Yann Tiersen

  • Ersteller des Themas ChrisSilver
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Ich beobachtete das ich vorher so gut wie kein Publikum hatte (es gab schon ein paar Leute) als ich dann die Minimalmusik spielte war kaum noch Platz auf der Bühne... die Leute rannten förmlich auf die Bühne (Bühnenbesichtigung wegen "Tag der offenen Tür" falls sich jemand wundert). Als ich dann wieder zur alten klasischen Musik zurückkehrte merkte ich wie meine Zuhörer langsam wieder abwanderten.

Es wurden in Amerika ja schon erfolgreich Jugendliche vom Aufenthalt in Einkaufspassagen abgehalten durch Abspielen von klassischer Musik :D

Das Image von klassischer Musik scheint ziemlich miserabel zu sein.

Was hast du denn von Beethoven gespielt? Die Mondscheinsonate wars vermutlich nicht :rolleyes:
 
ich glaube ich würde die musik nicht lange aushalten. man kann die klänge durchaus schön finden. Wenn ich dann aber Le Moulin höre, bekomme ich bald einen anfall. ich habe mal "piano solo" von Lutz Gerlach bestellt. Das erste Stück "Sans Souci" geht ja noch, klingt auch oft toll. Bei mir aber auch nicht ständig... Wenn ich mir aber dann das gesamte Buch ansehe, denke ich mir auch etwas dabei. Vor allem wenn in einem Stück alle zwei Takte wiederholt werden, und es eigentlich keine Melodie gibt...

man kann durchaus mit Comptine d'un autre été Zuhörer begeistern

ich sehe das alles jetzt sehr hypothetisch

es ist aber so, dass es für mich nicht ausreicht mit der rechten hand irgendwelchen hellen klänge herumzumorgsen, um mich zu erstaunen, zudem ist die musik total durchschaubar, damit meine ich vorhersehbar.
 
Wie man hier sieht, hat jeder unterschiedliche Ansprüche an die Musik. Werden sie nicht erfüllt, landet der Komponist auf dem persönlichen Scheiterhaufen. Eure Kritiken an Tiersen laufen auf das selbe hinaus, wie sich darüber zu beschweren, dass auf Beerdigungen immer so traurige Musik gespielt wird. Gerade Tiersens bescheidene Melodien und Monotonie können spezielle, reizvolle Wirkungen haben, wegen denen es durchaus möglich ist, seine Musik mögen zu können - liegen die Vorlieben wo anderst, muss man sich ja nicht gleich öffentlich übergeben
 
Ich finde es auch traurig, dass Kompositionen als "armselig" benannt werden,die man selbst als wunderschön empfindet. Wer darf Musik oder Kunst beurteilen? Kunst ist alles, was aus einem selbst kommt, auch das Bild einer 5-jährigen ist "Kunst", jede Musik hat seine Berechtigung (sagt mein Chorleiter, und der ist seeehr musikalisch begabt und hat studiert),jeder Komponist ist einzigartig, finde ich. Vieles muss man auch öfter hören, die Oper "Salome" von Strauss ist erst nach dem 10.Mal einfach klasse, davor nur furchtbar.
Wir sollten einfach mehr hinhören, und nicht alles vorverurteilen.
 
Wir sollten einfach mehr hinhören, und nicht alles vorverurteilen.

Ich höre doch genau hin und finde Yann Tiersens "Musik" einfach nur widerlich. Ich weiß auch nicht, woher dieses abstoßende Gefühl kommt. Aber ich glaube es liegt daran, dass er sich als "Musiker" und "Komponist" ausgibt, aber so einen penetranten Mist verkauft. Sorry, aber für mich ist das keine Kunst!

Vieles muss man auch öfter hören, die Oper "Salome" von Strauss ist erst nach dem 10.Mal einfach klasse, davor nur furchtbar.

Ich hab Yann Tiersens Musik schon hundertfach gehört und mir gefällt es immer noch nicht. Warum sollte es denn auch? Ich meine: Eine Symphonie von Shostakovich muss man erst ein paar mal gehört haben, damit man sie besser versteht. Aber Yann Tiersens Musik braucht man kein einziges mal zu hören, damit man sie versteht.

Kunst ist alles, was aus einem selbst kommt, ...

Ich denke nicht, dass Yann Tiersens Musik aus ihm selbst kommt. Und falls doch, dann hat er eine ziemlich verarmte Seele. Aus "ihm selbst kommt", damit verbinde ich, dass die Musik vom Komponisten innerlich gehört und aufs Blatt geschrieben und mit stilistischen Mitteln auskomponiert wird. Wenn man das auf Yann Tiersens Musik überträgt, dann ist seine Seele tatsächlich sehr verarmt, was Musik angeht.

