Du zitierst mich zunächst richtig, ziehst aber den falschen Schluss. Ich habe nur gesagt, dass es mich manchmal (! das ist wichtig) stört, wenn zuviele Fehler in einem Vortrag sind. Ich habe aber nicht gesagt, dass ich deswegen nicht vorspielen mag. Ganz im Gegenteil,
Danke dass du das geklärt hast
ich hab das mit deinem Bemühen sich der Sache anzunehmen und zu verbessern auch nicht ganz zusammen gebracht :)
Spaß hat's trotzdem gemacht.
das weis ich aus deinen Erzählungen dass es toll war, drum haben mich manche Aussagen so gewundert.
Wenn das lange Geübte (unter diesen Bedingungen) so gut "rauskommt", dann ziehe ich den Hut und wäre persönlich hochzufrieden.
Vielleicht ist das die Crux. Denn ich bin nicht zufrieden mit mir. Vielleicht bist du dann auch unzufriedener mit dir als es andere wahrnehmen? Ich glaube das ist ein Zustand der notwendig ist um sich zu verbessern und den man „akzeptieren“ muss, dass man nie sagt „Mensch hab ich heut klasse gespielt“. Ich hab da lang drüber nachgedacht und nehme lieber die permanente Selbstkritik in Kauf als dass ich zufrieden Müll spiele. Mit Abstufungen. Z.B. bin ich unzufrieden weil ich es technisch fürchterlich unsauber gespielt habe und das eigentlich schon besser könnte. Unzufrieden weil ich unnötig abgerutscht bin, unzufrieden weil mir musikalisch einiges misslungen ist. Und jetzt kommt das ABER… ich bin zufrieden weil ich irre Spaß hatte es zu spielen, weil ich völlig in dem Moment war und mich getraut habe zu spielen und nicht nur auf Nummer sicher mit angezogener Handbremse ein paar Noten auszuführen. Zufrieden dass ich keine Angst vor totalem Blackout hatte.
Vielleicht ist dein Denken einfach zu Kritiklastig (was einen weiter bringt natürlich) und empfindest den Zustand nur unnötig als „belastend“. Vielleicht wäre es eine Idee wenn du beim spielen bewusst versucht den Faktor des „Erlebens“ mehr in den Fokus zu rücken. Dass du dein Spiel nicht nur nach dem technischen und musikalisch geplantem Gelingen beurteilst, sondern auch ob es dich selbst erreicht hat. Vielleicht gestehst du dir nicht ausreichend zu dass das Spielen eine Freude ist die du dir gönnen darfst zu genießen und das losgelöst von den formalen Anforderungen.
Nur als Idee.
Was mir sehr hilft ist mental zu üben. Nicht am Klavier sondern eine Aufnahme hören, die Augen zu machen und mir vorstellen wo man gerade ist. wahllos vor und zurück Spulen und sich vorstellen wie man da jetzt einsteigen würde. Fehler die man macht (ich hab plötzlich im Beethoven angefangen das erste Motiv nochmal zu spielen) überlegen was da passiert ist. Das vielleicht sogar laut aussprechen „scheisse ich spiel das erste Motiv nochmal und nicht das mit…..“ oder „du trottel nur weil in der Exposition eine 8tel Pause steht kannst du hier nicht einfach zig 4tel Pausen ignorieren, das ist doch der Witz an der Stelle!“
So mit sich sprechen wenn man Fehler macht finde ich hilft enorm den Fehler zu begreifen. Die Passage dann nochmal spielen und vorher sagen „diesmal Greif ich dort kein g!“
Ich glaube mentales üben (wenn durchspielen zuhause auch schwierig ist) könnte ein Schlüssel sein. Das große Ganze zu überblicken. Oder strukturiere die das bewusst anders durch. Nimm die Noten und markiere dir Passagen und Phrasen gesondert. Schreib den Charakter dazu den du empfindest, beteilige dich emotional von Abschnitt zu Abschnitt „hier noch nett……. Warten….da reichts ihm langsam und jetzt Zack! Watschen! Rums und ab die Luzi!“ ich denk beim vorspielen nur an Gefühl und Charakter. Das verhindert (diese langweilige Studie die ich geteilt habe belegt das) dass man sich aufs ausführen fokussiert. Man spielt viel sicherer wenn man auf externe Dinge achtet (klang, Charakter, etc)
Wie gesagt, unqualifizierte Meinung und alles selbstexperimente.