Finger trainieren für Fortgeschrittene

Ich schon. Er wollte einen Kampf ausfechten, den viele schon aufgegeben haben. Manche Altvorderen benehmen sich regelmäßig wie die Axt im Walde und die Moderation gibt auch noch einseitig zwei hinterher.
Den Hintergrund seiner Entscheidung verstehe ich auch. Aber wieso soll man auf etwas verzichten oder etwas verlassen, weil sich die Anderen trotz deren fortgeschrittenen Alters nicht benehmen können?

Gegen Windmühlen? Was @hasenbein in seiner unvergleichlichen Art :lol: geschrieben hat, kann man so ja auch bei Neuhaus, Berman, Marek, Werner etc. nachlesen.

Naja, dann sollte man den Erdo auch nicht mehr kritisieren. Er ist auch gut in seiner "Kunst" mit seiner unvergleichlichen Art. ;-)
 
@Barratt
Falls in der deutschen Übersetzung der "Kunst des Klavierspiels" von Heinrich Neuhaus die Gliederung beibehalten wurde, würde das Kapitel 4, dort zspeziell Punkt 1 und 2, einige Antworten liefern.

(Leider fehlt mir momentan die Zeit, ausführlich zu antworten :-()

Kapitel 4 hat in der dt. Übersetzung den Titel "Über den Ton", Kapitel 5 "Über die Arbeit an der Technik" mit den Unterkapiteln 1. Allg. Überlegungen und 2. Über die Sicherheit als Grundlage der Freiheit.
Ausgabe: 4. unveränderte 1993, Deutscher Verlag für Musik Leipzig.
 
Also irgendwie...so ganz verstehe ich das Problem nicht.

Niemand ist gezwungen auf den soziologischen Bias zu achten. Wenn euch der Gespraechsstil der "Altvorderen" nicht passt, dann achtet halt auf den Inhalt und versucht aus diesem eure Lehren zu ziehen. Oder ist euch etwa die Verpackung wichtiger als der Inhalt? Selbst wenn dem so wäre, dann versucht doch wenigstens Verpackung und Inhalt zu trennen, davon profitieren alle Seiten.

Weiter kann man sich auch fragen, warum hier eigentlich fast ausnahmslos alle "Altvorderen" eine sehr direkte und kompromisslose Diskussionskultur pflegen. Nehmen wir mal an, sie hätten es wirklich weit gebracht oder sind auf dem Weg dahin, was ich aufgrund der für mich unanzweifelbaren Kompetenz der hier einschlägigen Charaktere mal guten Gewissens - ohne eine Kostprobe zu verlangen, denn ihre gesammelten Beiträge machen eine solche als Urteilskatalysator für mich zumindest hinfällig - annehmen möchte. Dann schließe ich doch daraus mal, dass (ok N < 10 hier im Forum, aber ich habe ja auch - man möchte es nicht glauben - ein echtes Leben, welches das N in größere Höhen steigen lässt), dass eine ehrliche und sehr direkte Diskussionskultur zumindest mit "weit bringen" korrelliert. Und der nächste Punkt ist: Menschen die zu anderen unerbitterlich und ehrlich sind, sind es meist zu sich selbst auch. In der Kunst bringt schönreden halt nicht viel. Klingt mein Schumann kacke, so klingt er halt kacke, und da hilft es mir auch nichts, wenn ich der Überzeugung bin, dass eine etwaige schönredende Ansicht meinerseits unzweifelsfrei die Wahrheit darstellt und ich meinem Klavierlehrer für ein "Joa, klingt halt scheiße" eine mangelnde Feinfühligkeit vorwerfe.

