C.T. Bechstein Mod C von 1879

Ich glaube, wir verleihen diesem Faden das goldene Chamäleon. Der Titel ändert sich wöchentlich. :p
 
Ich hatte überlegt, zwecks Bestandsaufnahme, weiteren Fragen und Details einen neuen Thread aufzumachen mit genau dem aussagekräftigen Titel, wie er jetzt da steht. Habe mich dann für´s Umbenennen und Fortführen entschieden. Ich hoffe, das ist jetzt dauerhaft. :D

@ Micha: Danke!
 
Unter dem Spielwerk im Bassbereich (ok, das hat sicher nichts zu sagen nach einem Transport) lag diese Feder:


Weiß jemand, wo die herkommen könnte?
 
Intimpiercing? *duckflitzundweg*

Sorry, OT - aber der ist zu schön. Man sollte aber des Nernbercherisch-Frängischen mächtig sein:

 
Hmm, klingt nachvollziehbar. Allerdings: Sind Klaviersaiten aus Federstahl? Denn dieses Ding kann ich nicht mal ansatzweise aufbiegen, es behält die Spannung, wie eine Feder. Insofern kann ich mir nicht vorstellen, wie die überhaupt um einen Wirbel gewickelt werden könnte.
 

Meiner Erfahrung nach: nicht ganz so hart und federnd (und brüchig) wie Federstahl, aber fast. (Interessant wird's dann, wenn man das Zeug versucht zu knüpfen. :p )

Aber wie dem auch sei: nimm KBM ruhig ab, was er schrieb. Die Form des Drahtstückes ist eindeutig. Vieles im Klavier ist unvorstellbar, bis man es mal selber versucht hat. :)
 
Hmm, klingt nachvollziehbar. Allerdings: Sind Klaviersaiten aus Federstahl? Denn dieses Ding kann ich nicht mal ansatzweise aufbiegen, es behält die Spannung, wie eine Feder. Insofern kann ich mir nicht vorstellen, wie die überhaupt um einen Wirbel gewickelt werden könnte.

Es ist in der Tat der Rest einer Saite welche um den Wirbel gewickelt war, und ja, Klaviersaiten sind aus Federstahl. Bestell Dir doch mal ein Packerl (0,5kg) 13 er Saitendraht, pack ihn aus, und zwack die Haltedrähte ab.............:D :D :D :D


Viele Grüße

Styx
 
Ok ok, ich glaube es ja schon! Danke für die Infos, kann ich ja das "ach du meine Güte bestimmt wichtiges Teil" getrost entsorgen. :)
 
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kann ich ja das "ach du meine Güte bestimmt wichtiges Teil" getrost entsorgen. :)

Sofern Du keine andere Verwendung dafür findest (Piercing o.ä.) mit Sicherheit. Auf den Resonanzboden gelegt macht es zwar noch beim spielen ein schönes surrend/klirrendes Geräusch, aber da eignet sich auch besser eine Nadel der kleinsten Sorte (die sucht man nämlich länger) :D :D :D

Aber mal Schmerz beiseite: auf dem 2. Photo erkennt man sehr schön die Bruchstelle, die Saite ist genau am Wirbel gerissen (Möglicherweise eine Baßsaite welche die Spannung über 435 Hz nimmer vertrug). Wenn der Flügel jetzt auf 440 Hz gestimmt wird, kannst da von ausgehen daß weitere Baßsaiten dem folgen werden. Die Mensur dieser alten Flügel ist um einiges stärker als bei moderneren Flügeln, was einen schönen voluminiösen Klang ausmacht, sich allerdings über 435 Hz der Reißgrenze nähert.

Viele Grüße

Styx
 

Das passt. Es wurden ja 3 oder 4 Basssaiten gewechselt.
aber da eignet sich auch besser eine Nadel der kleinsten Sorte
Ich frage mich gerade, ob´s das schon mal als Streich gab, um einen unbeliebten Konzertpianisten wahnsinnig zu machen. So ne Kleine Nadel mit großer Wirkung lädt ja geradezu dazu ein. :)
 
kleines Update:
Ich hätte es ja nicht für möglich gehalten, aber der Klang wird fast täglich immer besser (ich gebe zu, ich hatte es für ein Mythos gehalten, dass der Flügel so lange braucht, bis er "steht").
Heute habe ich das erste mal wieder was von diesem Klang gehört, in den ich mich verliebt habe und konnte so richtig genießen.
 
