50er Jahre Klavier

Also wenn du so unnützen Krempel wie Klaviere, Orgeln, Goldschätze und Büchereien unterbringen musst, hab ich noch ein paar... paar mehr... Quadratmeter frei :) ansonsten kannst du ihn dir ja schonmal unter den Nagel reißen und an die Wand lehnen, wer weiß, wie lang sie ihn noch dalassen -.- ich hab ANGST um das Ding ! :( wenns 15 cm kürzer wäre und meine Treppe runterginge, würd ich jetzt Geld von der Bank leihen, um ihn zu kaufen :D ähm, keine Schleich-Werbung (mal ehrlich, wer kauft noch Schleich?)
 
Hallo Jörg,

Ich würde das Klavier langsam austrocknen und gucken was passiert. Im Normalfall bei 10% Holzfeuchte passiert nicht viel. Mechanikschrauben fest ziehen, Rahmenschrauben festziehen, nachregulieren, stimmen, fertig. Ob mehr passiert, und eventuell die Wirbel locker werden, der Resonanzboden reisst - kann man schlecht abschätzen. Wichtig ist, es schonend zu trocknen. Schwören kann niemand, dass nicht doch mehr passiert.

Sowas nimmt man nur für wenig Geld oder gar nicht, weil ein gewisses Risiko bleibt.

LG
Michael
 
wie würdet ihr Profis mit einem Klavier mit 10% Holzfeuchte umgehen? Ist das schon ein ernsthaftes Risiko? Würdet ihr die Finger davon lassen?

Eine Holzfeuchte von 10% wäre allerdings ideal! Sie entspricht einer rel. Umgebungsluftfeuchte von ca. 55% bei ca. 15°.
Nach einer gewissen Zeit stellt sich die sog. Holzausgleichsfeuchte ein, die abhängig ist von der umgebenden rel. Luftfeuchtigkeit und von der Temperatur.

An Deiner Stelle würde ich mir eher Sorgen um Deine Klaviere zuhause machen bei 6% Holzfeuchte!
Auf diesen Wert trockne ich normalerweise einen reparaturbedürftigen Resoanzboden herunter.

Was hast Du für ein Messgerät??? Mit allzu preiswerten Holzfeuchtemessgeräten habe ich eher schlechte Erfahrungen gemacht, meist taugen die nur für Brennholz!

Viele Grüße
 
Eine Holzfeuchte von 10% wäre allerdings ideal! Sie entspricht einer rel. Umgebungsluftfeuchte von ca. 55% bei ca. 15°.
Nach einer gewissen Zeit stellt sich die sog. Holzausgleichsfeuchte ein, die abhängig ist von der umgebenden rel. Luftfeuchtigkeit und von der Temperatur.

An Deiner Stelle würde ich mir eher Sorgen um Deine Klaviere zuhause machen bei 6% Holzfeuchte!
Auf diesen Wert trockne ich normalerweise einen reparaturbedürftigen Resoanzboden herunter.

Was hast Du für ein Messgerät??? Mit allzu preiswerten Holzfeuchtemessgeräten habe ich eher schlechte Erfahrungen gemacht, meist taugen die nur für Brennholz!

Viele Grüße
Meine Überlegung war, dass 4% Holzfeuchte Unterschied (zwei Messungen) den Fehlerfaktor des Messgeräts mit ein bezieht. Natürlich hast Du recht, aber wer hat schon 15 Grad im Wohnzimmer ;-) So wird es doch wohl eher mehr sein als weniger und das gilt dann für alle Messungen von Jörg.

LG
Michael
 
Meine Überlegung war, dass 4% Holzfeuchte Unterschied (zwei Messungen) den Fehlerfaktor des Messgeräts mit ein bezieht. Natürlich hast Du recht, aber wer hat schon 15 Grad im Wohnzimmer ;-) So wird es doch wohl eher mehr sein als weniger und das gilt dann für alle Messungen von Jörg.

