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das Lemento, heutige Schüler hätten keine Freizeit mehr, spricht ja tendenziell gegen eine hier vertretene Theorie, nach welcher die Leute eher dumm gehalten sein sollen... allerdings bzgl. der Gymnasien frage ich mich, woher die Schüler Zeit für Fahrstunden/Fahrschule, rauschende Feste etc. nehmen, wenn sie doch keine haben?...
rätselhalft... bei so viel Lernstoff, welcher die Freizeit schrumpft, müsste doch immens viel in den Köpfen bleiben, also das Gegenteil von Verdummung stattfinden?!
Gruß, Rolf
Es ist zu unterscheiden, ob ich Schüler mit bestimmten Inhalten (Wissensstoff) vollstopfen will oder ob ich sie bilden will. Ich kann jemanden wunderbar verdummen, in dem ich ihn mit allerlei Inhalten beschäftige, die seine freie Entfaltung behindern.
Möchtest du nicht, dass Gymnasiasten den Führerschein machen?
Und die rauschenden Feste bei Gymnasiasten sind eher die Ausnahme. Es ist allerdings gut zu verstehen, wenn sie jede Gelegenheit nutzen, aus ihrem Hamsterrad mal auszubrechen.
Und nun zu dem Punkt, ob Lehrer oder Professoren auch Darsteller seien:
Da fühle ich mich leicht in die Ecke gedrängt, denn du weisst, dass dies innerhalb eines Beitrages hier nicht zu beantworten ist.
Meine Behauptung zielte ja darauf, dass sie nicht Drahtzieher sind, weil sie viel zu weit unten in der Hierarchie stehen.
Der Begriff des "Darstellers" müsste ja erstmal umfassend definiert werden.
Bisher wurden nahezu alle Reformen in Schule und Hochschule von untern angestossen und erkämpft gegen den Widerstand der Schul- Hochschulverwaltung.
Wer an der Hochschule tätig ist, merkt vor allen in den Konferenzen schnell, einen wie grossen Anteil die Politik an der Gestaltung der Hochschulen hat.
Dies betrifft Verwaltungsstruktur, Lehrpläne, Prüfungsordnungen usw.
Hinzu kommt seit einigen Jahren der Einfluss der Lobbyisten, denen es zunehmend gelingt durch ihre Tätigkeit auf die Hochschulen Einfluss zu nehmen.
Auch diese Entwicklung wird von der Studentenschaft kritisch gesehen und von der Lehrerschaft eher hingenommen und zwar ohne dass merklicher Widerstand zu sehen wäre.
Insofern funktioniert die Lehrerschaft und somit auch die Hochschullehrer ganz im Sinne des Systems.
Dass viele Lehrer hervorragende Arbeit leisten wird ja nicht in Frage gestellt. Gerade im Einzelunterricht in der Hochschule ist es noch möglich ganz individuell zu fördern. Insofern befinden sich diese Lehrer und auch ihre Schüler noch auf einer Insel der Glückseligen. Hoffentlich bleibt das erhalten.
Als Darsteller meinte ich diejenigen, welche unreflektiert die Vorgaben der Kultusminister umsetzen.
Ich ahne schon, dass dich das nicht zufrieden stellt. aber die Leistungen der einzelnen Lehrer lassen sich umfassend nur im Kontext der politischen Lage beurteilen.