B
BerndB
Guest
..ei jeijei... was muss man oft von bösen - Buben hören oder lesen..
Ich bin von dem obigen Posting geschockt. Von den Rolleyes etc. Hier urteilt einer ex cathedra, von einer anscheinend sehr hohen Warte - ohne hingegen seine Beurteilungsbasis offenzulegen.
Fieseln wir das mal auseinander: Es gibt mehrere Typen von Klaviernutzern. Die einen sind Profis, bekommen ein Klavier gestellt, oder holen es sich im Leasing, oder haben Kohle ohne Ende und kaufen sich bei Bedarf einen neuen Flügel der Formel-1-Klasse. Bei ihnen steht – zum Spielen – immer was „hoch Anständiges“ im Wohnzimmer herum... Steinway B oder D, dicker Bösendorfer, Bechstein oder ähnliches.
Andere sind Händler, allgemein in Sachen Pianos, oder gar spezialisiert auf alte Klaviere/Flügel..
Wenn diese Profis einen uralten Flügel betrachten, werden sie einen anderen Blickwinkel auf das Klavier haben als der private Liebhaber.
Ich selbst bin privater Liebhaber – und ich besitze einen uralten Flügel von Steinway, 133 Jahre alt. Diesen habe ich – im Gegensatz zu Axels – nicht selbst restauriert (wovor ich per se erstmal große Hochachtung hege, weil ich mich das // noch // nicht trauen würde..), sondern ich habe das Instrument vollrestauriert gekauft.
Wobei sich ein etwas differenziertesBid nun zeigt, nach wenigen Monaten: das Äußere ist anscheinend top original und auch gut restauriert worden (neuer seidenmatter Lack im original New Yorker Outfit). Die Klanganlage ist suuper. Ein echter Lamborghini des bassigen Wohlklanges. aaber...aber: die Spielmechanik ist doch was eigen.
Die Mechanik ist – bis auf neue Hämmer – im Wesentlichen original 133 Jahre alt.
Zum einen aber hat der Flügel leider Kunststoff-Tastenauflagen.. .. Das ist nicht orignal, wird jedoch (z.B. von Steinway) für „original“ erklärt: wenn man einen Flügel in New York restaurieren lässt, zieht man die alte Mechanik raus und steckt eine nagelneue rein, das ist für Steinway „original“ – auch wenn dabei die Elfenbein-Tastenauflagen der alten Klaviatur über die Wupper gehen..
Denn in den USA ist der Import und Handel von Elfenbein komplett untersagt, es sei denn, per CITIC- Nachweis werde klar erwiesen, dass das Elfenbein 100 Jahre oder älter sei.
Aber ich weiß leider auch, dass das Sostenuto – damals neu eingeführt bei Steinway – nicht original ist. es ist weder das alte, bis 1968 verbaute, Steinway-originale klaviaturaufgehängte Sostenuto, noch das neuere Steinway-Sostenuto, das gehäusefest montiert ist, sondern ein Sostenuto, wie es jeder andere Flügelbauer verwendet, außer eben Steinway.. Auch ein gehäusefestes System.
Ich (..ich persönlich..) HABE zum Spielen keinen zweiten, neuen Flügel, kann also mein Instrument nicht nur unter dem Aspekt „Original“ etc. betrachten. Ich will und MUSS genau darauf spielen. – schlicht, weil ich kein anderes Instrument HABE – und auch nicht die Kohle ohne Ende lang und schmutzig stecken habe, um mir mal eben zusätzlich noch einen Flügel hinzukaufen zu können.
Jetzt wird es spannend: darf ich mir meinen uralten Flügel so zurechtbauen, wie ich ihn möchte, für MICH, zu die Bedürfnisse MEINES Spieles benötige? Oder mache ich mich eines Verstoßes gegen den Denkmalschutz oder gar einer Gotteslästerung schuldig?
Wäre ich in der kommoden Lage, ein „Steinway artist“ zu sein, oder ein Profi, der steuerbegünstigt sich ein neues Instrument auf Kredit kaufen und es über paar Jahre abschreiben kann, dann sähe die Welt anders aus.
Ich aber, privater Liebhaber, HABE aber das Riesenglück gehabt, eine gewaltige Klanganlage für bezahlbares Geld bekommen zu haben – UND ich will genau darauf spielen.
