Der aktuelle Klavierlehrer-Markt

dirigiert sich natürlich auch anders als Arrangements des
:-)

Du kannst deine Situation natürlich besser beurteilen, und vielleicht mögen die SuS auch nur etwas üben, das dann auch im Konzert drankommt, aber ich finde grundsätzlich, dass ein Schulchor auch der Horizonterweiterung dienen sollte und es könnte durchaus spannend sein, z.B. mal Liebeslieder durch die Epochen singend zu erfahren und zu vergleichen.

Aber das führt vom Thema weg. Und ist keinesfalls als Belehrung gedacht.
 
Im Übrigen: die Umwandlung von „daß“ zu „dass“ hat nicht dazu geführt, daß die Schüler zwischen relativen und konsequtiven Nebensätzen unterscheiden können. Aber das ist ein anderes Thema. Allenfalls, daß man sich jetzt leichter durchmogeln kann. Schöne neue Welt!
Im Übrigen:

Erstens: Ein konsekutiver Nebensatz enthält die Konjunktion "sodass", nicht die Konjunktion "dass". Ein grammatikalisch wichtiger Unterschied.

Zweitens: "Die Schüler" ist viel zu pauschal formuliert. Oder haben z.B. deine von dir geschätzten Töchter das auch nicht hinbekommen? Und selbst wenn du mit "Schüler" nur die maskulinen meinen solltest: Doch, auch von diesen können viele die Unterscheidung anwenden.

Drittens: Was hat das mit "Durchmogeln" zu tun? Ein "s" lässt sich nicht so aufschreiben, dass es eventuell wie "ss" aussieht. Gleiches gilt für "ß".

Du kritisierst immer mal wieder gerne aus einer scheinbar kulturbeflissenen Warte auf die, die angeblich den Niedergang dieser Kultur befördern, bist aber letztlich doch recht leicht als substanzlos zu entlarven.
 
dirigiert sich natürlich auch anders als Arrangements des

:-)

es könnte durchaus spannend sein, z.B. mal Liebeslieder durch die Epochen singend zu erfahren und zu vergleichen.
Ja, das stimmt, danke für die Idee. Zumindest ohne das Ziel einer Aufführung, einfach nur als Sing-Erfahrung während der Probe, ist das ein guter Ansatz, der den Horizont erweitert.
Und - spontane Idee: Vielleicht lässt sich daraus ja auch ein Crossover-Projekt entwickeln, sodass die Motette eben nicht wie eine Karikatur wirkt. Hängt dann vielleicht nur vom Arrangement ab.
 
Auf dass sich der Shitstorm über mich ergieße ...
Ich bin der Popmusik durchaus und der Chormusik sehr zugetan (da war ich viele Jahre semiprofessionell unterwegs), aber bei chorisch dargebotenen Popsongs rollen sich mir fast immer die Zehnägel auf. Ich versuche zu erklären, warum:
Popsongs haben allermeistens eine persönliche Aussage ("I met a girl... she hates me") und einen Protagonisten. Und einen, maximal zwei Vokalsolisten. Der Song steht und fällt mit dieser Stimme.
Chöre singen per Definitionem unpersönlich. Sie sind deswegen bestens geeignet, allgemeine Aussagen zu treffen ("Denn alles Fleisch, es ist wie Gras"). Das Persönliche fehlt. Ganz verfehlt ist jetzt, wenn Chöre persönliche Songs darbieten wollen. Das können sie nicht, und dazu sind sie auch nicht da. Furchtbar falsch, immer peinlich, umso mehr, wenn es irgendwie noch "locker", "cool", "witzig" wirken soll.
Songs von Adele, Robbie Williams, den Stones ("Ei känn gät no Sättisfäktschn"). Grauenhaft!
Nein, gerade mit Jugendchören muss man Musik machen, die für Chor geschrieben wurde. Alles andere ist geschmacklos, anbiedernd, einschleimend, kulturfern und verblödend.
 
Das amerikanische System scheint zwar im Ergebnis erfolgreicher zu sein,
Wie kommst du darauf? Den Eindruck teile ich nicht.
Die Prüfungen bietet jede städtische/kommunale Musikschule an. Die sind jedoch freiwillig. Meistens ist es so, dass Schüler, die engagiert sind, vom Lehrer angesprochen werden, ob sie eine Prüfung machen wwollen.
Also ich wurde darauf nie angesprochen...
 