Leute! Hört klassische Musik. Ihr wisst nicht, was ihr verpasst. Hört euch die Klavierkonzerte von Schumann, Rachmaninov, Beethoven an. Nach einiger Zeit werdet ihr auch diese Musik verstehen und viel mehr Spaß dadran haben.
 
ubik, ich kenne da ein schönes CD Box-Set für dich. ;)

 
"...man hat die Melodie schnell im Ohr" Wenn man dieses armselige Gebilde als Melodie bezeichnen wollte, dann wäre das Martinshorn ein Melodie-Instrument.


:drummer: Ich lach mich schlapp!

Gestern Abend hatte ich das Vergnügen, mir solche Musik anhören zu "dürfen". Natürlich dachte ich sofort an diesen wunderbaren Thread! :cool:

In dem Lokal stand ein Flügel, es waren 2 Gesellschaften. Die vom anderen Lager hatten halt ihren "Pianisten" mit, der den Flügel öffnen ließ und dann anfing, solche Y.T.-Sachen zu spielen... U.a. kam auch der 1. Satz der "Mondscheinsonate" und "Für Elise". Ich dachte dabei immer: "Aha, hätte ich mir denken können...". Das Blöde dabei ist ja, dass man so gut wie allein in einer Durchschnittsgesellschaft dasteht, da es fast allen anderen gefiel. Gut gespielt war es ja!
Mir war es aber einfach zu laut, das ist doch höchstens Hintergrundmusik zum Unterhalten (mal vom Beethoven abgesehen, der hat ja nur die Abgedroschenheit gegen sich).

Klavirus:floet:
 
Leute! Hört klassische Musik. Ihr wisst nicht, was ihr verpasst. Hört euch die Klavierkonzerte von Schumann, Rachmaninov, Beethoven an. Nach einiger Zeit werdet ihr auch diese Musik verstehen und viel mehr Spaß dadran haben.

Hm ich persönlich finde klassische Klavierkonzerte nicht so toll, ganz egal von wem sie sind. Kann mir das 10 Minuten anhören, dann habe ich die Nase voll.
(nen Klavierkonzert bei dem die Musik von "Fluch der Karibik" bspw. gespielt wird, kann ich viel länger anhören)

Vielleicht liegt das einfach an jedem selbst, was einem zugänglich ist und was nicht. Orgelmusik ist zum Beispiel in meinen Ohren nicht dauerhaft erträglich und da ist es auch egal, was für ein Stück die Orgel da gerade trötet.

Es gibt Menschen die können Musik differenziert betrachten, unabhängig von ihrem Geschmack, die betrachten sie dann eben als Kunst und können selbst mit Stücken die ihnen persönlich vielleicht nicht so gut gefallen, trotzdem Gefallen finden weil sie die Ausführung, den Sinn dahinter, die Ideen des Komponisten etc. total super finden.

Andere können das nicht (so wie ich :D), entweder das Stück gefällt mir oder es gefällt mir nicht, da ändert der Komponist garnix dran.
In einem anderen Thread war von einem Konzert von Prokofiev die Rede, das hab ich mir 2 Minuten angehört und es hat mir schon gereicht.
Der Mussorgsky mit seinen Bildern einer Ausstellung hat mir teilweise gut gefallen, aber eben auch nur die Passagen, die in meinen Ohren wohlklingend waren.
Nicht jeder muß über die Musik die er hört philosophieren und versuchen die Gedanken, Impressionen und Ausdrücke des Komponisten nachzuvollziehen oder gar zu verstehen.
Ich will die Musik hören weil sie mir gefällt und nur dann will ich sie selbst auch spielen können.

Den Ikea-Song kann ich z.Bsp. jeden Tag spielen ohne das ich nen Brechreiz bekomme, der A-Moll Walzer von Chopin ist auch so ein Stück was ich gut täglich spielen kann.

Zudem muss ich auch ganz ehrlich sagen, das mich klassische Stücke teilweise einfach depri machen, meine Hirnzellen sind da halt nicht geschaffen für :).

Liebe Grüße
Pflaume
 
Ach vergesst es, hört doch was ihr wollt :P

Aber wenn ihr euch musisch weiterbilden wollt, dann kommt ihr nicht an klassischer Musik vorbei. Sogar großartige Jazzpianisten haben erst eine klassische Ausbildung gemacht, um überhaupt dem Phänomen Musik näher zu kommen.

Ansonsten finde ich, wenn man Musik einfach "nur so" hört, dass es genauso ist, als ob man sich abends völlig unkonzentriert an die Glotze setzt, um einfach mal abzuschalten.
 