Was wollt ihr hier? Wollt ihr was für euer Klavierspiel lernen? Dann könnt ihr aus jedem Satz eure Lehren ziehen, ich tue es jedenfalls. Wollt ihr euch profilieren und Ego-Kämpfe ausfechten? Falls ja, habt ihr die bereits verloren, weil es die "Altvorderen" wohl kaum interessieren mag, welche Meinung ihr von ihnen habt. "Euch" interessiert aber wohl dafür umso mehr, dass sie euch ernstnehmen und eure Herausforderung ("Spiel was vor oder ich glaub dir nicht", etc.) annehmen, was für mich den Geltungsdrang in den Vordergrund und die Arbeit am eigenen Spiel in den Hintergrund rücken lässt und was nicht gerade eure Ernsthaftigkeit unterstreicht.

Versteht es nicht falsch, ich kann verstehen, dass man sich als erwachsener Mensch, der es auf manchen Gebieten zu viel gebracht hat, wünscht, dass ihm hier mehr Respekt entgegengebracht wird, wenn man es von seinem sonstigen Leben so gewöhnt ist. Aber wenn man es halt in einem bestimmten Gebiet nicht so weit gebracht hat ist vielleicht Demut und Selbstreflexion angebrachter, als einen Revierkampf zu beginnen. Und, dass die hier besonders hervortretenden Stänker wohl nicht die Klaviergurus und Überpianisten sind, das wisst ihr doch selbst. Hoffe ich zumindest...

Naja, was bringt diese Nachricht denn schon. Glaube kaum, dass die, die ich damit erreichen möchte, irgendwas ändern werden. Ich übe dann mal weiter Schumann, er klingt nämlich echt noch kacke :-D.

P.S. Aber zugegeben, ich bin auch nicht immer gut darin, etwas zurückzutreten. Hätte ich den Beitrag diplomatischer formuliert, hätte ich mein Ziel sicher besser erreichen können. Naja, beim nächsten Beitrag wird das besser!
P.P.S. Und Peters Moderation finde ich sehr sinnvoll. Es wurden hier schon sehr kompetente Leute vergrault, weil sie keine Lust mehr hatten sich mit so einem Kleinkrieg hier zu beschäftigen. Und ich finde gut, dass die Moderation sich auf die Seite derer stellt, deren Beiträge wirklich hilfreich sind. Greatest happiness for the greatest number und so...
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Mann hat einen Lehrauftrag an einer Musikhochschule und spielt selber so gut wie garnicht vor, aus Überzeugung. (...)
Ich möchte nur darauf hinweisen, dass es eben auch andere gleichwertige Möglichkeiten des Unterrichtens gibt, die ein Vorspiel des Lehrers nicht erfordern.
Allgemeine Frage: Schon mal einen Meisterkurs besucht? Geht auch als Zuhörer, ohne als aktiver Teilnehmer angemeldet zu sein, da viele dieser Kurse zumindest teilweise öffentlich zugänglich sind. Sehr oft wird von den Dozenten/Kursleitern kaum vorgespielt, da die bereits auf hohem Niveau ausgebildeten Teilnehmer ein selbständiges Erarbeiten schwieriger Literatur beherrschen müssen, damit ein Feilen an Details überhaupt sinnvoll ist. Wie bei einem Elementarschüler alles vormachen oder gar denen die Hand führen muss man da längst nicht mehr. Ausgedehntes Vormachen kostet da nur viel Zeit, ohne dass die teilweise minimalen Korrekturen gelingen, die aus einer bereits sehr guten eine hervorragende Interpretation werden lassen.

Parallelbeispiel aus dem Chorwesen: Bei nur wenig leistungsfähigen Laienchören mit meist des Notenlesens unkundigen Ensemblemitgliedern musst Du oft ausgiebig vor- und mitsingen, damit die Partien in den Köpfen der ausführenden Personen ankommen. Je besser die Kenntnisse und Erfahrungen, desto weniger elementare Vorgaben sind erforderlich. Hast Du solistisch geschulte Profis am Werk, musst Du kaum noch etwas praktisch demonstrieren. Wer dann so ein Ensemble genauso leitet wie eine Schar von Vorschulkindern, bekommt von seinem Gegenüber allenfalls einen Vogel gezeigt...!