@schmickus
Ja, das, was du ansprichst, kann ein Problem sein. Und es gibt Popchöre, die nicht authentisch, nicht originell, nicht zu überzeugend sind. Es kommt immer auf das Arrangement und auf die Inszenierung / Performance an.
 
Im Übrigen:

Erstens: Ein konsekutiver Nebensatz enthält die Konjunktion "sodass", nicht die Konjunktion "dass". Ein grammatikalisch wichtiger Unterschied.

Aber nein. Denn man muss zwei Grundtypen von Konsekutivkonstruktionen unterscheiden:

(1) Ich hab mich so verfahren, dass ich zwei Stunden zu spät zur Konfernz gekommen bin.
(2) Ich hatte meinen Schirm vergessen, sodass ich völlig durchnässt war. (...*so vergessen, dass ...)

Der Typ (1), traditionell "korrelative" Konsekutivkonstruktion genannt, nennt im Hauptsatz einen Vorgang, der zu einem bestimmten Grad / mit einer bestimmten Intensität erfüllt ist, sodass die im Konsekutivsatz genannte Folge eintritt. In diesem Falle wird der Satz durch eine Gradangabe ("so") in Korrelation mit einem simplen Subordinator dass markiert..

Beim Typ (2), dem nicht-korrelativen K., ist es nicht Grad oder Intensität des Verbalvorgangs im Hauptsatz, welche(r) die Folge auslöst, sondern es liegt eine einfache syntaktische Variante eines Kausalgefüges vor:

(2a) Weil ich meinen Schirm vergessen hatte, war ich völlig durchnässt.

Hier steht der Subordinator sodass. Der nicht-korrelative Charakter zeigt sich auch an der Möglichkeit, das Gefüge in zwei koordinierte Hauptsätze umzuformulieren:

(2b) Ich hatte meinen Schirm vergessen und war völlig durchnässt.

Bevor jetzt jemand sein Haarspaltbeil wetzt: Es gibt viele Überschneidungen zwischen (1) und (2), z.B.

(3) Die Sau ist [so] fett, dass sie nicht mehr auf den Beinen stehen kann.

Lässt man das "so" weg, ist ein Grad an Verfettung, der "...nicht stehen kann" auslöst, einfach impliziert.

Konsekutivkonstruktionen sind in allen europäischen Sprachen ein semantisch und syntaktisch interessanter randständiger Fall kausaler Relationen.

Aber ich bin ja schon ruhig. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie kommst du darauf? Den Eindruck teile ich nicht.

Ich auch nicht, jedenfalls nicht, was die öffentlichen Schulen betrifft. Es kommt nicht von ungefähr, dass jeder, der es nur irgendwie schafft, seine Kinder bereits auf eine nicht-staatliche Grundschule schickt, auch wenn das heftig zu Buche schlägt. Meine Tochter zahlt in Princeton $80 pro halbe Stunde und Nase (und davon gibt es zwei) bei den Quäkern für schulischen Klavierunterricht, und dieser Sonderpreis wird nur gewährt, weil sie eh $1250 Schulgeld pro Monat und Nase erlegt.
 
Auf dass sich der Shitstorm über mich ergieße ...
Ich bin der Popmusik durchaus und der Chormusik sehr zugetan (da war ich viele Jahre semiprofessionell unterwegs), aber bei chorisch dargebotenen Popsongs rollen sich mir fast immer die Zehnägel auf. Ich versuche zu erklären, warum:
Popsongs haben allermeistens eine persönliche Aussage ("I met a girl... she hates me") und einen Protagonisten. Und einen, maximal zwei Vokalsolisten. Der Song steht und fällt mit dieser Stimme.
Chöre singen per Definitionem unpersönlich. Sie sind deswegen bestens geeignet, allgemeine Aussagen zu treffen ("Denn alles Fleisch, es ist wie Gras"). Das Persönliche fehlt. Ganz verfehlt ist jetzt, wenn Chöre persönliche Songs darbieten wollen. Das können sie nicht, und dazu sind sie auch nicht da. Furchtbar falsch, immer peinlich, umso mehr, wenn es irgendwie noch "locker", "cool", "witzig" wirken soll.
Songs von Adele, Robbie Williams, den Stones ("Ei känn gät no Sättisfäktschn"). Grauenhaft!
Nein, gerade mit Jugendchören muss man Musik machen, die für Chor geschrieben wurde. Alles andere ist geschmacklos, anbiedernd, einschleimend, kulturfern und verblödend.
Kennst du Scala & Kolacny Brothers und findest du, dass es dort ebenfalls nicht passt?
 