Die Antwort ist sehr einfach: Wer zahlt, schafft an.
ICH gab das Geld aus, für etwas, das MICH befriedigen soll. Ich mache damit im krassen Falle, was mir gut dünkt. Ich möchte den Flügel zwar, soweit es geht, original haben. Elfenbein, na klar. Aber das Sostenuto nach altem Muster werde ich erstens auf dieser Welt nicht nochmal finden – denn Steinway-Flügel werden nicht ausgeschlachtet, dass ich mir „mein originaes“ Sostenuto mal noch dort würde ausbauen dürfen, die werden instandgesetzt. Nach neuem Muster wäre es auch nicht „original“, selbst wenn Steinway New York das im „restoration department“ verbaute und mir dann frech für „Original Steinway!“ erklärte..
Wie die entfallenen Elfies dann, hm? Das soll wohl sein wie mit den Wahrheiten der katholischen Kirche: alle Widersprüche der Bibel wird Rom wegdiskutieren. Die grinsen und sagen: Was zählt denn? Das Buch? Oder der Autor? Und Rom, der Papst, hält sich das Deutungsrecht vor. Weil er behauptet:; WIR haben das geschrieben. Und wenn IHR Fragen zur Bibel habt, nun, dann werdet ihr UNS fragen müssen..
Mit sowas gebe ich mich aber nicht zufrieden. Noch weniger gebe ich mich mit einem dahergelaufenen (..tschuldigung..), unerklärten „Anspruch“ zufrieden, dass einfach wer Unbekannter, der sich einen großen Namen als Nick schnappt, der sich nicht erklärt, vor welchem Hintergrund er das aussagt, aber ex cathedra meint, das, was andere tun, abmachen, herunterputzen zu sollen. Und gleich mal von „Todsünden des Klavierbaues“ anfängt verbal herumzuprügeln.
Wenn sich hinter Broadwood1830 z.B. Andreas Beurmann verbärge, ein hochkarätiger, wohlhabender Sammler alter Klaviere, so MUSS man so etwas der Community erklären: wenn ich mehr als 150 Klaviere habe, darunter auch relativ moderne Ware, DANN kann ich das Hantieren Axels an einem 1880er Bechstein verwerflich finden.
ICH. Aber nur für MICH.. ..
Warum? Vor „meinem“ Sammler-Hintergrund. Weil ich mit dem Bechstein von 1880 dann nicht spielen muss. Weil ich mich dann zum Einen daran erfreuen kann, etwas top originales, Altes zu haben – aber wenn ich klavierspiele, nähme ich zum Anderen dann doch lieber den Steinway D-Konzertflügel von 1974 mit der untergebauten Midi-Reproduktionsanlage und der dollen, scharfen Geschichte, wie er einst ausgewählt wurde..
Anderen hingegen so über das Mundwerk zu fahren? Das finde ich schofel. Arrogant.
Axels hat hier mit seinem 1880er Bechstein-Flügel ein ehrbare, herzeigbare, gute Arbeit unternommen und uns vorgestellt. Niemand hat das Recht, ihm das schmutzig zu reden. Es sei denn, einer, der anonym bleiben möchte, der verdeckt operiert, WILL genau das: in der Deckung bleiben - und von dort ein bissl was werfen..
Hallo Axel,
also da hast du schon mal mit den Todsünden des Klavierbaues angefangen. Bei Klavieren dieses Alters nimmt man niemals die Saiten ohne Spannung ab. Warum Stimmwirbel auswechseln? Das macht man nur, wenn der Stimmstock durchgehende Risse hat. Ausspanen kann jeder geschickte Handwerker auch bei gespannten (bzw. aufgezogenen und nur gelockerten) Saiten machen. Du begibst dich da in fachliche Ecken, von denen du erst mal was verstehen musst, ehe du einen alten Bechstein verstümmelst. Frag doch zuvor mal bei den Fachleuten nach: bei Neupert, bei Stefan Schafft, beim Maßbaum oder bei anderen. Schade um den herrlichen Flügel, kann ich da nur sagen.