LG von Rheinkultur
 
Manche Altvorderen benehmen sich regelmäßig wie die Axt im Walde und die Moderation gibt auch noch einseitig zwei hinterher.
Sorry aber von Dir habe ich so einen Quatsch ja noch nie gelesen.

Ich fasse mal zusammen:
Hier haben sich drei Profis und zwei Fastprofis (rein formell, vom Können her sind sie es alle) mit sich gegenseitig bestätigender Meinung geäußert. (Kernaussage: Technische Übungen ohne musikalische Gestaltung sind nicht zweckdienlich). Drei der Leute sind nicht anonym und haben durch öffentliche Auftritte und Videos ihr Können mehr als genug unter Beweis gestellt, was für das Thema hier (darauf sei noch mal hingewiesen) allerdings überhaupt nicht nötig ist. Der Adressat beharrt auf seiner Meinung mit der dem Thema gegenüber völlig absurden Begründung, dass zwei der Profis anonym sind, einer der Profis einen ruppigen Ton hat und es von drei der Leute keine Einspielungen gibt. Nach der Logik kann man ja jede Fachliteratur über Bord werfen. Bei alledem stellt er selbst natürlich auch keine Einspielung ein, um seine Meinung zu untermauern (was allerdings ebnefalls völliger Blödsinn wäre).
Später macht sich der Adressat über einen der Profis nur noch lustig, bei einem anderen Fastprofi belächelt er das Alter, obwohl dieser bereits mit 18 ein Lehramt innehat (also eigentlich doch schon ein Profi). Über die guten Ratschläge wird derweil überhaupt nicht nachgedacht.

DAS ist sich wie die Axt im Wald benehmen und absolut respektlos (noch respektloser ist der beleidigte Abgang mit dem Scheisse-Gleichnis).
Es ist für die Amateure hier oft genug verwirrend, wenn sich die Profis nicht einig sind. Aber wenn sie sich schon mal einig sind, sollte man als Leser auch mal das Gehirn anknipsen.

Die Moderation hat übrigens nicht einseitig sondern völlig unabhängig voneinander und ohne Absprache gehandelt (beide male verbunden mit gutgemeinten Ratschlägen), übrigens noch bevor es Beschwerde-PNs über Doc gab.

Was meint Ihr mit "Fingerübungen spielen ohne musikalischen Kontext bzw. rein mechanisch"? Ist es überhaupt möglich, Musik zu machen ohne Musik zu machen?
Genau!

Und um hier noch mal die klare Regel zu erläutern, warum keine Einspielungen gefordert werden sollen:
Diese Regelung ist vor Allem im Sinn der Amateure entstanden denn es muss möglich sein, dass Beiträge und Kritik auch ohne Qualifikation und deren Nachweis getätigt werden können.
Btw., die Forderung nach Einspielung kam lustigerweise bisher nur und ausschließlich von Amateuren.

Hätte ich den Beitrag diplomatischer formuliert
Du hättest ihn nicht besser formulieren können. :super:
 
Zuletzt bearbeitet:
@Doc88 hier ein paar Exempel solcher Tonleitern, die mit Musikalität nichts zu tun haben, also allesamt unmusikalisch sind:
Den Anhang 16153 betrachten

Den Anhang 16154 betrachten

Den Anhang 16155 betrachten

Den Anhang 16156 betrachten

Den Anhang 16157 betrachten

alles unmusikalische Fingerübungen...

weil´s so gräßlich ist, noch eine:
Den Anhang 16158 betrachten
[...]

hmm, erst jetzt gesehen, die Beispiele -
Hee @rolf, :super:, warum nennst Du denn die Stücke nicht? Viele davon sind schön und machen Spaß, sich damit zu beschäftigen, auch für Amateure, aber die sollten schon ein paar Jährchen auf dem "Buckel" haben, das erste sind 2 Teile aus dem c-Moll-Konzert von Beethoven, dies geht über in Chopins g-Moll-Ballade, ( Teil knapp vor Ende ),
das welches dann kommt, fällt mir im Moment nicht ein - welches ist es ???:denken:
und zum Schluss kommt Chopins berühmte As-Dur-Polonaise. :-)

LG, -Rev.-
 
@Barratt
Falls in der deutschen Übersetzung der "Kunst des Klavierspiels" von Heinrich Neuhaus die Gliederung beibehalten wurde, würde das Kapitel 4, dort zspeziell Punkt 1 und 2, einige Antworten liefern.

