Empfehlung Klavierläden (Flügelkauf)

Ich wohne im Dachgeschoß, insofern helfen Dir meine Erfahrungen nicht ganz.

Aber da Du eh noch keinen Flügel hast, würde ich das nicht zur Priorität erklären, sondern die Auswahl des Instrumentes an erste Stelle setzen.

Dein Klavierbauer liegt da, glaube ich schon ganz richtig, wenn er sagt, dass 200cm kein Problem sind. Und die 10cm mehr zum Fetten Kohl, also Steinway B; Bechstein 212, Bösendorfer 214 VC, Yamaha C6 und Konsorten sind dann schon eine sehr feine Sache für einen Raum Deiner Größe.

Die haben üblicherweise keine Konzertrollen, sondern kleinere und das passt dann mit den Teflon-Untersetzern gut. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass sie keine Spuren auf Parkett hinterlassen und gleichzeitig gleitfähig genug sind, dass ich ohne Probleme meinen 350kg Gänsehautpulverflügel alleine durch den ganzen Raum schieben und ziehen kann, um den richtigen Platz zu finden.

Meiner steht in einem Raum vergleichbarer Größe links oben. Der Hintern hat jeweils zur linken und oberen Wand ca. 20cm Abstand und steht in einem Winkel von ca. 30° zur linken Wand.

Me happy.


Hm, nehme ich als Anhaltspunkt aber gerne auf. Aber ja, Instrument steht an erster Stelle. Bisher aber nichts überzeugendes gefunden, immer nur "ganz schoen". Aber ich will nicht ganz schoen, ich will Traenen in den Augen haben wenn ich dran denke an dem Instrument zu spielen. (okay vielleicht nicht ganz so melodramatisch)
 
Hab endlich rausgekriegt wie ich Bilder hier reinschicke
 

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Okay ich war wieder fleißig spielen, bin gerade noch ein wenig überwältigt weil endlich schöne Instrumente dabei waren (mein armes kleines Klavier ist das kein Vergleich mehr). Hände sind komplett müde, heute gibts wohl keine Übungssession, Beethoven muss halt warten.

Muss er erstmal alles sacken lassen. Aber da war so ein Steinway B, von 1910 und aufbereitet, bei dem Klang wurde mir ganz anders. Irgendwie gefallen mir die neueren Instrumente alle nicht so, dass klingt mir immer zu "steril".

Erstmal schlafe ich drüber, vielleicht dann morgen noch einmal hin. Hmm... schade das ich niemanden kenne der Klavier spielt, würde am liebsten einfach mal zuhören wenn jemand anders an dem Instrument sitzt. Könnte natürlich meine Lehrerin fragen, ist ja noch hier um die Ecke.
 
Muss er erstmal alles sacken lassen. Aber da war so ein Steinway B, von 1910 und aufbereitet, bei dem Klang wurde mir ganz anders. Irgendwie gefallen mir die neueren Instrumente alle nicht so, dass klingt mir immer zu "steril".
Aber Steinway mag die alten "Golden Era"-Instrumente nicht, weil sie teilweise besser sind als die neueren und schickt Drohbriefe an die Restauratoren und Besitzer solcher Flügel herum.

Immer im Hinterkopf behalten, wenn das Teil mal wieder verkauft werden soll. Wenn die Firma irgendwann komplett durchdreht, bekommst du das Ding wieder nie wieder los, ohne den Steinway-Schriftzug vorher abzumachen.
 
Aber Steinway mag die alten "Golden Era"-Instrumente nicht, weil sie teilweise besser sind als die neueren und schickt Drohbriefe an die Restauratoren und Besitzer solcher Flügel herum.

Immer im Hinterkopf behalten, wenn das Teil mal wieder verkauft werden soll. Wenn die Firma irgendwann komplett durchdreht, bekommst du das Ding wieder nie wieder los, ohne den Steinway-Schriftzug vorher abzumachen.
oder Du bekommst evtl. mehr als ein Neuinstrument kosten würde.
 
oder Du bekommst evtl. mehr als ein Neuinstrument kosten würde.
Dann ja nicht mehr. Denn Steinway ist ja gerade dabei, den Gebrauchtmarkt zu Gunsten der eigenen Neuware zu crashen. Sprich: So schön diese alten Steinways auch sind: Die werden noch zu teuer angeboten und die neuen Risiken sind noch nicht eingepreist.

Dabei geht es übrigens nicht darum, ob solches Verhalten des Herstellers rechtens ist. Die künftigen Käufer von Gebrauchtinstrumenten abzuschrecken reicht schon völlig aus.
 
Dann ja nicht mehr. Denn Steinway ist ja gerade dabei, den Gebrauchtmarkt zu Gunsten der eigenen Neuware zu crashen. Sprich: So schön diese alten Steinways auch sind: Die werden noch zu teuer angeboten und die neuen Risiken sind noch nicht eingepreist.

