Ich werd mal Behauptung los, wo viele zum erstmal zum Schlag ausholen werden. Aber ich würde frech behaupten, wenn man 4 Klangindividualisten nacheinander an den selben Flügel setzt, mit selbem Mikrofonsetting, diese nur 1 Takt spielen lässt, Dynamik/Phrasierung detailliert vorgegeben, dass bei der blinden Zuordnung durch Fachkundige, Ähnliches rauskommen wird wie bei der Weinverkostung. Nämlich kein signifikantes Ergebnis.
ABER: natürlich ist der Klang individuell und bei den ganz Großen auch charakteristisch (ich würde dazwischen einen Unterschied machen). Oben genannte Vermutung schmälert das in keinster Weise finde ich, ganz im Gegenteil. Es zeigt dass das was diese Künstler auszeichnet etwas ist was zwischen dem Beschreibbaren und Messbaren liegt. Irgendwo dazwischen in den unendlichen (!) Kombinationsmöglichkeiten feiner Abstufungen und deren Beziehungen zueinander. Wer mal Dynamik Möglichkeiten, selbes für Agogik, Pedal und co mit der Anzahl der Noten multiplizieren möchte, weis dass es eigentlich ein Wahnwitziges Spektrum ist was man erzielen kann. (Bis fern ab der Wahrnehmbarkeit streng genommen). Also ist vielleicht der individuelle (oder bestenfalls der charakteristische) Klang genau der Bereich dazwischen, der über ein Stück und längere Passagen zum Vorschein kommt. Ich finde das viel faszinierender als es am Klang einzelner Noten festmachen zu wollen (die natürlich eine Rolle spielen, aber reproduzierbar wären in kleinen Einheiten)