Danke für den Hinweis. Das Werk liegt mir leider nicht vor. :-(

Hab´s bestellt. Im Gegensatz zu Feuchtwanger ist es wenigstens lieferbar.
 
Sorry aber von Dir habe ich so einen Quatsch ja noch nie gelesen.:super:

Na dann sind wie ja symmetrisch suboptimal beeindruckt, passt doch. Macht einfach weiter so, dann bleibt man wenigstens unter sich, hat ja auch was Gutes.

Das fachliche will ich gar nicht bewerten (auch wenn ich bezweifle, dass diese Profis auch nur die leisteste Ahnung von motorischen Problemen normalsterblicher Leute haben, das haben mehrere Aussagen in anderen Fäden zumindest mir gezeigt). Ich lese lange genug mit, um aus anderen Fäden mitgenommen zu haben, dass diese Leute sich wirklich auskennen, ich brauch keine Einspielungen.

Es geht einzig und allein um die Verpackung der fachlichen Message und es geht dabei auch gar nicht um diesen Faden allgemein. Der eine liefert grundsätzlich ungefragt psychologisch-soziologische Ferngutachten mit fiesesten Schubladen-Einordnungen, der andere muss grundsätzlich alles in zynisch-attackierendes Lustigmachen einkleiden und Rechthaberei bis zum Erbrechen und darüber hinaus betreiben.

Meinst Du, da kommt noch irgendwelcher fachlicher Inhalt wirklich an? Wie soll derjenige damit umgehen? Man soll sich auch noch bücken und "danke schön" sagen, sonst wird man vom Rest der Altmannschaft auch noch gleich angefeindet.
Für mich erweckt das oft gar nicht den ehrlichen Anschein, dass man hier wirklich helfen will. Man sucht hier nur eine Bühne gegenüber den anderen Altforisten, Selbstdarstellung pur.

Eingebremst wird schon längst gar nicht mehr - im Gegenteil, man verteidigt das Verhalten und die Moderatoren (mir total egal ob unabhängig oder nicht) bremsen in natürlich eskalierenden Streit nur einseitig aus statt mal in einer PM (statt einem Post, man suchte wieder Bühnen, da ist ja keiner gefeit) beide Seiten einzubremsen.

Ein fachliche kompetentes Arschloch ist für die meisten Menschen immer noch zuerst einmal ein Arschloch. Dass das im Musikbetrieb nicht so zu sein scheint, ist mir auch schon aufgefallen.
Mehr schreib ich dazu nicht - das Thema gab es schon x mal, ihr könnt also voll abledern.
 

Na dann sind wie ja symmetrisch suboptimal beeindruckt, passt doch. Macht einfach weiter so, dann bleibt man wenigstens unter sich, hat ja auch was Gutes.

Das fachliche will ich gar nicht bewerten (auch wenn ich bezweifle, dass diese Profis auch nur die leisteste Ahnung von motorischen Problemen normalsterblicher Leute haben, das haben mehrere Aussagen in anderen Fäden zumindest mir gezeigt). Ich lese lange genug mit, um aus anderen Fäden mitgenommen zu haben, dass diese Leute sich wirklich auskennen, ich brauch keine Einspielungen.

Es geht einzig und allein um die Verpackung der fachlichen Message und es geht dabei auch gar nicht um diesen Faden allgemein. Der eine liefert grundsätzlich ungefragt psychologisch-soziologische Ferngutachten mit fiesesten Schubladen-Einordnungen, der andere muss grundsätzlich alles in zynisch-attackierendes Lustigmachen einkleiden und Rechthaberei bis zum Erbrechen und darüber hinaus betreiben.

