Lernt man im Unterricht Fingersätze finden?

  • Ersteller des Themas SequoyahSami
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SequoyahSami

Guest
Wenn ich mich mit einem neuen Stück beschäftige brüte ich lange über dem richtigen Fingersatz rum.

Hab da also mal eine Frage. Wie ist das mit den Fingersätzen? Schreibt Euch der/die KL die in die Noten? Oder müßt Ihr die selber rausfinden? Oder schreibt der KL die anfangs rein und nach und nach lernt Ihr, die selber einzutragen?

Mein Unterricht war nicht lang genug um das zu wissen, daher frag ich Euch:

Lernt man im Unterricht - neben Klavier spielen - auch, Fingersätze selber zu finden, oder ist das immer Sache vom KL?
 
Hab da also mal eine Frage. Wie ist das mit den Fingersätzen? Schreibt Euch der/die KL die in die Noten? Oder müßt Ihr die selber rausfinden? Oder schreibt der KL die anfangs rein und nach und nach lernt Ihr, die selber einzutragen?

Ich kaufe bislang immer Ausgaben mit Fingersätzen. Wo mir der Fingersatzvorschlag für mich unglücklich erscheint, ändere ich den manchmal selber ab und frage manchmal meinen Klavierlehrer, wenn ich unschlüssig bin.

Auf meiner Merkliste steht noch das Buch "Die Kunst des Klavier-Fingersatzes: Traditionell, Fortgeschritten und Innovativ" von Rami Bar-Niv, das gut rezensiert wurde.
 
Ich habe bisher meist selbst ausgetüftelt und meine KL korrigiert es bzw. Optimiert es. Nur umlernen ist echt anstrengend.... aber immerhin die Anstrengung wert ;-)

(Meine Erfahrungszeit ist aber noch äußerst kurz)


Liebe Grüße vom
Sonnendeck
 
Bei mir läuft es andersrum. Ich zeige die Stücke, die ich mit ihr lernen will und sie schreibt mir die Fingersätze an kniffeligen Stellen rein. Das ist aber nur ein Vorschlag. Ich habe sehr kleine Hände und schon ab und an mit Oktaven ein Problem.
Leichte Stücke für nebenzu tüftle ich alleine. Wenn ich nicht weiterkomme, hilft sie wieder.
 
Bei mir läuft es andersrum. Ich zeige die Stücke, die ich mit ihr lernen will und sie schreibt mir die Fingersätze an kniffeligen Stellen rein. Das ist aber nur ein Vorschlag. Ich habe sehr kleine Hände und schon ab und an mit Oktaven ein Problem.
Leichte Stücke für nebenzu tüftle ich alleine. Wenn ich nicht weiterkomme, hilft sie wieder.


Bei mir läuft es auch so ,die kniffeligen Stellen werden vorher von der KL gekennzeichnet und besprochen.

LG Hanne
 
Lernt man im Unterricht - neben Klavier spielen - auch, Fingersätze selber zu finden
was man lernt, kann dir wohl keiner beantworten. Ich lerne das schon. Darüberhinaus ist das halt nicht neben dem Klavierspielen, sondern Teil des Klavierspielens. Wohl auf keinem anderen Intrument sind die Fingersätze so von persönlichen Vorlieben und der idividuellen Hand abhängig.
 
Meine Erfahrung: Die wenigsten Schüler entwickeln von sich aus ein Gefühl für funktionale und für sie optimale Fingersätze. Also mache ich sie mit den Grundprinzipien und -überlegungen vertraut, wie ein guter Fingersatz aussehen kann. Aber in der Regel bin ich dann schon glücklich, wenn Sie sich wenigstens an meine Anweisungen halten und nicht jede Woche einen anderen Kraut-und-Rüben-Fingersatz hervorzaubern. Das selbständige sich-Gedanken-machen ist nicht allzu weit verbreitet - leider!
 
Ziel muss natürlich sein, dass auch Schüler sich selbst Fingersätze erarbeiten können, Aber wie mein Vorredner schon angedeutet hat, ist das ein weiter Weg. Bis dahin muss man aushelfen.
 