Wir waren letzte Woche auf Klavierbesichtigungstour von Nürnberg bis Kiel und haben sehr viele wunderbar restauriere Flügel und Klaviere gesehen aber leider auch viele solcher Ruinen, die "dank" fachunkundiger Restauration ihren Klang völlig verloren haben. Hast du die Saiten vom Wirbel runtergenommen, oder von der Leiste, wo sie eingehängt sind? Wenn du ersteres gemacht hast, kannst du sie auch gleich entsorgen. Es gibt tatsächlich eine einzige Möglichkeit die Saiten unbeschädigt abzunehmen und wieder aufzuziehen. Das geht nur indem sie gelockert und dann an der Aufhängung abgenommen werden. Anschließend müssen sie unter Spannung gehalten und wieder aufgezogen werden. Wir hatten letzte Woche das Unvergnügen einen 1860er Blüthner zu erleben, der durch ähnliche Geschichten leider völlig kaputt gemacht worden war. Ein herrliches Stück, das man jetzt leider nur noch in ein klangloses Museum stellen kann. Wenn deine Stimmwirbel nicht mehr halten, dann heißt es zunächst immer zuerst mal den Stimmstock feucht kriegen, wenn das nichts hilft, kannst du Sandpapier auf Leinenbasis einziehen oder sogar Weißbuchenfurnierstückchen. Aber tausche niemals einen intakten Stimmstock!!:rolleyes:
Ich bin von dem obigen Posting geschockt. Von den Rolleyes etc. Hier urteilt einer ex cathedra, von einer anscheinend sehr hohen Warte - ohne hingegen seine Beurteilungsbasis offenzulegen.
Fieseln wir das mal auseinander: Es gibt mehrere Typen von Klaviernutzern. Die einen sind Profis, bekommen ein Klavier gestellt, oder holen es sich im Leasing, oder haben Kohle ohne Ende und kaufen sich bei Bedarf einen neuen Flügel der Formel-1-Klasse. Bei ihnen steht – zum Spielen – immer was „hoch Anständiges“ im Wohnzimmer herum... Steinway B oder D, dicker Bösendorfer, Bechstein oder ähnliches.
Andere sind Händler, allgemein in Sachen Pianos, oder gar spezialisiert auf alte Klaviere/Flügel..
Wenn diese Profis einen uralten Flügel betrachten, werden sie einen anderen Blickwinkel auf das Klavier haben als der private Liebhaber.
Ich selbst bin privater Liebhaber – und ich besitze einen uralten Flügel von Steinway, 133 Jahre alt. Diesen habe ich – im Gegensatz zu Axels – nicht selbst restauriert (wovor ich per se erstmal große Hochachtung hege, weil ich mich das // noch // nicht trauen würde..), sondern ich habe das Instrument vollrestauriert gekauft.
Wobei sich ein etwas differenziertesBid nun zeigt, nach wenigen Monaten: das Äußere ist anscheinend top original und auch gut restauriert worden (neuer seidenmatter Lack im original New Yorker Outfit). Die Klanganlage ist suuper. Ein echter Lamborghini des bassigen Wohlklanges. aaber...aber: die Spielmechanik ist doch was eigen.
Die Mechanik ist – bis auf neue Hämmer – im Wesentlichen original 133 Jahre alt.
Zum einen aber hat der Flügel leider Kunststoff-Tastenauflagen.. .. Das ist nicht orignal, wird jedoch (z.B. von Steinway) für „original“ erklärt: wenn man einen Flügel in New York restaurieren lässt, zieht man die alte Mechanik raus und steckt eine nagelneue rein, das ist für Steinway „original“ – auch wenn dabei die Elfenbein-Tastenauflagen der alten Klaviatur über die Wupper gehen..
Denn in den USA ist der Import und Handel von Elfenbein komplett untersagt, es sei denn, per CITIC- Nachweis werde klar erwiesen, dass das Elfenbein 100 Jahre oder älter sei.
Aber ich weiß leider auch, dass das Sostenuto – damals neu eingeführt bei Steinway – nicht original ist. es ist weder das alte, bis 1968 verbaute, Steinway-originale klaviaturaufgehängte Sostenuto, noch das neuere Steinway-Sostenuto, das gehäusefest montiert ist, sondern ein Sostenuto, wie es jeder andere Flügelbauer verwendet, außer eben Steinway.. Auch ein gehäusefestes System.
