"Also ich sehe das so" (= Disclaimer):
Üblicherweise wird man Schritt für Schritt an höhere pianistische Herausforderungen herangeführt. Im Zuge der sukzessiven Verschärfung des Anforderungsprofils werden jeweils die Grundlagen für den nächsten Step gelegt. Gleichzeitig "Triller mit 4/5 links und Doppelschlag rechts" wird zunächst längere Zeit nicht gefordert.
Das ist eine gute Nachricht!
Bis einem irgendetwas wirklich koordinatorisch Herausforderndes präsentiert wird, hat man doch schon Jahre Training/Unterricht/Erfahrung auf dem Buckel bzw. in der Klaue. Die Lehrkraft denkt sich doch etwas dabei, wenn sie Literaturvorschläge macht. Die ersten Jahre kommen keine Stücke mit hochkomplexen Koordinations-Anforderungen, die zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht zu bewältigen sind. Hingegen ein perliger Lauf, erst über eine Handvoll Töne, dann etwas mehr bis irgendwann quer über die Tastatur – den bekommt mit geeigneten Übetipps auch ein Anfänger hin. Dabei trainiert er das, was er können muss, um nie auf so sonderbare Fragen wie "Fingerkraft" zu kommen.
Man wächst mit den Aufgaben. Koordination und das, was man vielleicht als "Kraft" empfunden werden könnte, verbessert sich organisch. Was gesondert als spezielle Akrobatik geübt werden muss, ehe es sich nicht quasi wie von selbst ergibt, macht Aua.