen damit einfach nur lauter als das Original zu sein, aber schnell sind daraus eigenständige Instrumente geworden.

Das fängt bei der Gitarre auch nicht erst mit Verzerrung an.

Übrigens: Ein pro spielt auch viel mit Volumen und Ton-Kontrolle am Instrument.
So einige haben von riesigen Amp-Ausstattungen, getrennt für clean und verzerrt dazu umgestellt nur noch an der Gitarre auf clean zu drehen.
Bei Garry Moore z.B. schon in den 90ern gut zu beobachten.
 

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