Bestandsaufnahme, Spielwerk

Da in drei Tagen der Klavierstimmer kommt, habe ich mich heute noch mal an die Tasten gemacht, geputzt und poliert, weil sie immer noch ein wenig "klebten". Jetzt sind sie mir schon fast zu rutschig....

Gestern kam mein bestelltes Jahn-Klavierhammer-Set (nein, ich will nicht selber stimmen...die Zeit, das zu lernen, nutze ich lieber zum Klavier üben. Aber falls mal ein Ton "abhaut", habe ich auf die Schnelle was da) und ich konnte 3 "schmerzhafte" Chöre mehr oder weniger rein stimmen.

Bei der Gelegenheit habe ich gleich Bilder gemacht.

Hier die Bilder vom Spielwerk/Mechanik*:


Und die "Dämpfermechanik"* von unten:


Ist das eine ganz normale Mechanik oder irgend was Besonderes?
Einige Achsen (Im Bass- und Diskantbereich) sind schwergängig (Micha hat das schon festgestellt). Ich selbst merke es beim Spielen jedoch nicht (was nichts bedeutet).
Ein paar Tasten klappern beim Spielen.
Das Haltepedal ist sehr leichtgängig, aber die Bedienung sehr schwergägig (also die Dämpfer lassen sich schwer anheben).

*Begrifflichkeiten im Klavierbau sind mir fremd
 
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Bestandsaufnahme, das Äußere

Bei dem Transport wies mich die Transportfirma nach dem Kippen das Flügels auf die Seite darauf hin, dass die vorderen Beine ziemlich lose sind. Wir stellten fest, dass die im Holz versenkten Muttern nicht fest saßen.
Beim Aufbau konnten die Schrauben jedoch wieder richtig fest angezogen werden.

Die Beine sind ja leider nicht mehr original, die vorderen auch noch etwas kürzer als das hintere, was durch unterschiedlich hohe Untersetzer ausgeglichen wird.

Die Anpassung der Beine sieht so aus, als hätte sich hier ein Grobmotoriker mit einer Kettensäge versucht. Der untere "Trägerbalken" zwischen den Beinen sieht entsprechend aus. Hier wurde offensichtlich einfach "irgend wie schnell weggesägt", vor Allem die linke Seite ist extrem.



Der Flügel wackelt seitlich etwas. Ist das üblich oder muss ich mir hier Sorgen machen? Da die Beine ziemlich hässlich sind, hätte ich auch keine Bedenken, hier eine dezente Stahl-Verstrebung als Verstärkung anzubringen.
 
Bestandsaufnahme, Stimmstock

Der Stimmstock hat ca. 3 kleine und 3 größere Risse im Bereich der oberen 2 Oktaven.
Bei dem auf dem letzten Bild bin ich nicht sicher, ob das ein Riss oder konstruktionsbedingt ist. Der "Riss" ist durchgängig und sehr gerade und befindet sich im Bassbereich.


 
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Moin Peter,

der Stimmstock sieht für mich ned dramatisch aus - sind keine Querrisse, hier ist offensichtlich nur das obere Furnier betroffen. Die Füße würden mir da eher Sorge machen...nicht daß sich Dein Flügelchen mal liebevoll auf Dich legt (i woaß ja ned ob´s ned a fesches Madl ist :D )
Es sind allerdings Standardtfüße, diese lassen sich durch neue ersetzen, welche dann vielleicht alle 3 gleich lang sind - red da mal mit Deinem Klavierbauer...so die Welt kosten die auch ned.


Viele Grüße

Styx
 
Interessant finde ich den Hinweis "870 gestimmt". War Zimmermanns Stimmgabel so klein, daß er eine Oktave höher angesetzt hat, oder hat er ihn zweimal auf 435 gestimmt?
 

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