Brauche Hilfe, allgemein zum Klavier spielen.

Vermute ich auch...
Für welche Abschlüsse braucht man ein Staatsexamen (und keine besonderen Schreibfertigkeiten, hüstel)?

An der FH Aachen gibt es eine Professorin mit anerkannter Legasthenie. Sie wird immer Probleme mit Schreiben haben. Professorin ist sie trotzdem.

Als niedergelassener Arzt ist es auch egal, die Handschrift auf dem Rezept kann ja eh keiner lesen. :-)

Grüße
Häretiker
 
Notenlesen ist noch eine der leichtesten Übungen, für die man selbst im Grundschulalter keine übermenschliche Begabung braucht.
LG von Rheinkultur

Ich kann nach 20 Jahren Klavierspiel mit Noten immer noch keine Stücke "Henle>6" flüssig prima-vista spielen. Falle also schon bei diese "leichtesten Uebung" glatt durch und bin eben 100% talentbefreit. :-(
 
Ich kann nach 20 Jahren Klavierspiel mit Noten immer noch keine Stücke "Henle>6" flüssig prima-vista spielen. Falle also schon bei diese "leichtesten Uebung" glatt durch und bin eben 100% talentbefreit. :-(


Der war gut :-D:-D:-D
Ich kann nach 10 Jahren Klavierspiel mit Noten (die jahrzehntelange Pause weggerechnet) überhaupt keine Stücke Henle>6 spielen, weder mit noch ohne Noten. Zum Glück gibt es genug wunderschöne Stücke, die sich nach "mehr" anhören und trotzdem wenig technische Schwierigkeiten aufweisen.

Ich denke, dass mit "Notenlesen" etwas anderes gemeint war als die schwierigsten Stücke konzertreif prima vista zu spielen. ;-) Da gibt es noch ein paar Zwischenstufen zwischen Noten-Analphabetismus und der erwähnten (für Hobbyspieler utopischen) Fähigkeit.
 
Noten lesen können heißt nicht, dass man auch vom Blatt spielen kann. Das eine bedingt zwar das andere, aber ich würde jemandem, der eine Partitur mitlesen kann, nicht die Notenlesefähigkeit absprechen, wenn er das Stück nicht am Klavier spielen kann. ;-)
 
Richtig, das setzt unter Anderem ja auch voraus, dass man sich in der jeweiligen Tonart auskennt. Wäre ja zu schön, wenn in unserem Notationssystem die Optik der Intervalle mit den realen Intervallen übereinstimmen würde, z.B. von Linie zu Linie immer eine kleine Terz liegen würde. Insofern halte ich es auch für völlig ausgeschlossen, dass jemand, der sich in Tonarten nicht auskennt, und zugleich eine Melodie noch nie gehört hat, sie innerlich zum Klingen bringen und korrekt singen kann. Wie sollte er denn, außer versehentlich?
P.S.: Suprarenin, mit Verlaub, aber wer ein Staatsexamen ablegt sollte wissen, dass die Präposition "wegen" den Genitiv regiert. Folglich lautet es korrekt: "Wegen meines Staatsexamens"
 
Zuletzt bearbeitet:
P.S.: Suprarenin, mit Verlaub, aber wer ein Staatsexamen ablegt sollte wissen, dass die Präposition "wegen" den Genitiv regiert. Folglich lautet es korrekt: "Wegen meines Staatsexamens"

Auch, wenn es mir selbst weh tut:
"...
Präposition mit Genitiv:
Umgangssprachlich auch mit Dativ:
..."

Quelle: http://www.duden.de/rechtschreibung/wegen

Das ist wie 'gewunken' (statt 'gewinkt'). Mein Philosophielehrer hatte eine besondere Tortur: 'weil' mit kurzer Atempause und Hauptsatz.

Mit fehlenden Einheiten ("mit 80 um die Kurve") und falschen Umgang ("gestern hatten wir 5°, jetzt ist es doppelt so warm) fange ich erst gar nicht an. BWLer haben eine Abneigung gegen 'Unkosten'.

Alles im grünen Bereich!

Grüße
Häretiker
 
Man kann sich an allem gewöhnem, selbst am Dativ....

Ach so, Häretiker, wozu gibt es dann den Unterschied zwischen Umgangssprache und Schriftsprache?
(Antwort: wegen dem Dativ)...
 
Man kann sich an allem gewöhnem, selbst am Dativ....

Ach so, Häretiker, wozu gibt es dann den Unterschied zwischen Umgangssprache und Schriftsprache?
(Antwort: wegen dem Dativ)...