Ja, das hast Du recht, der Unterschied ist natürlich wichtig, allerdings spielt ja die Temperatur bei der Holzausgleichsfeuchte eher eine untergeordnete Rolle.
Bei 20°/55% wären es ca. 9,9% Holzfeuchte, ändert also praktisch nichts!
Interessant, was Jörg schrieb: Bei 21° / 54% hätten seine Klaviere etwa 10% Holzfeuchte (vorausgesetzt sein Hygro stimmt und dieses Klima ist schon über einen längeren Zeitraum vorherrschend, da sich die Holzfeuchte nur langsam an das Klima anpasst).
Aber ob man seinem Holzfeuchte-Messgerät trauen darf, wage ich zu bezweifeln!
Der Messfehler muss auch nicht unbedingt einen linearen Verlauf haben sprich: Selbst die Differenz (also die Relation) zwischen beiden Messwerten ist sehr wahrscheinlich stark fehlerbehaftet. Also ganz richtig: Wer viel misst misst viel Mist (vor allem mit minderwertigen Meßgeräten).
 
Bitte folgendes bedenken:
Diese Schätzeisen messen nicht die Feuchtigkeit im Holz sondern den Widerstand, der je nach Feuchtigkeit schwankt und leiten daraus eine Holzfeuchtigkeit ab.
Sie messen aber in erster Linie einen elektrischen Widerstand und in diesen fließt erheblich die aktuelle(!) Feuchtigkeit auf der Holzoberfläche mit ein.

Mache doch mal einen Test:
Messe Die Holzfeuchtigkeit an deinem Klavier, lass sie vielleicht 10% betragen.
Jetzt hauche mal ein paar mal aus direkter Entfernung direkt auf die Messstelle und messe erneut:
Dein Messergebnis wird deutlich höher ausfallen, aber natürlich ist die Holzfeuchte nicht durchgängig sofort viel höher.

Anderes Beispiel:
Das Klavier wird aus dem kalten Speditions-LKW in die wärmere Wohnung gestellt. Ein minimales Kondensieren reicht aus, um Werte jenseits von gut und böse anzuzeigen.
Das ist aber nicht die Feuchtigkeit im Holz.

Prinzipiell ist die Idee aber nicht schlecht:
Man kreuzt bei einem Verkäufer mit einem Holzfeuchteschätzeisen auf, misst die aktuelle "Holzfeuchte", wenn die leider passt, haucht man dagegen, hilft das auch nicht, schlecht man vorher einmal unbemerkt über die Messstelle, rubbelt die Spucke weg, misst dann schockierenden Werte über 25% und attestiert dem Verkäufer den baldigen Tod seines Steinway, sobald dieser in den eigenen Wohnraum transportiert werden würde.
Selbstlos bietet man sich an, das Instrument, das aufgrund der immensen Restfeuchte nicht einmal verfeuert werden dürfte, kostengünstig zu entsorgen und bittet den Verkäufer um ein Glas Wasser, um endlich wieder den fahlen Geschmack von der Steinway-Raste wieder von der Zunge zu bekommen.:D

Spielverderber2012, Du darfst doch den Endkunden nicht die ganzen Klaviereinkäufer-Tricks verraten!!! :D

Ich brauche zum Instrumenteneinkauf kein Holzfeuchtemesser. Mir reicht es, das Instrument und seinen seinen Standort zu sehen.

Ich bin mir sicher, das besagte Yamaha-Klavier hat laut Schätzeisen nach 2 Tagen im Wohnhaus eine "Holzfeuchte" im idealen Bereich und ist auch nicht aus dem Leim gegangen.
 
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Diesmal aber nicht ganz so schlimm, einigermassen trockene Halle mit Betonboden, allerdings seit mindestens 4 Jahren.

Ich brauche zum Instrumenteneinkauf kein Holzfeuchtemesser. Mir reicht es, das Instrument und seinen seinen Standort zu sehen.

