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...das ist der hier vorherrschende Ton der Gefühligkeitscorrectness... :D :D :D ...probeweise kann man sich da ja mal anpassen...
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...das ist der hier vorherrschende Ton der Gefühligkeitscorrectness... :D :D :D ...probeweise kann man sich da ja mal anpassen...
Es wird gerne auch von pppetc und Gomez darauf verwiesen,
dass auf ihre Gefühle des Ekels und Abscheus auch niemand Rücksicht nähme.
Oh, heilige Einfalt! Da verlangt ihr etwas Unmögliches.
Da könntet ihr ja auch mehr Respekt vor einem Kleinkind verlangen,
wenn es euch aus Schabernack mit Spinat bewirft.
Der eindeutig Stärkere hat sich hier milde zu verhalten,
denn nur er kennt ja die Zusammenhänge oder sollte sie kennen,
warum so viele Menschen diesen Gefühlen nachgeben.
Glaubst Du denn im Ernst, daß ich soviel Lebenszeit verschwenden würde,
nur um mich über ein Musiksurrogat, ein akustisches Palliativ wie die "Comptine" zu echauffieren,
wenn dahinter nicht ein verzweifeltes Bemühen stünde, etwas von dem zu retten,
was die "Comptine" und ihre Artgenossinnen in ihrer Penetranz verdrängen:
den Sinn für ernsthafte künstlerische Arbeit und die durch sie ermöglichte Gefühlskundgabe.
Bin ich im Stress, mag ich das nicht. Und dann - aber nur dann - ist eine "Comptine" auch willkommene Ablenkung (!).
Guten Abend, Klavigen!
Nach dem diskreten Hinweis, daß es "Comptine"-Anhängern vielleicht nicht
gefallen wird, mit spinatspuckenden Kleinkindern verglichen zu werden, möchte ich
auf den von mir durch Fettdruck hervorgehobenen Teil Deines Textes eingehen.
Auf jeden Fall ist die Fraktion der "Comptine"-Liebhaber der eindeutig Stärkere -
nicht in dieser Diskussion, auch nicht im clavio-internen Abstimmungsergebnis,
wohl aber als gesellschaftliche Realität. Darauf zielte ja auch Dein Versuch,
das Massenphänomen dieser Beliebtheit irgendwie musikalisch erklären zu wollen.
Und in einem Gutteil der Beiträge geht es - streng genommen - nicht um Tiersen,
der eine so ausufernde Endlos-Diskussion nun wirklich nicht verdient hat.
Vielmehr steht Tiersens "Amélie"-Musik pars pro toto für den Mainstream-Pop,
dem sie ihrer Beschaffenheit wegen zugerechnet werden darf, auch wenn
sie auf synthetisches Händeklatschen und angloamerikanisches Gequäke verzichtet.
Ihr Wesenskern, die baukastenartige Aneinanderreihung unverändert wiederholter Dudelphrasen,
ist der des Standard-Popsongs, der in seiner Omnipräsenz - rechnet man die kommerzialisierte Weltmusik hinzu -
seit Jahrzehnten myriadenfach die Welt überschwemmt und im öffentlichen Bewußtsein
als Musik schlechthin gilt und dessen Ideologen - sogenannte Pop-Theoretiker -
den Versuch einer Ehrenrettung der ohnehin hoffnungslos marginalisierten abendländischen Kunstmusik
als bildungsbürgerlichen Snobismus und elitäres Fachidiotentum denunzieren.
Soviel zu den Mehrheitsverhältnissen - soviel auch zu dem Hintergrund, vor dem beispielsweise
ich argumentiere. Glaubst Du denn im Ernst, daß ich soviel Lebenszeit verschwenden würde,
nur um mich über ein Musiksurrogat, ein akustisches Palliativ wie die "Comptine" zu echauffieren,
wenn dahinter nicht ein verzweifeltes Bemühen stünde, etwas von dem zu retten,
was die "Comptine" und ihre Artgenossinnen in ihrer Penetranz verdrängen:
den Sinn für ernsthafte künstlerische Arbeit und die durch sie ermöglichte Gefühlskundgabe.
Gegenüber dieser sich flächendeckend durchsetzenden Dummheit Milde walten zu lassen,
wie Du empfiehlst, ist wohl etwas zu viel verlangt, zumal Tiersen, Yiruma, Einaudi & Co.
als Mehrheitsgesellschaftern auch jede Milde fremd ist.
Gruß, Gomez
Genau das war meiner Rede Sinn - wie hast Du mich so mißverstehen können?
Oder - an welcher Stelle habe ich mich so mißverständlich ausgedrückt?
Auch da sind wir völlig d'accord - nichts anderes habe ich geschrieben,
nur die Akzente etwas anders gesetzt - in der Hoffnung, daß Du mir zustimmst:
Die Entdeckerfreude des Schülers muß unter Umständen erst geweckt werden,
und zu einem Erkenntnisgewinn mußt Du dem Schüler womöglich erst verhelfen -
da ist im Hintergrund eine Menge unmerklicher Aktivität erforderlich.