Zu Yann Tiersen möchte ich auch noch etwas sagen.

Im Unterschied zu vielen anderen Komponisten hat er die Stücke aus dem Film "Le déstin fabuleux d'Amélie Poulain" nicht zum konzertanten Aufführen geschrieben, sondern klar für den Film. Und da gelten andere Kriterien, es werden andere Anforderungen an den Komponisten gestellt. Schliesslich soll die Musik im Film nicht das Bild in den Schatten stellen, sondern es passend untermalen. Diesbezüglich, finde ich, kann man sagen was man will, aber zum Charakter der Amélie und zur Atmosphäre der Szenenbilder ist die Sache bestimmt nicht die schlechteste Wahl. In diesem Film geht es ja im Grossen und Ganzen um zarte Details und Amélie selbst lebt diese Liebe für die "Petits Plaisirs". Da muss die Musik subtil und fein sein, und auch etwas geheimnisvoll und merkwürdig. Sie darf nicht allzu viel Stimmen haben, sonst erdrückt sie die fragile Atmosphäre.

Ob sie ohne Film noch gut und, wie soll ich sagen, vielseitig genug ist, da scheiden sich die Geister. Aber das war auch nie ihr Ziel und sicher nicht das Ziel von Yann Tiersen, als er die Musik schrieb. Der Auftrag vom Regisseur, war ein ganz anderer, als Stücke für Klavierschüler zu schreiben, die sich toll vorspielen lassen und die anspruchsvolle Musik sind.

Ich meine, ich kann auch nicht einem Porträtmaler, dessen Beruf es ist, naturalistische Gesichter zu malen, vorwerfen, er sei einfältig. Es ist schlicht und einfach seine Aufgabe. Wäre er frei schaffender Künstler, sähe das selbstverständlich anders aus.

So, das wärs von meiner Seite.
Gruss
Sabeth
 

das mit der filmmusik kann man sehen wie man will. musik die monoton klingt soll den moment festhalten. musik, die antreibt, soll einen mitreißen. alles in allem soll sie die stimmung untermalen, die mit ihr verbundenen gefühle vertiefen. sie schafft spannung wo es sonst keine gibt, sie unterstützt den zuseher durch akustische signale

nicht jede filmmusik ist einfältig. zwei große filme, die jeder kennt: Titanic, singt Céline Dion nicht toll?, Herr der Ringe: das Orchester hat sich viel Mühe gegeben bla bla bla....

Zitat von sabeth:
es werden andere Anforderungen an den Komponisten gestellt
zeig mir doch mal ein klavierkonzert von yann tiersen.......

Zitat von bechode:
ich habe immer einen halben ohrwurm nachdem ich mir was von tiersen angehört habe. ich kann nur bekräftigen: ich würde es auf Dauer nicht gut finden; was mich am meisten "stört": es ist viel zu durchschaubar; z.B. in "Comptine d'un autre été", das hauptthema von "le moulin"...

"Ach, dieses Zeugs..."

Lg
Chris
 
Naja also ich muss dazu sagen: hat der von Tiersen die Stücke nur für den Film geschrieben, oder hat er die schon vorher komponiert? Denn nur für den Film kann man es ja gar nicht kritisieren, das wäre ja eine Komposition, die sich komplett an die Handlung anlehnt bzw. diese noch unterstreichen soll. Der Film ist einfach großartig gewesen, die Musik passte dazu wie die Faust aufs Auge, ich sehe es einfach als Filmmusik, sie ist leicht und spritzig, musikalisch sicher nicht sehr anspruchsvoll, aber sie geht ins Ohr. Ist einfach so. Wenn ich zu Hause etwas von Händel spiele (weil ich den einfach mag) dann sagt mein Mann: "Was spielst du denn für'n alten Mist", es hört eben nicht jeder gerne die klassischen Sachen. Und ich weiss auch nicht ob sich der Geschmack mit mehr Hören ändert, denke es ist Geschmackssache (bei mir von Kindesbeinen an, mein Vater war Opernsänger).
LG
 
Zitat von Emma:
Denn nur für den Film kann man es ja gar nicht kritisieren, das wäre ja eine Komposition, die sich komplett an die Handlung anlehnt bzw. diese noch unterstreichen soll. Der Film ist einfach großartig gewesen, die Musik passte dazu wie die Faust aufs Auge
gutes argument dass ich nicht anfechten möchte; ach ja ubik, kennst du die musik, die tiersen neben dem klavier sonst noch so gemacht hat??

du weißt schon, wegen:
Zitat von ubik:
Wenn man das auf Yann Tiersens Musik überträgt, dann ist seine Seele tatsächlich sehr verarmt, was Musik angeht.
 
ubik, ich kenne da ein schönes CD Box-Set für dich. ;)


Ich würde gern mal daran anknüpfen.