Meinst Du, da kommt noch irgendwelcher fachlicher Inhalt wirklich an? Wie soll derjenige damit umgehen? Man soll sich auch noch bücken und "danke schön" sagen, sonst wird man vom Rest der Altmannschaft auch noch gleich angefeindet.
Für mich erweckt das oft gar nicht den ehrlichen Anschein, dass man hier wirklich helfen will. Man sucht hier nur eine Bühne gegenüber den anderen Altforisten, Selbstdarstellung pur.

Eingebremst wird schon längst gar nicht mehr - im Gegenteil, man verteidigt das Verhalten und die Moderatoren (mir total egal ob unabhängig oder nicht) bremsen in natürlich eskalierenden Streit nur einseitig aus statt mal in einer PM (statt einem Post, man suchte wieder Bühnen, da ist ja keiner gefeit) beide Seiten einzubremsen.

Ein fachliche kompetentes Arschloch ist für die meisten Menschen immer noch zuerst einmal ein Arschloch. Dass das im Musikbetrieb nicht so zu sein scheint, ist mir auch schon aufgefallen.
Mehr schreib ich dazu nicht - das Thema gab es schon x mal, ihr könnt also voll abledern.
Dem hab ich nichts hinzuzufügen. Ganz meine Meinung.
 
Der eine liefert grundsätzlich ungefragt psychologisch-soziologische Ferngutachten mit fiesesten Schubladen-Einordnungen
Andre, kann es sein, dass Du ein Problem damit hast, in Schubladen eingeordnet zu werden, weil Du in der Schule immer ein Außenseiter warst, aber eigentlich gerne dazugehören wolltest? Oder hast Du mal schlechte Erfahrungen mit Psychologen und deren Gutachten gemacht?

:-D:-D:-D

(Für mich besteht ein Problem des Forums vor allem darin, dass sich hier einige Leute tummeln, die einfach deutlich zu wenig Humor besitzen, die vor allem nicht über sich selbst und ihre Schwächen lachen können, die erstaunlich wenig Souveränität besitzen. Ich frage mich dann immer, ob die im Berufsleben oder in der Partnerschaft auch so sind und wie sie da so klarkommen...)
 
Ich schon. Er wollte einen Kampf ausfechten, den viele schon aufgegeben haben. Manche Altvorderen benehmen sich regelmäßig wie die Axt im Walde und die Moderation gibt auch noch einseitig zwei hinterher.

Andre, wohin soll dieser Kampf denn führen?

Wir müssen uns doch hier im Forum nicht gegenseitig erziehen oder bekämpfen.

Ich lerne hier viel, was das Klavierspiel angeht, lach mich manchmal schlapp, lese hochinteressante Themen, lerne Meinungen kennen. Einige User habe ich persönlich kennengelernt und schätze sie sehr.

Manchmal ärgere ich mich über Beiträge und manchmal bin ich frustriert, weil ich mich entweder ungerecht behandelt fühle oder feststelle, dass ich dummes Zeug geschrieben habe.
Und manchmal denke ich: ach, geschissen, denk doch was du willst!

Ich meine , wir sollten uns gegenseitig so akzeptieren wie wir sind, b.z.w. die Persönlichkeiten, die hier durchschimmern.

Und wenn der Kamm zu sehr schwillt gibt es immer noch die Möglichkeit den Ignorierknopf zu drücken oder kalt duschen zu gehen, wie mir Klaviermacher Micha mir bei meiner Vorstellung ans Herz gelegt hat!
 
Es geht einzig und allein um die Verpackung der fachlichen Message und es geht dabei auch gar nicht um diesen Faden allgemein. Der eine liefert grundsätzlich ungefragt psychologisch-soziologische Ferngutachten mit fiesesten Schubladen-Einordnungen, der andere muss grundsätzlich alles in zynisch-attackierendes Lustigmachen einkleiden und Rechthaberei bis zum Erbrechen und darüber hinaus betreiben.

