Ich hab mal von unseren Mode-Designern einen interessanten Spruch aufgeschnappt:
Was ihr auch nicht ganz versteht:
Musik muss real sein. Von innen kommen. So oder so... Das ist Genre-unabhängig.
Pop kann genauso real sein, wie Klassik. Das hat nichts mit Technik oder einem langen Studiengang an einer Akademie zu tun. Das ist absoluter Schwachsinn, wenn man behauptet, Jazz und Pop ist die Musik der Primitiven.
Na, wer hat denn das bisher behauptet? Und ist Jazz überhaupt Popmusik?
Dieses eitle Spiel gibt es nun schon seit Jahrzehnten und die Jazzer sind von unten Eitel und die Klassiker von Oben. Aber wo führt das hin?
Kennst du denn Klassiker, die so eitel sind. Ich habe eher das gefühl, dass wir alle gut und verträglich miteinander auskommen.
Für mich sind die interessantesten Persönlichkeiten die, die offen für alles waren. Friedrich Gulda wäre da ein brillantes Beispiel. Jetzt kann man sagen, dass er erst durch seine fundierte, langwierige klassische Ausbildung zu dem kam, was er erreicht hat, oder es war halt gerade umgekehrt, dass er erst durch das Lösen und Abschweifen in andere musikalische Formen seine Raffinesse erlangte. Wie auch immer… aber dennoch eine spannende Diskussion.
Ein anderer Gedanke:
Stellt euch vor, wir hätten nur noch Klassik. Man würde Playstation mit Klassik hören. Man würde Einkaufen mit Klassik. Autofahren mit Klassik. Party machen mit Klassik.
Das würde überhaupt nicht dem Zeitgeist entsprechen (Industriezeitalter). Sorry, sowas ist Fakt.
Wer will denn solche zustände? Klassik im Fahrstuhl und bei Einkaufen, grässlich, genauso die Klassik, die im Hintergrund beim Mittagessen läuft. grauenvoll -Es ist auch in der Literatur so, es gibt Mickey Mouse und Proust, und nur weil ich Proust für die bessere Literatur für mich halte, kann ich auch Donald Ducks Geschichten lesen. Mit der Einschränkung, dass Liebes und Arztromane der Yellow Press von mir grundsätzlich gemieden werden. Jede Richtung hat ihren Platz und beim Aerobic finde ich Techno auch besser aks Bach und beim tanzen ist disco schon ok oder House, je nachdem. Also ausschliesslich Klassik wünscht sich niemand, den ich kenne und wenn ich ihn mal kennenlerne, dann werde ich ihn nicht mögen.
Die ganzen Leute die Techno, Rave, Goa, etc. hören werden euch sowieso nur auslachen und die sind rein vom Volumen gemessen wahrscheinlich in der Überzahl. Was sagt uns das: die Hörgewohnheiten ändern sich. Ob man das akzeptiert oder nicht.
Warum sollten die uns auslachen, wir machen ja mit oder glaubst du, dass unter den Ravern keine sind, die auch Klassik würdigen. Meine jungen Rapperfreunde sind immer ganz gespannt, neue Klassikstücle von mir zu hören und schauen eher bewundernd auf, auch wenn sie es nicht ganz verstehen, aber weil ein echter Mensch ihnen das zeigt, ist der Zugang für sie eben leichter. Lachen oder gar auslachen tut keiner.
Darum appelliere ich:
Anerkennt auch neue musikalische Formen. Ihr werdet so nur Außenseiter.
Ich habe meine eigenen Hörgewohnheiten schon mal zitiert und ich bin wohl das beste Beispiel, dass man alles Hören kann, ohne Vorurteile.
Ohne Vorurteile ist wunderbar- ich kämpfe ständig meinen Kampf egen Vorurteile. Mein credo ist der sich ständig erweiternde horizont.
PS: Ich habe ähnlich wie ihr gedacht, aber mich irgendwann geöffnet. Das kann man nicht beschreiben. Entweder man wagt es oder man bleibt konservativ. Any way...
Wen meinst du mit ihr? Doch nicht Leute aus diesem Forum, oder?
Beifügend ist noch zu sagen, dass Leute die ins Ausland gehen, sprich länger in einer anderen Nation leben, oftmals offener und gelassener an solche Fragen gehen. Geht mal für ein paar Jahre ins Ausland. Würde euch gut tun.