@Ambros_Langleb
Danke für die Hinweise, v.a. darauf, dass „sodass“ auch getrennt auftreten kann.

Aber sind dass nicht Sonderfälle? Ist „dass“ nicht geknüpft an Verben des Hauptsatzes, die den Nebensatz mit der einleitenden Konjunktion „dass“ erzwingen? Ich glaube, dass … du meinst, dass …, er/sie/es ist der Überzeugung, dass … usw. ?
 
@Ambros_Langleb
Danke für die Hinweise, v.a. darauf, dass „sodass“ auch getrennt auftreten kann.

Aber sind dass nicht Sonderfälle? Ist „dass“ nicht geknüpft an Verben des Hauptsatzes, die den Nebensatz mit der einleitenden Konjunktion „dass“ erzwingen? Ich glaube, dass … du meinst, dass …, er/sie/es ist der Überzeugung, dass … usw. ?

Ich kann dazu nur sagen, dass die zahlreichen typologischen Untersuchungen darin übereinstimmen, dass der Typ "so ... dass" in den europäischen Sprachen der statistisch überwiegende ist. Manche, wie das Italienische, haben nur diesen Typ.
 
Die Musikgeschichte findet garantiert ausserhalb der Pop- und Jazzcharts statt.

Für das "Zeug" werden sich die Musikinteressierten in 500 Jahren nicht mehr interessieren, als wir uns heute für die bäuerliche Hausmusikkultur der Rennaissance interessieren.
Davon muss es auch tonnenweise gegeben haben ... aber diese Musik macht nur einen sehr geringen Teil der Überlieferung aus dieser Zeit aus. Irgendwie hielt das wohl niemand für wirklich erhaltenswert.

Den Charts wirds da ganz genauso gehen ... denn um sich dran zu erinnern, ist das allermeiste davon einfach nicht besonders genug.
 
Auf dass sich der Shitstorm über mich ergieße ...
Ich bin der Popmusik durchaus und der Chormusik sehr zugetan (da war ich viele Jahre semiprofessionell unterwegs), aber bei chorisch dargebotenen Popsongs rollen sich mir fast immer die Zehnägel auf. Ich versuche zu erklären, warum:
Popsongs haben allermeistens eine persönliche Aussage ("I met a girl... she hates me") und einen Protagonisten. Und einen, maximal zwei Vokalsolisten. Der Song steht und fällt mit dieser Stimme.
Chöre singen per Definitionem unpersönlich. Sie sind deswegen bestens geeignet, allgemeine Aussagen zu treffen ("Denn alles Fleisch, es ist wie Gras"). Das Persönliche fehlt. Ganz verfehlt ist jetzt, wenn Chöre persönliche Songs darbieten wollen. Das können sie nicht, und dazu sind sie auch nicht da. Furchtbar falsch, immer peinlich, umso mehr, wenn es irgendwie noch "locker", "cool", "witzig" wirken soll.
Songs von Adele, Robbie Williams, den Stones ("Ei känn gät no Sättisfäktschn"). Grauenhaft!
Nein, gerade mit Jugendchören muss man Musik machen, die für Chor geschrieben wurde. Alles andere ist geschmacklos, anbiedernd, einschleimend, kulturfern und verblödend.
Sehr guter Einwurf! Hatte ich mir bislang noch gar nicht klar gemacht, aber stimmt voll!!
 
Die Musikgeschichte findet garantiert ausserhalb der Pop- und Jazzcharts statt.

Für das "Zeug" werden sich die Musikinteressierten in 500 Jahren nicht mehr interessieren, als wir uns heute für die bäuerliche Hausmusikkultur der Rennaissance interessieren.
Davon muss es auch tonnenweise gegeben haben ... aber diese Musik macht nur einen sehr geringen Teil der Überlieferung aus dieser Zeit aus. Irgendwie hielt das wohl niemand für wirklich erhaltenswert.

Den Charts wirds da ganz genauso gehen ... denn um sich dran zu erinnern, ist das allermeiste davon einfach nicht besonders genug.
Wer "Charts" als Maßstab auch nur für IRGENDwas ansieht, ist beschränkt.

Für jeden, dem Musik in ernsthafterer Weise etwas bedeutet, sind "Charts" gänzlich irrelevant.

That said, ist es natürlich trotzdem so, dass es in den letzten Jahrzehnten immer wieder Werke gab, die in den "Charts" waren und gleichzeitig ganz klar überdauernden musikhistorischen Wert haben werden (Beispiel: Vieles von den Beatles, Queen, Sting, Stevie Wonder etc.).
 