Dabei geht es übrigens nicht darum, ob solches Verhalten des Herstellers rechtens ist. Die künftigen Käufer von Gebrauchtinstrumenten abzuschrecken reicht schon völlig aus.

Naja, aber möchte man nochmal 5? Jahre warten und auf den Markt und sowas spekulieren? Abgesehen davon reden wir zwischen einem gebrauchten und neuen Instrumente hier von ca. dem doppelten oder sogar mehr. Der Käufer der sich jetzt ein schönes gebrauchtes Instrument leisten kann ist meistens denke ich nicht in der Lage das gleiche als Neuinstrument zu kaufen.


Abgesehen davon gefallen mir z.B. die neue bisher garnicht, also würde ich die auch garnicht kaufen wollen. Bei dem Händler heute stehen auch garkeine Preise oder irgendetwas dran, wenn man also nicht gerade genau hinschaut und es irgendwie am Äußeren erkennt wusste ich nicht wie alt das Instrument ist an dem man spielt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, aber möchte man nochmal 5? Jahre warten und auf den Markt und sowas spekulieren?
Es geht nichts um Spekulieren. Normalerweise bekommt man gebrauchte Instrumente zum ähnlichen Kurs wieder los zu dem man sie gekauft hat. S&S sind ja aufgrund ihres berühmten Namens grundsätzlich etwas teurer, aber das ist ja letztlich ein durchlaufender Posten. Das ändert sich jedoch, wenn Steinway mit ihrer Steinwas-Kampagne erfolgreich ist. Dann schaut man je nach Modell auch schon mal auf einen fünfstelligen Verlust, obwohl man nicht neu gekauft hat.
 
Es geht nichts um Spekulieren. Normalerweise bekommt man gebrauchte Instrumente zum ähnlichen Kurs wieder los zu dem man sie gekauft hat. S&S sind ja aufgrund ihres berühmten Namens grundsätzlich etwas teurer, aber das ist ja letztlich ein durchlaufender Posten. Das ändert sich jedoch, wenn Steinway mit ihrer Steinwas-Kampagne erfolgreich ist. Dann schaut man je nach Modell auch schon mal auf einen fünfstelligen Verlust, obwohl man nicht neu gekauft hat.

Dann ist das halt die Realität die uns erwartet. Aber was ist dann die Lösung daraus? Keinen Steinway kaufen weil man beim Wiederverkauf Geld verliert? Dann also ein Instrument von einer anderen Marke womit man aber nicht glücklich ist oder wie.

Ich habe ja bisher geschrieben das mir die Steinways die ich gespielt habe gerade nicht gefallen haben. Weil halt der neue Klang wohl nichts für mich ist. Ist ja nicht so das ich erst 2 Instrumente von einer Marke gespielt habe sondern mich nun durch 5 Läden gespielt habe.

Verstehe nicht ganz welche Rückschlüße ich aus der Information schließen soll ausser das man in Zukunft vielleicht einen Verlust beim Wiederverkauf hat.
 
Wenn Dir der Steinway von 1910 gefällt, dann solltest Du das pragmatisch angehen. In den seltensten Fällen ist ein solcher Flügel noch eine Wertanlage, schon gar nicht, wenn er bereits einmal oder sogar mehrfach überarbeitet worden ist. Aus leidiger Erfahrung weiß ich, dass eine solhe "fachgerechte" Überarbeitung kaum tatsächlich dem entspricht, was das Instrument gebraucht hätte.

Wenn Du mal sehen willst, wie man es bei genau einem solchen Instrument richtig macht, dann schau Dir diese Videos an:


View: https://www.youtube.com/watch?v=dT8IRf5pwwE


Der Herr Schmidt macht das schon richtig, und dann ist es halt aufwändig und hat seinen Preis. Klare Empfehlung: Wenn Dein Bauch mit ihm gut spricht, dann könnte der Flügel ein Traum sein. Nimm trotzdem einen Kopf mit, und zwar in Form eines erfahrenen Klaviertechnikers, der bei der Begutachtung weiß, auf was er bei einem alten Steinway achten muß.

Solche Sachen halt:

* Scheppert der Resonanzboden?
* Gibt es Saiten, die sich nicht sauber im Chor stimmen lassen?
* Dämpft die Dämpfung noch sauber genug?
* Macht die Mechanik auffällige Geräusche (Hebeglieder, Piloten, Auslösepüppchen)?
* Läßt sich die Mechanik noch sauber regulieren?
* Wie gut hält er noch die Stimmung?
* Rutschen die Saiten beim Stimmen noch sauber durch die Agraffen oder knackst es?
* Ist die Anschlagslinie noch gerade, oder müßte die mit neuen Hammerköpfen neu ausgerichtet werden?

Ich wünsche Dir, dass der Flügel nicht nur Deinen Bauch anspricht, sondern auch technisch in gutem Zustand ist.
 

Aber Steinway mag die alten "Golden Era"-Instrumente nicht, weil sie teilweise besser sind als die neueren und schickt Drohbriefe an die Restauratoren und Besitzer solcher Flügel herum.