Glaubst Du denn im Ernst, daß ich soviel Lebenszeit verschwenden würde,
nur um mich über ein Musiksurrogat, ein akustisches Palliativ wie die "Comptine" zu echauffieren,
wenn dahinter nicht ein verzweifeltes Bemühen stünde, etwas von dem zu retten,
was die "Comptine" und ihre Artgenossinnen in ihrer Penetranz verdrängen:
den Sinn für ernsthafte künstlerische Arbeit und die durch sie ermöglichte Gefühlskundgabe.
Du und einige andere fragen sich, warum er nicht eilfertig seinen Status aufgibt und beginnt, nachzudenken.
Ja warum tut er es nicht? Weil ihm einfach die Mittel fehlen, die der Starke hat und dies vollkommen unabhängig davon, wieviel Mitstreiter er um sich versammeln kann.
Freiheit im Denken und Entscheiden und somit auch im Handeln ist ein grosser Vorteil, für den, der sie besitzt. Und das nenne ich die wirkliche Stärke, die Milde erfordert.
Für Tiersen und die anderen Genannten forder ich das nicht. Da sei wohl unterschieden.
Im übrigen teile ich fast vollkommen deine Sicht über den Zustand der abenländischen Kunstmusik.
Dass wir hier nicht nur über die Comptine sprechen ist doch allen Beteiligten klar. Dieses Stück ist nur ein Platzhalter.
Unser Dissens verläuft auch einer anderen Linie.
Meiner Meinung nach prügelst du auf die Falschen ein.
Ich würde gern - auch wenn das Rolf wieder königlich amüsiert - die Hintermänner blossstellen.
Ich nehme an, es ist niemand böse, wenn ich diesen unangemessenen Beitrag von adatschio lösche und ebenso alle Reaktionen darauf.
Und wehe es kommt ein "buhuhuu" ;)
lg marcus
Aber Rolf, das ist wirklich das letzte wofür du dich entschuldigen brauchst :)sorry, jetzt war ich zu spät
du hast Recht, ist sollte meinen Drang zum Sarkasmus zügeln.
Das mit den Biblotheksbesuchen ist ja rührend. Wer sollte die denn besuchen und warum, wenn er nicht mal versteht, was in den Werken steht. 80 Prozent der Deutschen verstehen auch die Nachrichten der Tagesschau nicht.
...auch die eines vierschrötigen Jesuiten für noch vor dem Stimmbruch befindliche zarte Chorknaben?...
ich wüsste nicht, warum solch ein Kuttenträger (für dergleichen...) Respekt zu erwarten hat... dasselbe gilt hier für Akzeptanz... :D
aus trüben Quellen gespeiste "Gefühle" verdienen, dass man ihnen eher mit Vorsicht wenn nicht gar Misstrauen begegnet, und ich wüsste nicht, warum man trübe Quellen nicht als trübe Quellen bezeichnen darf ;)
von einem verallgemeinerndem beliebigen (und damit letztlich willkürlichen) Gutheißen oder Respektieren oder Akzeptieren von allem, was sich Gefühl nennt, rate ich Abstand zu nehmen - - indiskutable Ursachen inklusive ihrer Konsequenzen werden weder Respekt noch Akzeptanz bei mir finden, wenn man mich zu solchen Reaktionen überreden will; überhaupt hat überreden wenig Chancen - überzeugen wäre was anderes, aber dazu bedarf es guter Gründe und guter Argumente.
herzliche Grüße, Rolf
Die einzige Methode ist eine Gesprächstherapie
...jetzt drängt sich mir die Frage auf, ob sich die Schulpflicht nicht vielleicht überlebt hat...
...wäre ich sarkastisch und zynisch, würde ich jetzt mit Genuß ironisch in die Kerbe der Verschwörungstheorie hacken, indem ich witzeln würde, dass die studierten Lehrer, Studienräte und wie sie alle heißen, offenbar zu den Drahtziehern der Verdummungskampagne zählen, weil man bei ihnen ja nichts lernt... tja, in den "Bildungsanstalten" wäre ja Gelegenheit, mal anzufangen...
80 % der Deutschen verstehen die Nachrichten nicht? na und: sicher mehr als 90% verstehen keine althochdeutschen Texte, sicher mehr als 95% können das dritte Rachmaninovkonzert nicht spielen - ja und? das mit den Nachrichten hast Du aus einer pointiert und überspitzt formulierten "Nachricht", war nicht Fokus oder so was ähnliches die Quelle? Wenn ich mich recht entsinne, ging es da um vereinzelte Neologismen und ein paar Fremdwörter.
warum nachfragen, wenn eine scherzhafte Bemerkung in solchen Fällen denselben Zweck erfüllt und dabei obendrein unterhaltsam ist?
am Zündstoff bin ich übrigens nach wie vor interessiert!
Gruß, Rolf
Zitat von Gomez:Glaubst Du denn im Ernst, daß ich soviel Lebenszeit verschwenden würde,
nur um mich über ein Musiksurrogat, ein akustisches Palliativ wie die "Comptine" zu echauffieren,
wenn dahinter nicht ein verzweifeltes Bemühen stünde, etwas von dem zu retten,
was die "Comptine" und ihre Artgenossinnen in ihrer Penetranz verdrängen:
den Sinn für ernsthafte künstlerische Arbeit und die durch sie ermöglichte Gefühlskundgabe.
du meinst damit vermutlich ein Wegsperren, womöglich lebenslang.