Die Musikgeschichte findet garantiert ausserhalb der Pop- und Jazzcharts statt.
Diese Charts sind sicher ein Teil der Geschichte, auch wenn dir die Musik darin nicht gefallen mag oder du sie für nicht wertvoll erachtest.
Für das "Zeug" werden sich die Musikinteressierten in 500 Jahren nicht mehr interessieren, als wir uns heute für die bäuerliche Hausmusikkultur der Rennaissance interessieren.
Davon muss es auch tonnenweise gegeben haben ... aber diese Musik macht nur einen sehr geringen Teil der Überlieferung aus dieser Zeit aus. Irgendwie hielt das wohl niemand für wirklich erhaltenswert.
Es hielt kein Mächtiger oder keiner mit Geld für erhaltenswert. Bauern der Rennaissance waren wohl kaum in der Lage ihre Musik zu veröffentlichen und zu vermarkten. Nichts desto trotz war ihnen ihre Musik sicher wertvoll./

Die Musik, die Du scheinbar als wertvoll erachtest ist Musik, die allein durch und wegen massiver Subvention durch Staat, Kirche Oligarchen und/oder Fürsten entstanden und vor allem erhalten ist.

Dass es die Musik der Menschen war und ist, wage ich zu bezweifeln, so wertvoll sie für dich auch sein mag.
Den Charts wirds da ganz genauso gehen ... denn um sich dran zu erinnern, ist das allermeiste davon einfach nicht besonders genug.
Auch in der E-Musik ist das allermeißte nicht besonders genug, man kennt doch nur eine Handvoll Kompnisten aus jeder Epoche.

Und ob es in 500 Jahren noch einen staatlich subvensionierten Klassikmarkt geben wird? Ob sich dann noch jemand für die 5 millionste Interpretation einer Klaviersonate interessieren wir? Ob jemand die heutigen Interpreten der klassichen Musik kennen wird, die ja auch nur die hunderttausendste Interpretation von alten Stücken spielen, da bin ich mir nicht sicher.

Ich glaube aber fest daran, das es immer Musik der kleinen Leute geben wird, wie unwertvoll sie dir auch erscheinen mag.
Wer "Charts" als Maßstab auch nur für IRGENDwas ansieht, ist beschränkt.
Einen gewissen Bekanntheitgrad und finanziellen Erfolg würde ich schon als "IRGENDwas" bezeichnen, auch wenn beides einem Provinzjazzer fremd sein mag.
Für jeden, dem Musik in ernsthafterer Weise etwas bedeutet, sind "Charts" gänzlich irrelevant.
Sicher nicht. Michail Glinka hat gesagt: "Das Volk schafft die Musik - der Komponist arrangiert sie nur!". Miles Davis konnte das sehr gut und ist deswegen ein Klassiker, Mozart ebenso.

Ich würde darauf wetten dass das was heute an "E-Musik" (mit staatlicher Subvention) veröffentlicht wird, eine geringere Halbwertzeit haben wird als ein Song irgendeiner deutschen Onehitwonderkapelle. U.a weil diese Komponisten nicht auf das Volk schauen (müssen).
That said, ist es natürlich trotzdem so, dass es in den letzten Jahrzehnten immer wieder Werke gab, die in den "Charts" waren und gleichzeitig ganz klar überdauernden musikhistorischen Wert haben werden (Beispiel: Vieles von den Beatles, Queen, Sting, Stevie Wonder etc.).
Na immerhin.
Ich auch nicht, jedenfalls nicht, was die öffentlichen Schulen betrifft. Es kommt nicht von ungefähr, dass jeder, der es nur irgendwie schafft, seine Kinder bereits auf eine nicht-staatliche Grundschule schickt, auch wenn das heftig zu Buche schlägt. Meine Tochter zahlt in Princeton $80 pro halbe Stunde und Nase (und davon gibt es zwei) bei den Quäkern für schulischen Klavierunterricht, und dieser Sonderpreis wird nur gewährt, weil sie eh $1250 Schulgeld pro Monat und Nase erlegt.
Ich habe nicht gesagt,. dass die staatlichen Schulen in den USA erfolgreicher sind, sondern das amerikanische System. Jeder will in den USA studieren und tatsächlich bringt es wohl auch die meißten Innovationen hervor, auch musikalisch. Ich denke z.B., dass mehr Berklee Absolventen als Absolventen der UDK im internationalen Musikmarkt erfolgreich mitmischen.
 

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