Yann Tiersen hat die Minimal-Music nämlich nicht erfunden - das waren Leute wie Phil Glass, Steve Reich, La Monte Young... und der Urgroßvater der Minimal Music ist sowieso Eric Satie mit seiner Idee von einer Musique d'ameublement. Und im Sinn einer auf die Spitze getriebenen Reduktion der musikalischen Mittel würde ich sogar Anton Webern als einen Minimalisten bezeichnen.

später kamen dann noch Arvo Pärt, Hans Otte, Ludovico Einaudi und einige andere dazu


Es gibt Leute, die lieben Minimal Music (ich zum Beispiel), viele Leute können nichts damit anfangen. Naja, so sind die Leute eben verschieden ;)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
zeig mir doch mal ein klavierkonzert von yann tiersen.......

Zitat von Sabeth:
Im Unterschied zu vielen anderen Komponisten hat er die Stücke aus dem Film "Le déstin fabuleux d'Amélie Poulain" nicht zum konzertanten Aufführen geschrieben, sondern klar für den Film.
...
Schliesslich soll die Musik im Film nicht das Bild in den Schatten stellen, sondern es passend untermalen.

Ich finde es eigentlich schön, dass wir hier über unsere Meinungsverschiedenheiten diskutieren können, es bedingt aber, dass man die Beiträge der anderen sorgfältig liest, dann wüsstest du nämlich jetzt, dass ich geschrieben habe, dass Tiersen eben gerade keine Klavierkonzerte für den Film komponieren musste und er schrieb die Stücke nur für den Film, es war ein Auftrag. Und ich gebe dir vollkommen Recht, dass ein Klavierkonzert mit seiner Musik sehr speziell wäre.
(Nimm das nun bitte nicht persönlich, es war einfach ein kleiner Hinweis zur Diskussion)


@Haydnspass: Da muss ich mich als grosser Erik Satie-Fan mal reinhören.

Ich finde einfach, dass man Filmmusik von "anderer" Musik in der Kritik klar trennen muss, weil ihre Absicht und ihr Anspruch ein ganz anderer ist. Damit möchte ich meine Stellungnahme zum Thema beenden.

Gruss
Sabeth
 
Ich würde gern mal daran anknüpfen.

Yann Tiersen hat die Minimal-Music nämlich nicht erfunden - das waren Leute wie Phil Glass, Steve Reich, La Monte Young... und der Urgroßvater der Minimal Music ist sowieso Eric Satie mit seiner Idee von einer Musique d'ameublement. Und im Sinn einer auf die Spitze getriebenen Reduktion der musikalischen Mittel würde ich sogar Anton Webern als einen Minimalisten bezeichnen.

später kamen dann noch Arvo Pärt, Hans Otte, Ludovico Einaudi und einige andere dazu


Es gibt Leute, die lieben Minimal Music (ich zum Beispiel), viele Leute können nichts damit anfangen. Naja, so sind die Leute eben verschieden ;)

Den Begriff hab ich noch nie gehört, aber von Einaudi hab ich neulich auf der Schulfeier meiner Tochter etwas gehört, habe mir gleich die Noten zeigen lassen, denn die möchte ich auch mal ausprobieren. Allerdings möchte ich keine CD in der Art haben, zum reinen Anhören finde ich es etwas eintönig, es wiederholt sich ja alles irgendwie. Auch den "Ikea-Song" hab ich mir angehört, er ist schön, aber das ist ja keine Musik zum reinen "Zuhören", eher nur zum Selber spielen. Aber ich habe begriffen, was Minimal Music bedeutet, ich möchte solche Stücke spielen wenn wieder jemand fragt:" spiel doch mal was" , dafür finde ich die Musik ganz toll. Aber mehr auch nicht.
 
sabeth, ich habe deinen beitrag jetzt erst bemerkt

Zitat von sabeth:
dass ich geschrieben habe, dass Tiersen eben gerade keine Klavierkonzerte für den Film komponieren musste
wenn er das zeug dazu hätte, klavierkonzerte zu komponieren, würde er es ja vielleicht tun; was ich damit sagen will:

eine person XY mag durchaus imstande sein komplexe stücke zu komponieren, auch wenn sie es nie getan hat. du kannst von verhältnismäßig simplen oder "minimalistischen" Stücken aber nicht ohne weiteres auf einen großen Genius schließen.
 
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