Immer im Hinterkopf behalten, wenn das Teil mal wieder verkauft werden soll. Wenn die Firma irgendwann komplett durchdreht, bekommst du das Ding wieder nie wieder los, ohne den Steinway-Schriftzug vorher abzumachen.

Aus meiner Sicht eine äußerst überzogene Darstellung der Faktenlage... Den „Drohbrief“ kann man ja hier im Forum einsehen und sich selbst eine Meinung bilden. Mich würde dieses Dokument in keiner Weise davon abhalten ein altes und/oder gut überholtes Steinway-Instrument zu kaufen.

Grüße
Bluesman
 
Dann ist das halt die Realität die uns erwartet. Aber was ist dann die Lösung daraus?
Ganz einfach: Das Risiko beim Kauf schon einpreisen. Kurze Überlegung dazu: Was wäre das Instrument wert, nachdem man sämtliche Hinweise auf S&S entfernt hat und statt dessen der Name des Wiederaufarbeiters/Restaurators auf dem Tastendeckel stünde?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist ein ziemliches Horrorszenario, das von der Faktenlage nicht gedeckt wird. Es stimmt, dass Steinway die nicht vertraglich gebundenen Werkstätten ausschließen möchte, aber es ist überaus fraglich, ob diese Linie durchzuhalten ist. Die markenrechtlichen Argumente erscheinen mir hierzulande vorgeschoben und würden wohl einer gerichtlichen Prüfung kaum standhalten. In den USA haben manche Bundesstaaten ein Recht auf Reparatur eingeführt, das z.b Tesla gezwungen hat die Reparatur-Software und Ersatzteile auch an Dritte und Privatpersonen zu liefern.

Ich gewinne den starken Eindruck, dass es hier seitens Steinway letztlich um eine Drohkulisse geht, der es aber an juristischer Substanz fehlt. Die hiesigen Autokonzern haben das Thema in Bezug auf Garantien und freie Werkstätten bereits erfolglos hinter sich gebracht.
 
Naja, das muß man schon relativieren. Es gibt bestimmte Ersatzteile, die Steinway ausschließlich intern bereithält und nicht an Werkstätten oder Partnerhändler weitergibt. Resonanzboden ist so ein Beispiel, Tastaturklappenbeschriftung ein anderes.

Wenn man also einen Steinway mit neuem Boden und einer neuen Beschriftung (auch die an der Seite eines D-Flügels) sieht, dann ist das schon etwas, wo Steinway durchaus gegen vorgehen kann, weil es definitiv keine von Steinway gelieferten Teile sind - und damit auch Handhabe dagegen besteht, ein solches Instrument als "original Steinway" anzubieten.

Dem Privatnutzer kann es egal sein, solange das Instrument seinen Vorstellungen entspricht. Sollten allerdings Schäden am Instrument auftauchen, dann wird Steinway eine Reparatur ablehen und vermutlich maximal anbieten, das Instrument komplett neu aufzuarbeiten und zwar dann mit tatsächlichen Originalteilen. Dass das dann preislich jenseits von Gut und Böse ist, kann man sich ausrechnen.
 
mir erschließt es sich nicht, warum man einen originalen Resonanzboden auswechseln sollte.

Das ist eine Mentalitätsfrage. In Europa wird man schon eher alles daran setzen, einen Boden zu erhalten, gerade bei älteren Steinways. Amerikaner machen sich in der Regeln nicht die Mühe, sondern ersetzen ohne Not regelmäßig Böden von Flügeln. Mir kräuseln sich die Fußnägel bei so etwas, aber das ist nun einmal so.


View: https://www.youtube.com/watch?v=FicGOcCCpw4
 
Das ist ein ziemliches Horrorszenario, das von der Faktenlage nicht gedeckt wird. Es stimmt, dass Steinway die nicht vertraglich gebundenen Werkstätten ausschließen möchte, aber es ist überaus fraglich, ob diese Linie durchzuhalten ist. Die markenrechtlichen Argumente erscheinen mir hierzulande vorgeschoben und würden wohl einer gerichtlichen Prüfung kaum standhalten.
Letzteres ist aber eben nicht maßgeblich.

Ich gewinne den starken Eindruck, dass es hier seitens Steinway letztlich um eine Drohkulisse geht, der es aber an juristischer Substanz fehlt.
Die braucht es nicht. Ein verunsicherter Käufer oder ein nicht vertraglich gebundener Klavierbauer, der deswegen dein Instrument künftig nicht mehr ankauft, genügt und der Marktwert deines Instrumentes ist schon gesunken, weil der Käuferkreis eingeschränkt wurde.

(Auch beim Elfenbeinverbot reicht es schon, daß zumindest in anderen Weltgegenden Leute eine großen Bogen um solche Instrumente machen, weil sie sich nicht genau auskennen (und eine wesentlich kleinere Zahl gerade scharf drauf ist).)

Und alles, worauf ich hinaus will ist, daß man das beim Kauf solcher Instrumente das bereits einpreist.
 

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