@Rolf
@Gomez
(1)
Rolf hat bei seiner Gegenprobe ein,wie ich meine, nicht korrektes Modell benutzt.
Und so muss er die Frage stellen, warum denn der, der alles besser kann es nicht auch besser erklären könnte.
(2)
Sehr grob gesagt gibt es aber 2 Typen von Pianisten:
Typ 1 ist der Talentierte, der intuitiv richtig arbeitet aber trotzdem natürlich extrem fleissig gewesen sein muss.
Typ 2 ist der, der ebenfalls extrem fleissig gewesen ist und durch trial and error sich aber zu dem gleichen Niveau gerarbeitet hat.
Es gibt ja tausende von Konzertpianisten und darunter dürften eben diese Typen , wenn nicht sogar Mischtypen, vorkommen.
Beide sind auf der geforderten Höhe und treten auf oder/und unterrichten.
(3)
Nur dass wahrscheinlich Typ 2 geeigneter ist, dem Studenten Hilfen zu geben und Irrwege zu ersparen.
(4)
Gomez geht in seinem Beitrag davon aus, dass sich der Untalentierte Arbeit ersparen will und auf einem quasi leicht unredlichem Wege das Ziel erreichen möchte.
Dem möchte ich widersprechen. Der Typ 2 ist von extremem Fleiss und willens, jede Mühe auf sich zu nehmen. Ich sehe nun kein Problem darin, dass diesem der Lehrer Hilfen anbietet, damit die Arbeit in die richtigen Wege und Gleise geleitet wird.
Natürlich ist es Aufgabe des Lehrers, seinen Schüler die Lösungen am besten selbst finden zu lassen, aber wir als Lehrer müssen auch nicht zusehen, wie jemand einer falschen Methode allzu lange hinterher geht.
Dafür gibt es ja auch seit nun Jahrhunderten die Lehrbücher über die richtige Art des Klavierspiels, weil man den Schülern eben diese Irrwege ersparen möchte.
(5)
Bei der Gilde der Magier wollen auch alle wissen, wie der Zauberer es macht. Aber sie werden es nicht herausfinden und man wird es ihnen nie sagen.
Wenn sie allerdings selber zur Gilde gehören, dann werden ihnén die Geheimnisse offenbart. Der Magier wartet nicht, bis seine Schüler das selbst herausgefunden haben, sondern erklärt alles, bis auf das, was er als seinen persönlichsten Besitzt ansieht.
Und das mag es auch bei Pianisten geben.
allmählich wird es schwierig, geduldig zu bleiben... aber egal, gerade Schwierigkeiten sind ja interessant, jedenfalls am Klavier...
zu (1)
da mag ich nur Beispiele nennen: Leon Fleisher, Michel Beroff, Ludwig Hoffmann oder Vitaly Margulis, um nur vier von vielen zu nennen, die erstens selber erstklassige Pianisten und zweitens hervorragende Klavierpädagogen sind. Wenn Dir das als Beweis nicht genügt, ist jede Diskussion sinnlos...
Genügt Dir das als Gegenprobe? ...übrigens hat Margulis schon als Kind das b-Moll Konzert von Tschaikowski öffentlich gespielt - wie gemein: ein pianistisches Wunderkind, das später zu einem der besten Klavierpädagogen wurde...
zu (2)
üben tun alle, restlos alle - aber das Schicksal ist gnadenlos: bei vielen hilft dann auch das viele üben nicht! Ich glaube nicht so recht an diese zwei Typen, zumal Dein Typ 2 ja der sein müsste, der den vermeintlich richtigen Weg weiss, welcher für alle gelten müsste: aber nachweislich schaffen es nicht alle, auch nicht mit besonders viel üben - - - Deiner Ansicht nach ein Weg über das aktive Erarbeiten von restlos allem quasi ab ovo: äusserst unwahrscheinlich. Bislang ist kein Exemplar der Gattung "gute Pianisten" bekannt, welches nicht schon zur Jugendzeit überdurchschnittliche Lernerfolge aufgewiesen hat (und das gilt auch für Harsiewicz, der das Klavier zwar erst mit 14 angefasst hat - nach mehreren Jahren Violine! - aber mit 16 schon enorm auffiel)
zu (3)
wenn es denn Typ 2 tatsächlich derart extrem als Gegenpol gäbe, wie Du es darstellst - das scheint mir aber übertrieben.
zu (4)
betrifft Gomz´ Beitrag
zu (5)
ja ja... es gibt Anekdoten wie die von Cortot, der Horowitz extra nicht gezeigt haben will, wie man ein paar Saint-Saens-Oktaven hinkriegt... das muss man nicht aufbauschen oder gar zur Regel erklären - insgesamt halte ich nicht viel von diesem Verdacht.
ansonsten:
bitte zeig mir mein "unkorrektes Modell" - und wenn Du es nicht findest, was sehr wahrscheinlich ist, dann sag mir sowas nicht nach. Du bist es doch, der immer für Tonfall und Noblesse eintritt - Du könntest ja mal versuchen, Dich mit Argumenten (die ganz ohne Ironie vorgestellt wurden!) auseinander zu setzen - - - das wäre angenehmer, also ohne jeglichen nachvollziehbaren Grund von "unkorrekten Modellen" zu reden!