Ich bin mir sicher, das besagte Yamaha-Klavier hat laut Schätzeisen nach 2 Tagen im Wohnhaus eine "Holzfeuchte" im idealen Bereich und ist auch nicht aus dem Leim gegangen.
Ich wäre mir wegen der Halle nicht ganz so sicher... Oder hast Du die Halle gesehen? Etwa die Klavierhalle :mrgreen:

LG
Michael
 
Ich denke auch, dass das Klavier das überstehen wird. Allerdings war ein Preis von 2500€ im Gespräch, im Verhältnis zum Listenpreis von ca 13t€ sicher nicht viel, aber dafür hätte es gepflegt und nicht in zweifelhaftem Zustand sein müssen.

Ich denke es ist was für den Profi und wird bald irgendwo für 6-7t€ im Laden stehen :D

Grüße

Jörg

Was ist das denn für ein YAMAHA-Modell ?
 
Hallo Jörg,

Gleichmäßiges Grau ist vermutlich nichts weiter als relativ lockerer Staub. Zu bleichen wird wohl nichts sein. Mit leicht befeuchtem Tuch kann man tiefer sitzenden Schmutz beseitigen. Eine Mechanikreinigung und säubern des Klavierinneren sollte man sowieso von Zeit zu Zeit machen, damit sich kein Ungeziefer ein nistet. Während man den Klaviaturrahmen etc. relativ gut mit dem Staubsauger bearbeiten kann, ist für die Mechanik ein Druckluftgerät erforderlich. Obwohl ich mich nicht um die Arbeit reisse, rate ich einem Laien von der Arbeit dringend ab. Schnell sind die heiklen Dämpferfilze verrissen oder die Vorderdruckscheiben vom Staubsauger aufgeschluckt.

LG
Michael
 
Hallo Michael

Dummerweise habe ich mal wieder keine Fotos gemacht, bin mir aber ziemlich sicher, dass es nicht nur Staub war, was ich gesehen habe.
Ich habe ja 2 Klaviere im ähnlichen Alter. Wenn ich da hineinsehe, sehen sie aus wie neu, so war auch mein erster Eindruck, als sie noch verstaubt waren. Bei der Mechanik des Yamahas hatte ich einen ganz anderen unterschwelligen Eindruck und ich überlege die ganze Zeit, woran das hing. Es sah alt aus, das war nicht nur Staub, sondern eben wie "verwittert". Mit Druckluft bekommt man den Dreck jedenfalls aus den Poren, und wenn man nicht aufpasst sicher auch den Filz aus den Lagern.
Aber wie bekommt man ergrautes Holz bleich, ohne mit korrosiver Chemie den Stahl anzugreifen?

Grüße

Jörg
Guck Dir meine Ehrbar Videos an. Irgendwo säubere ich die Hebeglieder... Man sieht das "davor" und "danach"
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Mit ein bißchen Farbe könnte es schon wieder was werden.
Der Klavierbauer, der dieses Maestro überarbeitet hat, scheint allerdings nicht
so recht davon überzeugt zu sein, oder warum steht da diese Tonne? :D:D

Maestro.jpg

Grüße

Toni
 
Das könnte doch was richtig sehr Schönes sein oder werden! Herzlichen Glückwunsch!
 
@Jörg,

Euterpe WAR mal gar ned so schlecht, und meines Wissens mal als europäischer Klavierbauverbund gedacht (aber festlegen will i da mich jetzt ned) - Dein Teil dürfte m.E. auch noch Renner Mechanik haben. Ich denk mal da hast scho was Guaddes ersteigert.

Viele Grüße

Styx
 
Wow sehr mutig Jörg und so wie es aussieht, wirst du dafür belohnt.
Finde ich klasse, einfach mal spontan und aus Spaß mitgeboten oder war vielleicht ein kleiner Hintergedanke dabei :) ?
Ich hoffe das ist ein Schmuckstück auch vom Klang her, sieht auf den Bildern auf jeden Fall toll aus.
Glückwunsch zum dritten Instrument, einfach klasse :)
 

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