Schreibt Euch der/die KL die in die Noten? Oder müßt Ihr die selber rausfinden? Oder schreibt der KL die anfangs rein und nach und nach lernt Ihr, die selber einzutragen?

Das ist doch eine Frage des Kenntnisstandes bzw. des erreichten Niveaus...

Wenn ein Anfänger das erste Mal z. B. eine chromatische Skala aus Terzen spielen soll, braucht er dabei mehr Unterstützung als wenn er zum zweiten Mal damit konfrontiert wird. Dann kann er sie ja schon.:-)

Genauso verhält es sich mit anderen Figuren. Die vom Herausgeber notierten Fingersätze sind nur Vorschläge (und mitunter absurd bzw. für die eigene Hand unangemessen). Grundsätzlich kann die eigene Lehrkraft besser einschätzen, welcher Fingersatz individuell empfehlenswert ist.

Das war übrigens der Grund, warum ich unbedingt eine weibliche Lehrkraft engagieren wollte. Was nützt mir der männliche Lehrer, der sich erst kompliziert in die Situation hineinversetzen muss, wie es sich wohl anfühlt, wenn man von Natur aus keine Undezime greifen kann...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie ist das mit den Fingersätzen? Schreibt Euch der/die KL die in die Noten? Oder müßt Ihr die selber rausfinden?
Ich muß sie selbst rausfinden, da kein Klavierlehrer vorhanden. ;-)

Die vorgedruckten Vorschläge passen aufgrund meiner Handgeometrie eher selten. Manchmal ändere ich sie auch ab, weil mir das Ergebnis nicht zusagt und ich mit einem anderen Fingersatz einen deutlich besseren Klang erzielen kann.
 

Das selbständige sich-Gedanken-machen ist nicht allzu weit verbreitet - leider!
@koelnklavier
fatalerweise!
...nebenbei: vernünftig und gar verständig reflektieren, was man da gerade lernt und wie das funktioniert, hat auch keine große Verbreitung...!!! ...und das gilt auch bei gut 90% von sehr bis extrem fortgeschrittenen!!!...

Ist aber überall so: man will dies oder jenes an gerade dieser Stelle (am liebsten mittels eines leicht merkbaren "Tricks") hinkriegen, zu kapieren was man da macht und das andernorts anzuwenden, hat man keinen Bock. "bäh bah warum soll ich Tonleitern, Arpeggien und überhaupt "Technik" so und so und dann auch noch so machen, und dann so viele, das ist pfui, ich lern´ sowas halt immer grad im Stück wenns da vorkommt weil musikalisch und Kontext und Fingersätze sind sowieso individuell bla" - und an Geschwafel solcher Art merkt schon vor dem ersten Ton, dass Hopfen und Malz sich in sehr ungünstiger Lage befinden...
c´est la vie
 
Anfangs schrieb mir der Lehrer die Fingersätze, jetzt schreib ich sie selber und in der nächsten Stunde wird optimiert ;-)

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Danke Rolf. Werd ich ausdrucken und sehen ob ich damit klarkomme.
 
Wenn ein Anfänger das erste Mal z. B. eine chromatische Skala aus Terzen spielen soll, braucht er dabei mehr Unterstützung als wenn er zum zweiten Mal damit konfrontiert wird. Dann kann er sie ja schon.:-)
@Barratt die meisten Anfängerlein lernen das (wenn se´s tatsächlich lernen und begreifen) in einem kleinen C-Dur Cakewalk von Debussy, und zwar mit der linken Hand. Wenn dann Pubertät, Mofafahren, Smartphonefummeln, Schulversagen etc absolviert sind und immer noch Klavier gespielt wird, dann könnte so ein Exemplar an die Etüde op.25 Nr.6 von Chopin geraten: jede Wette, das Exemplar hat das Debussystücklein vergessen und obendrein nie ausprobiert, ob spiegelsymmetrisch die rechte Hand sowas auch könnte... Fazit: die meisten müssens beim zweitenmal erneut lernen :lol::lol::drink:
 

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