So, wird Zeit für einen Zwischenbericht nach Monaten des rumprobierens mit einem Flügel in einer Mietswohnung.
Erstmal ist denke ich erwähnenswert das meine Nachbarn weiterhin glücklich sind und man mit ein wenig proaktiven Gesprächen und klar abgemachten Ruhezeiten beide Seiten glücklich machen kann. (geschlossene Fenster, bitte nicht nach 19:00 Uhr, am Wochenende nicht Vormittags weil Frühstück, sonst kann ich machen was ich will)
Als letztes hatte ich ja geschrieben das ich einige Probleme mit der Raumakustik hatte in Form von Raummoden, Dröhnen und ein wenig Flatterecho. Das hat mich einige Nerven und rumprobieren gekostet und zwischendrin war der Frust dann doch groß da das Instrument einfach nicht so klag wie es sollte was am Raum lag.
Am Ende war es die verdammte Decke. Das Haus ist aus Stahlbeton Elementen gebaut mit extra Verstrebungen nochmal aus Stahl. Das kann man sich so vorstellen das der Flügel die Decke anschreit und die nichtmal merkt das etwas passiert. Das hat zur Folge das der gesamte Schal der nach oben strahlt nicht im geringsten absorbiert wird und es dann ein tolles Ping Pong zwischen Decke und Boden (mehr Stahlbeton) gibt, mit dem Flügel und dem Resonanzboden in der Mitte.
Die Lösung war das montieren von Akustikpanelen direkt über dem Flügel. Ich habe jetzt 3 Stück mit den Abmessung 100cmx50cmx10cm mit ca. 10cm Abstand von der Decke direkt über dem Flügel montiert. Hierbei war nach etwas Verschieben des Flügels zu merken das das erste Element nicht auf der Höhe des Resonanzbodens sein sollte. Optimal war es erst als auch die Klaviatur und der Stimmstock abgedeckt waren. Ich würde empfehlen min. 75% vom Instrument abzudecken, werde vielleicht selber noch einmal ein weiteres montieren.
Weitere Verbesserung bringen die Rockwoll Packete in der Ecke. Welche Ecken es genau sein müssen muss man selber ausprobieren. Die sind natürlich unglaublich hässlich aber bevor man sich teure und ansehnliche Elemente kauft die man potentiel garnicht braucht sind ein paar Packete Rockwoll und Verpackungsfolie sehr günstig und man kann sie selber schnell im Raum hin und her bewegen. Ich werde jetzt entweder optisch ansehnliche Elemente kaufen oder mit Rehgips eine L-förmige Wand um das Rockwoll bauen. Preislich kostet ein Packet Rockwoll 12~15€ und eine Rolle Verpackungsfolie vielleicht 8€, sprengt also nicht direkt den Geldbeutel wenn es am Ende auf dem Müll landet.
Es ist auch möglich den Raum zu überdämpfen. Das merkt man dann wenn der Diskant nurnoch dumpf klingt und man denkt das man Watte im Ohr hat. Mit meiner Klavierstimmerin habe ich auch ausprobiert den Flügel auf Untersetzer zu stellen die das Instrument vom Boden entkoppeln. Das hat alles nurnoch schlimmer gemacht, dass ist also nicht der richtige Lösungsansatz bei Raummoden/Dröhnen.
Überraschend war das die Probleme nicht reduziert wurden sondern nun komplett weg sind. Falls also jemand wieder die standard 260cm Deckenhöhe und Flügel anspricht, doch das geht. Sogar richtig gut, man muss halt noch ein wenig extra arbeit leisten.
Ich kann jetzt endlich den Raum fertig einrichten, habe das immer verschoben da ich nicht wusste ob dann ein Schrank wieder weg muss weil der Flügel dann dort hin muss.
Werde ein paar Fotos nachliefern damit man eine Idee hat wie die Elemente an der Decke dann aussehen.
Bin mir nicht sicher wie das mit posten von Websites ist die solche Sachen verkaufen. Falls das jemand beantworten kann, könnte ich das als Information nachliefern.
LG
(und ja ich weiß, es wird wieder nach Aufnahmen geschrien. Versteht doch, mein dilletantisches Klimpern muss doch niemand hören.)