Will er mich höhnen, elender Büttel? :-)

Weil die Leute anders im täglichen Leben Sprechen als bei einem Anschreiben an die Versicherung, Krankenkasse, Bank, Verträgen, ....

In D ist die Diglossie noch vergleichsweise harmlos. Aber es gibt halt den Unterschied zwischen 'Schriftsprache' und 'Umgangssprache'. Und dann noch die Varietäten, die bei Twitter oder in Chats benutzt werden. Oder in Foren. Ich würde niemals beim Sprechen IANAL, IIRC oder TINSTAAFL benutzen, in Verträgen auch nicht, aber im Chat oder Forum. Siehe 'lol' oder ':-)'.

Oder sagst Du beim Bäcker 'Doppelpunkt Bindestrich runde Klammer zu'? Das wäre hochgradig seltsam.

Grüße
Häretiker
 

Oder sagst Du beim Bäcker 'Doppelpunkt Bindestrich runde Klammer zu'? Das wäre hochgradig seltsam.
Dann hörst Du vermutlich nicht die Gegenfrage, ob Du Brötchen mit Körnern oder welche mit ohne Körner haben willst. Wahrscheinlich möchte man dann eher erfahren, ob Du den Unterschied zwischen Jacke und Zwangsjacke kennst... .

LG von Rheinkultur
 
"Noten flüssig lesen können" bzw. "vom Blatt spielen können" bedeutet NICHT, dass man anfängt, indem man eine Einzelnote entziffert, anschlägt, nächste Einzelnote entziffert, diese anschlägt usw., und dies dann im Laufe der Zeit immer schneller kann.

Völlig irrige Vorstellung von Anfängern.

Nein. Es geht darum, durch Erfahrung, die man sammelt, indem man im Laufe der Zeit viele Stücke spielt (neue Stücke, bereits bekannte Stücke etc.), immer mehr "Chunks" auf dem Notenblatt sofort zu erkennen - also bestimmte Intervall- und Motivkonstellationen, bestimmte Rhythmusbausteine etc. -, die man dann sofort abspielen kann.

Weil aber genau das bei vielen nicht passiert (es werden zu wenige Stücke gespielt, es wird zu wenig oder gar nicht analysiert etc.), wundern diese sich natürlich, dass sie nicht flüssiger Noten abspielen können. Dabei wäre es bei ihrer Vorgehensweise eher ein Wunder, wenn sie es könnten.

LG,
Hasenbein
 
"Noten flüssig lesen können" bzw. "vom Blatt spielen können" bedeutet NICHT, dass man anfängt, indem man eine Einzelnote entziffert, anschlägt, nächste Einzelnote entziffert, diese anschlägt usw., und dies dann im Laufe der Zeit immer schneller kann.
Mit einer solchen punktuellen Erfassung wäre es praktisch unmöglich, überhaupt flüssig vom Blatt zu lesen, zumal in der Regel mehrere Töne gleichzeitig oder innerhalb von Sekundenbruchteilen zu spielen sind. Das wäre dasselbe wie mit dem Versuch, geschriebene Texte zu lesen, indem man sie buchstabiert, anstatt Silben, Worte und Sätze zu erfassen und wiederzugeben.

Zu diesem Thema ist hier schon eine Menge geschrieben worden. Gäbe es ein nachhaltiges Bedürfnis, sich diese Kenntnisse aktiv anzueignen, hätte sich der Ersteller dieses Fadens längst wieder zu Wort gemeldet.

Weil aber genau das bei vielen nicht passiert (es werden zu wenige Stücke gespielt, es wird zu wenig oder gar nicht analysiert etc.), wundern diese sich natürlich, dass sie nicht flüssiger Noten abspielen können. Dabei wäre es bei ihrer Vorgehensweise eher ein Wunder, wenn sie es könnten.
Selbst auf Instrumenten, auf denen man nicht mehr als einen Ton gleichzeitig erzeugen kann, gelingen mit dieser "Methode" keine brauchbaren Ergebnisse. Ist die Erzeugung mehrerer Töne zur gleichen Zeit möglich, kommt mit absoluter Sicherheit gar nichts Brauchbares zustande.

LG von Rheinkultur
 
Vollkommen zutreffend, dabei hilft die Harmonielehre im Erkennen und Vorausschauen von Akkorden, vor allem, wenn sie kein theoretischer Unterbau geblieben ist, sondern zur Anwendung kommt, so daß viele Griffe automatisch erfolgen, statt Nötchen für Nötchen zu lesen und zu lernen. Fernerhin gibt es eine musikalische "Topik", also typische, wiederkehrende Bauelemente: Skalen, Arpeggios, parallele Terz-und Sextläufe,Sequenzen, etc, zum Teil vollständig, zum Teil in Abschnitten.
 
