@scarlatti87
Ich denke, ich kann deine Gedanken gut nachvollziehen, ich stehe sozusagen auf der anderen Seite. Ich habe als Kind nicht wahnsinnig viel geübt (JuMu nie weiter als LW... inzwischen bin ich fast stolz darauf
auch wenn ich's nicht zu laut sagen darf... ). Das richtige Üben kam mit der richtigen Lehrerin, die Fortschritte habe ich einfach etwas später gemacht als andere.
Ich bereue es nicht, Klavier studiert zu haben und zu studieren, auch wenn ich regelmäßig in die Medizin schiele. Aber dafür wäre
ich vermutlich zu faul, so viel auswendiglernen und Informationen ins Hirn pressen...
Wir haben hier jemanden im Forum, die mit 28 noch ein Klavierstudium begonnen hat (und sie hatte sehr, sehr gute andere Chancen). Bald ist sie fertig, hat aber neben dem Studium schon viele ziemlich gute Projekte gemacht und eine feste Stelle an einer Musikschule sowie mehr Anfragen für Privatschüler, als sie annehmen kann.
Aber: Dafür hat sie auch viel hingenommen, Freizeit keine, Geld wohl auch wenig, dafür wahnsinnig viel Arbeit und auch nicht viele Möglichkeiten, zu üben. Trotzdem weiß ich, dass sie ihre Entscheidung noch keine Sekunde bereut hat.
Da das bei dir anders klingt, hast du doch alles richtig gemacht. Jeder hat ein paar "was wäre, wenn" - Träume und Gedanken. Wäre doch auch langweilig, wenn nicht, oder? Als Kind will die Hälfte der Mädchen Popstar oder Prinzessin werden, warum soll es solche Phasen nicht auch als Erwachsener geben dürfen.
Wenn du wirklich ernsthaft über ein spätes Musikstudium nachdenkst (wie gesagt, nicht unmöglich, aber sehr anstrengend), teste dich, wie Rolf es vorgeschlagen hat und frage dich, was du alles entbehren kannst.
Ansonsten ist es wie immer im Leben - eine limitfreie Kreditkarte hätte jeder gerne, leider gibt es die aber nicht. Genauso wird man auch kein Pianist, ohne sich dafür sehr ins Zeug gelegt zu haben.
Alles Gute! :)