Du beschreibst hier den Schreibstil von Hasi und Rolf. Natürlich, mit dem kommen einige nicht klar. Ist wie im richtigen Leben.

Du wirst doch wohl aber nichts an der Verpackung der Beiträge von einer Stilblüte, einem Mick, John oder Alibiphisiker auszusetzen haben?

Du kehrst hier einige Dinge in Deiner Wahrnehmung um. Die Rechthaberei ging in diesem Faden nun wirklich von Doc aus. Lese Dir noch mal alles mit etwas Abstand durch. Evtl. ändert sich Deine Sicht zumindest in diesem Faden.
 
Ehrlich gesagt, ist mir die Verpackung wurscht, auf den Inhalt kommt es an, und da konnte ich bisher von den genannten Fachleuten sehr viel mitnehmen und lernen. Das ist es doch, den Horizont erweitern.Wie etwas gesagt wird stört mich nur, wenn ich mich dadurch stören lasse, und dann kann ich noch immer selbst entscheiden, ob ich darauf anspringe oder es bleiben lasse und zum Wesentlichen, die Musik und alles, was damit zu tun hat, zurückkomme. Jeder ist selbst seine Glückes oder Unglückes Schmied.
 
Wie etwas gesagt wird stört mich nur, wenn ich mich dadurch stören lasse, und dann kann ich noch immer selbst entscheiden, ob ich darauf anspringe oder es bleiben lasse und zum Wesentlichen, die Musik und alles, was damit zu tun hat, zurückkomme. Jeder ist selbst seine Glückes oder Unglückes Schmied.
Diese (selbstverständlich sehr vernünftige) Sichtweise wird nur heutzutage immer unüblicher, in einer Zeit, in der Pädagogik bedeutet, das kleine Prinzchen in Watte zu packen und ihn immer nur zu loben, in der abweichende Meinungen immer öfter zum ächtenden Ausschluss aus dem Diskurs führen oder in der z.B. der Feminismus zwar einerseits propagiert, dass Frauen (mindestens) genauso fähig in allen Bereichen sind wie Männer, jedoch andererseits immer dann, wenn Frauen etwas nicht gebacken kriegen, dies natürlich nicht auf sie selber, sondern auf das böse, die Frauen unterdrückende und vom Erfolg abhaltende Patriarchat schiebt.

Schuld sind immer die anderen. (Deshalb passt übrigens auch der Erfolg einer Sündenböcke vorgebenden Partei wie der AfD genau in unsere Zeit.)
 
Das Handgelenk muss ja keine riesigen Bewegungen machen, es muss in erster Linie "durchlässig" sein.

Die Arpeggien in op. 10/1 kommen hingegen ohne jeden Daumenuntersatz aus - da braucht man ein durchlässiges, aber kein besonders bewegliches Handgelenk.

Der Begriff „durchlässig“ taucht immer wieder auf und was es – bezogen auf den ganzen Körper – bedeutet, habe ich vor Monaten wahrgenommen, nachdem ich die Sitzflächen meiner Klavierbänke ca. 3 cm höher gedreht habe.

Aber ein wenig bewegliches, aber doch durchlässiges Handgelenk? Was meinst Du damit, @mick?

Ein Klavierprofi, der nichts vorspielen kann ist für mich lächerlich.

Wer sagt denn, dass er/sie es nicht kann? Er/sie will es nicht! Ich wollte es auch nicht, falls ich dazu gedrängt würde. Und falls mich keiner drängte, dann würde ich es auch nicht machen, wenn ich dazu keine Antrieb verspürte.

Ich habe es übrigens auch nicht richtig verstanden. Vielleicht erklärt Ihr es bitte für die langsamer Denkenden: Was meint Ihr mit "Fingerübungen spielen ohne musikalischen Kontext bzw. rein mechanisch"?

