Hallo Leute,
Mich quält seit ein paar Wochen das Klavier spielen.
Genauer gesagt sehe ich keinen Sinn mehr in meinen Übungsstücken.
Auch wenn mein KL recht schöne Stücke aussucht und ich die meisten gerne spiele, fehlt mir doch das Verständnis warum ich gerade Stück X, Y oder Z üben soll.
Im Gegensatz zur Zeit als Anfänger übe ich kaum noch technische Übungen sondern eigentlich nur noch Stücke.
Das wiederum bringt mich dazu das mein Gefühl mir sagt "es geht nicht weiter" weil das Schema immer gleich ist :
Neues Stück kommt auf den Ständer, ich stocher wie ein Anfänger die Noten ab, übe meine Teile bis die sitzen, arbeite dann an Klang und Tempo während ich den nächsten Teil angehen. Das geht so lange bis irgendwann das Stück durch ist und das nächste Stück beginnt.
Und dann startet das gleiche Schema wieder :
Ich suche nach den Noten, übe meine Abschnitte.....
Ich fühle mich bei jedem neuen Stück als total Anfänger der gar nichts kann, auch wenn ich weiß das es gar nicht so ist.
Irgendwie glaube ich das ich aus den Stücken des letzten Jahres gar nichts mit genommen habe außer das ich halt einige Stücke gespielt und kennen gelernt habe.
Aber ich verstehe nicht warum ich gerade dieses Stück spielen soll, was es mir bringt und was ich daraus mit nehmen soll.
Ich selbst würde vielleicht "Routine" als antwort geben, aber wieviel Routine hab ich, wenn ich jedes Stück wieder bei Null anfange und mich gefühlt wieder zum Anfänger mache?
Das frustrierende dabei ist, ich weiß das ich jedes Stück irgendwann hin bekommen werde.
Das wiederum macht es in meinen Augen gleichgültig ob ich nun im nächsten Jahr 100 kleine Stücke spielen werde oder mich das ganze Jahr durch ein großes /schweres Stück quäle.
Greif ich jetzt mal hoch und nehme zb den Marsch der Zwerge von Edvard Grieg.
Das Stück ist weit über meinen können und stand jetzt würde ich es wohl nicht hin bekommen.
Aber da ich in den ganzen anderen Stücken auch "keinen Sinn" sehe und auch dabei das o.g. Schema zu tragen kommen würde, denke ich mir halt :
Ich könnte mir auch etwas Bock schweres auf den Ständer legen und die nächsten Monate /Jahre nur dieses eine Stück üben. Irgendwann wird es sitzen und das hätte genauso viel oder wenig gebracht wie wenn ich in der Zeit 10,20 oder 50 andere Stücke geübt hätte.
Wieso fühlt es sich an als würde ich nicht weiter kommen
Und nein, Lehrer wechseln ist keine Option. Das Problem liegt bei mir und meinen Verständnis, nicht bei meinem KL und seinem Unterricht.