Ich bereue es nicht, nicht Klavier studiert zu haben. Für mich war es damals nicht das richtige. Eigentlich hat das jeder von mir erwartet, ich habe jedoch so viele Interessen, dass es etwas anderes wurde. Wie ein Freund meinte: "Musik soll man studieren, wenn man gar nicht anders kann. Sonst lohnen sich die Entbehrungen nicht."
Für die meisten Musiker/Künstler siehts halt nicht sooo rosig aus (Ausnahmen bestätigen die Regel). Das ist zwar eine Sache, wenig Geld zu bekommen, aber eine andere, ständig drum zu kämpfen die Miete für die Wohnung noch bezahlen zu können, die du dir mal leisten konntest weils gerade gut lief - aus direkter Erfahrung einer meiner Verflossenen. Natürlich kommen auch viele gut klar - aber ich sag nur Künstlersozialkasse. Und selbst wenn du ein Jahrhundert-Pianist wirst, vertue dich nicht - das ist krass viel Arbeit. Da muss man für gemacht sein, deswegen das Zitat oben.
Und wenn ich jetzt sehe dass ich so langsam körperliche Probleme bekomme, Sehnenreizungen vom Klavierspielen und so, bin ich recht froh dass ich nicht meine Karriere darauf gesetzt habe, ob meine Hände jetzt in 6 Wochen oder in 6 Monaten abheilen. Rein vom künstlerischen hätte es mich gereizt, das zu studieren, aber das kann ich ja deswegen immer noch!
Du kannst außerdem auch ohne universitäre Ausbildung tätig sein. Meine letzte Freundin ist professionelle Sängerin (sie kommt aber super klar, weil sie nebenbei noch festen Unterricht gibt); sie meinte, wenn sie sich irgendwo für einen Auftritt vorstellt, wäre die Meinung zur Uni ungefähr so: "Ah, schön, Sie haben ein Diplom. Na, dann singen Sie mal was vor!"