Ich habe es auch nicht verstanden. Bei mir klingen Fingerübungen und jede Tonleiter abgedroschen, keinesfalls nach Musik. Und so schlimm kann das ja nicht sein, wenn Rolf schreibt, dass gespiegelte Fingerübungen sinnvoll sind. Ich finde sie gut, mache sie aber nur selten wegen des scheußlichen Klangs derselben.

Dass Tonleitern bei mir nicht schön klingen ist jetzt so und es war schon so, als ich noch Klavierunterricht hatte.
 
Bei mir klingen Fingerübungen und jede Tonleiter abgedroschen, keinesfalls nach Musik.
Schade dass es so ist ,denn es kann auch ein Ziel sein, dass jeder Ton der Tonleiter mit Klang erfüllt ist, dass die aufstrebende und abfallende Linie hörbar wird, dass bestimmte dynamische Aufgaben umgesetzt werden, und dass letztlich aus jeder Übung, aus jeder Tonleiter Musik wird zumindest als innere Haltung und Anspruch, das strebe ich an.
 
Schade dass es so ist ,denn es kann auch ein Ziel sein, dass jeder Ton der Tonleiter mit Klang erfüllt ist, dass die aufstrebende und abfallende Linie hörbar wird, dass bestimmte dynamische Aufgaben umgesetzt werden, und dass letztlich aus jeder Übung, aus jeder Tonleiter Musik wird zumindest als innere Haltung und Anspruch, das strebe ich an.

Ich habe es auch nicht verstanden. Bei mir klingen Fingerübungen und jede Tonleiter abgedroschen, keinesfalls nach Musik. Und so schlimm kann das ja nicht sein, wenn Rolf schreibt, dass gespiegelte Fingerübungen sinnvoll sind. Ich finde sie gut, mache sie aber nur selten wegen des scheußlichen Klangs derselben.

Dass Tonleitern bei mir nicht schön klingen ist jetzt so und es war schon so, als ich noch Klavierunterricht hatte.

Was ich schon in meinem Post zu Beginn meinte - aber ok, ich bin, obgleich ich nun Klavier studiere, bei weitem (noch..haha) kein Profi, aber das ist meine Erfahrung - ist eine mögliche Herangehensweise hier die, dass man versucht zu verstehen, in welchem musikalischen Kontext solche Strukturen, wie sie bei den Fingerübungen zu finden sind, normalerweise vorkommen, und welche "Funktion" sie hier erfüllen.
Was hier "verstehen" heißt, ist natürlich höchst individuell, und auch stark von der eigenen Spielerfahrung abhängig.

Aber bleiben wir mal z.B. bei Tonleitern.

1.) Tonleiterartige Läufe gibt es ja auch in vielen Sonaten der Klassik, hier häufig auch mit Harmonien unterlegt, welche auch dabei helfen können zu verstehen, was ein sinnvoller Spannungsaufbau bei so einem Lauf ist (zur Dominante hinspielen, von der Dominante wegspielen, etc.). Der Grundtonus des Laufes hängt vielleicht mit der Funktion zusammen, welche ich weiter oben angesprochen habe. z.B. Majestätische Eröffnung, wie beim Beginn von Beethovens 3. Klavierkonzert, verspielte Zwischenspiele, wie bei der Haydn Sonate in Es-Dur, ein "wütender Sturm" wie bei der Brahms Rhapsodie op. 79 no. 1, ... Durch Werkstudium sieht man hier auf jeden Fall, dass es unglaublich viele musikalisch sinnvolle Möglichkeiten gibt eine Tonleiter zu spielen, und es auch ganz viele verschiedene "Zwecke" gibt, diese in Stücken einzusetzen.
Auf jeden Fall ist es hier nun möglich sich zu überlegen, wie man sich einen solchen Lauf/Tonleiter eingebettet in einen größeren Kontext sinnvoll vorstellen könnte. Wichtig dafür ist allerdings auch der 2. Punkt der nun folgt.