Zuletzt bearbeitet:
"Noten flüssig lesen können" bzw. "vom Blatt spielen können" bedeutet NICHT, dass man anfängt, indem man eine Einzelnote entziffert, anschlägt, nächste Einzelnote entziffert, diese anschlägt usw., und dies dann im Laufe der Zeit immer schneller kann.

Wie sonst?:konfus:

Ein Anfänger soll gleich die "Chunks" erkennen und schon Erfahrung gesammelt haben bevor er beginnt?:denken:

Ich denke da muß jeder Anfänger durch...
 
Ein Anfänger soll gleich die "Chunks" erkennen und schon Erfahrung gesammelt haben bevor er beginnt?:denken:
Der Vorgang, zwischen Einzelereignissen Zusammenhänge zu erkennen und herzustellen, findet bereits im ganz frühen Stadium statt, in dem man das Spiel des Instruments erlernt. Solche Erkenntnisse verfestigen sich natürlich nur durch Spielpraxis, also durch wiederholtes Anwenden auch bei sich verändernden Vorgaben. Eine sichere Beherrschung der Grundrechenarten ist ja auch nur zu erlangen, indem man sie anhand von einer größeren Anzahl an Rechenbeispielen zur Anwendung bringt. Beim Musiker sagt man dazu einfach "üben"... .

Ich denke da muß jeder Anfänger durch...
So ist es. Und deshalb ist es sinnvoll, sich dazu brauchbare Lerntechniken und analytische Fertigkeiten anzueignen - letztlich auch, um den Status eines "Anfängers" baldmöglichst los zu werden.

LG von Rheinkultur
 
Aber auch bei den Anfängern müssen schon Strukturen im Unterricht vermittelt werden. Man glaubt es nicht, das einige von Ihnen sogar Wiederholungen im A-B-A-Schema nicht erkennen, und den 3. Teil als besondere Herausforderung betrachten, nachdem sie den ersten Teil passabel gespielt haben. Desgleichen gilt für Tonschritte und Tonsprünge, die einfachsten Bauelemente, die erst einmal bewußt gemacht werden müssen, dann aber, wenn bewußt, den Fehlerquotienten drastisch senken (aus meiner Erfahrung). Und bei den Tonschritten bewegen wir uns dann auch schon in Richtung Skala.
Desgleichen gilt für Rhythmusschemen, die wiedererkannt werden müssen. Auch hier fangen viele Schüler wieder von vorne an, punktierte Viertel zzgl. Achtel zu pauken, obschon sie diesen Rhythmus eine Zeile zuvor prima gespielt haben. Insofern stimme ich Hasenbein und Rheinkultur zu.
 
Wie sonst?:konfus:

Ein Anfänger soll gleich die "Chunks" erkennen und schon Erfahrung gesammelt haben bevor er beginnt?:denken:

Indem man anhand von sinnvoller Literatur und mit Anleitung lernt, die Verbindung zwischen Noten, Händen und Tastatur herzustellen. Im Anfangsstatium (erste Wochen) des Unterrichts spielt man mit jeder Hand alleine und übt nach und nach anhand einfachster Muster das Zusammenspiel.

Mit Synthesia geht so was natürlich nicht.
 
Es kommt sicherlich auch auf den Typ des Schülers an.
Ich habe und hatte nie Harmonielehre und keinen Lehrer - aber gewisse Muster brennen sich dennoch schleichend ein, wenn man sich Stück für Stück erarbeitet.

Dur/Moll-Akkorde und deren Umkehrungen sowie erweiterte Spielarten drängen sich mit der Zeit einfach auf, auch das gedanklich unbewusste zusammenschieben von gebrochenen Akkorden etc.
Sofern man nicht völlig das Hirn abschaltet beim Üben, wird man mit der Zeit schon viele Muster erkennen und schneller werden. Es geht natürlich viel effizienter mit Lehrer und gewiss erkennt man auch keineswegs alle Zusammenhänge.

Bei mir merke ich hauptsächlich die fehlende Gestaltung, Rhytmus, das roboterhafte Spielen etc. - mir ein Stück anhand von Mustern zu merken geht hingegen recht einfach. Bei anderen Lerntypen ists evtl. anders, sie haben den Rhytmus schnell drauf aber müssen jeden anderen Zusammenhang vorgekaut bekommen.
 

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