Ich (..ich persönlich..) HABE zum Spielen keinen zweiten, neuen Flügel, kann also mein Instrument nicht nur unter dem Aspekt „Original“ etc. betrachten. Ich will und MUSS genau darauf spielen. – schlicht, weil ich kein anderes Instrument HABE – und auch nicht die Kohle ohne Ende lang und schmutzig stecken habe, um mir mal eben zusätzlich noch einen Flügel hinzukaufen zu können.
Jetzt wird es spannend: darf ich mir meinen uralten Flügel so zurechtbauen, wie ich ihn möchte, für MICH, zu die Bedürfnisse MEINES Spieles benötige? Oder mache ich mich eines Verstoßes gegen den Denkmalschutz oder gar einer Gotteslästerung schuldig?
Wäre ich in der kommoden Lage, ein „Steinway artist“ zu sein, oder ein Profi, der steuerbegünstigt sich ein neues Instrument auf Kredit kaufen und es über paar Jahre abschreiben kann, dann sähe die Welt anders aus.
Ich aber, privater Liebhaber, HABE aber das Riesenglück gehabt, eine gewaltige Klanganlage für bezahlbares Geld bekommen zu haben – UND ich will genau darauf spielen.
Die Antwort ist sehr einfach: Wer zahlt, schafft an.
ICH gab das Geld aus, für etwas, das MICH befriedigen soll. Ich mache damit im krassen Falle, was mir gut dünkt. Ich möchte den Flügel zwar, soweit es geht, original haben. Elfenbein, na klar. Aber das Sostenuto nach altem Muster werde ich erstens auf dieser Welt nicht nochmal finden – denn Steinway-Flügel werden nicht ausgeschlachtet, dass ich mir „mein originaes“ Sostenuto mal noch dort würde ausbauen dürfen, die werden instandgesetzt. Nach neuem Muster wäre es auch nicht „original“, selbst wenn Steinway New York das im „restoration department“ verbaute und mir dann frech für „Original Steinway!“ erklärte..
Wie die entfallenen Elfies dann, hm? Das soll wohl sein wie mit den Wahrheiten der katholischen Kirche: alle Widersprüche der Bibel wird Rom wegdiskutieren. Die grinsen und sagen: Was zählt denn? Das Buch? Oder der Autor? Und Rom, der Papst, hält sich das Deutungsrecht vor. Weil er behauptet:; WIR haben das geschrieben. Und wenn IHR Fragen zur Bibel habt, nun, dann werdet ihr UNS fragen müssen..
Mit sowas gebe ich mich aber nicht zufrieden. Noch weniger gebe ich mich mit einem dahergelaufenen (..tschuldigung..), unerklärten „Anspruch“ zufrieden, dass einfach wer Unbekannter, der sich einen großen Namen als Nick schnappt, der sich nicht erklärt, vor welchem Hintergrund er das aussagt, aber ex cathedra meint, das, was andere tun, abmachen, herunterputzen zu sollen. Und gleich mal von „Todsünden des Klavierbaues“ anfängt verbal herumzuprügeln.
Wenn sich hinter Broadwood1830 z.B. Andreas Beurmann verbärge, ein hochkarätiger, wohlhabender Sammler alter Klaviere, so MUSS man so etwas der Community erklären: wenn ich mehr als 150 Klaviere habe, darunter auch relativ moderne Ware, DANN kann ich das Hantieren Axels an einem 1880er Bechstein verwerflich finden.
ICH. Aber nur für MICH.. ..
Warum? Vor „meinem“ Sammler-Hintergrund. Weil ich mit dem Bechstein von 1880 dann nicht spielen muss. Weil ich mich dann zum Einen daran erfreuen kann, etwas top originales, Altes zu haben – aber wenn ich klavierspiele, nähme ich zum Anderen dann doch lieber den Steinway D-Konzertflügel von 1974 mit der untergebauten Midi-Reproduktionsanlage und der dollen, scharfen Geschichte, wie er einst ausgewählt wurde..
Anderen hingegen so über das Mundwerk zu fahren? Das finde ich schofel. Arrogant.
Axels hat hier mit seinem 1880er Bechstein-Flügel ein ehrbare, herzeigbare, gute Arbeit unternommen und uns vorgestellt. Niemand hat das Recht, ihm das schmutzig zu reden. Es sei denn, einer, der anonym bleiben möchte, der verdeckt operiert, WILL genau das: in der Deckung bleiben - und von dort ein bissl was werfen..