2.) Nun kann man sich überlegen welche Gestaltungsmöglichkeiten man bei so einem Lauf/einer Tonleiter hat:
- Der Anschlag: Zwischen verspieltem leggiero und klebrigem legato ist alles möglich, der Anschlag kann sich auch beim Spielen des Laufes/der Tonleiter kontinuierlich ändern.
- Die Dynamik.
- Agogik
- Vielleicht sogar ein homöopathischer Pedaleinsatz
- ...

3.) Nachdem man sich die Parameter überlegt hat, an denen man drehen kann, kann man sich überlegen, wie man diese Parameter im musikalischen Kontext ,den man bei 1) schon genauer analysiert hat, verwenden kann, um dem Zwecke dienlich zu sein.

4.) Man kann das alles auch mit anderen Musikstücken wiederholen, bzw. mit wachsender Spielerfahrung stellt sich intuitiv ein, was ein "musikalisches Spiel einer Tonleiter" eigentlich je nach Kontext bedeuten kann. Man sieht, dass dann der eigentliche Zweck dieses Tonleiterspiels dabei liegen kann, die vollkommene Beherrschung der Modulation der unter (2) aufgezählten Parameter zu trainieren und zwar als direkte Umsetzung der eigenen Klangvorstellung, welche, damit sie sinnvoll ist, an einen musikalischen "Kontext" gebunden ist, welchen der geübtere Spieler so nicht mehr "explizit" braucht, um zu wissen was sinnvoll ist.

Und dies kann man sich nun auch bei anderen Fingerübungen so überlegen. Aber wenn ich Fingerübungen außerhalb eines wie auch immer gearteten musikalischen Kontextes übe, und im schlimmsten Fall nicht mal weiß, welche "verstellbaren Parameter" mein Spiel überhaupt hat, dann ist es halt wirklich überhaupt nicht zweckdienlich. Weil was man beim Klavierspiel im Ernstfall benötigt, ist eine perfekte Anschlagskontrolle, die der eigenen musikalischen Vorstellung untergeordnet ist und diese intuitiv perfekt umsetzt. Und beim Üben von Fingerübungen, zum Zwecke der Fingerstärkung, -streckung, -stauchung, -verknotung, ohne sich über die musikalische Bedeutung und akustische (!) Auswirkung der Bewegungen im Klaren zu sein, übt man dann halt nichts, was man für das Klavierspiel wirklich benötigt.

Und um ein letztes Gleichnis zu bemühen (es gibt ja bekanntlich Menschen die Metaphern besser verstehen, als rational-logische Argumentation, wobei ich nun wertungsfrei beide Ansätze respektabel finde): Wenn man zeichnet, würde man doch auch nicht auf die Idee kommen Zeichentechniken unabhängig von einem Motiv zu üben. Im schlimmsten Fall zeichnet man einen Hell-Dunkel-Verlauf. Aber halt in einer Art und Weise, wie man diesen Hell-Dunkel-Verlauf auch bei einem echten Motiv vorfinden würde. Man übt ja nicht blind das Zeichnen gerader Linie, der geraden Linie wegen, sondern weil man gerade Linien auch so im Bild verwenden möchte. Und vor allem sagt man ja nicht "Ich übe das Zeichnen gerader Linien, weil mein Handgelenk zu schwach ist um in einem großformatigen Gemälde lange gerade Linien zu zeichnen". Hier weiß halt jeder Mensch, der von Geburt an sieht, was der "optische Kontext" ist, in dem solche Techniken verwendet werden müssen. Das ist bei der Musik wohl etwas schwieriger, weil sie nicht so omnipräsent ist, wie die in der bildenden Kunst umgesetzte optische Eindrücke.

Entschuldigt die Kettensätze, und wie gesagt, ich bin erst am Anfang meines Studiums, und dementsprechend erhebe ich keinen Anspruch darauf, dass das hier wirklich die ultimative Wahrheit darstellt. Es ist meine Meinung bei meinem aktuellen Stand.
 
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