Guten Tag opus_diaboli
Aktuelle Problematik:
Was sagt die Verteilung einer Sache innerhalb einer Population über
die Qualität dieser Sache aus?
Ich hoffe, diese Frage ist korrekt, wenn
Population=Jugendliche, Erwachsene
Sache=Begeisterte klassischer Musik
Verteilung=klein
Qualität=tote Musik?
denn:
Klassik, insbesondere klassisches Klavier, ist im Grunde tote Musik.
oder:
Bei klassischer Musik hört man stets das selbe Zeug.
Also ist die mangelnde Qualität sowohl intrinsisch gegeben, als auch
zurückzuführen auf die kleine Verteilung innerhalb der Population?
Was jetzt? Ist die Musik schlecht, weil sie schlecht ist?
Oder ist sie schlecht, weil wenige damit etwas anfangen können?
Wenn es nämlich nur darum geht, dass wenige etwas damit anfangen,
heißt das noch lange nicht, dass sie tot und stets dasselbe Zeug
sein muss.
Schon klar: Für
dich ist es dasselbe Zeug und für
dich ist sie tot.
Genauso wie die meisten nichts von Kunst wissen. ("Das soll Kunst sein?")
...wie die meisten keine Ahnung von Weinen haben. ("Schmeckt eh alles gleich.")
...wie die meisten kein Heavy Metal hören. ("Viel zu laut.")
Wenn du sagst:
[...]Klassik nicht für alle der größte musikalische Genuss auf Erden ist
machst du eine richtige Aussage.
Du generalisierst aber in deinem Denkprozess - was deshalb problematisch
ist, weil du nicht auf Basis deiner Ansichten, deiner
Meinung (im
Gegensatz zu einem Argument) urteilen kannst.
Oder noch allgemeiner:
Manche Dinge sind einfach so, wie sie sind - unabhängig davon, wie
man eine Sache zu erraten glaubt.
Mental retardierte Kinder etwa waren früher noch viel stigmatisierter
als heute, da galt es mituner als eine Gottesstrafe. Heutzutage kann
man mentale Retardierung auf molekularbiologische Ursachen zurückführen.
Auch wenn heute noch anders behauptet wird, haben bestimmte
Verfechter religiösen Glaubens noch lange nicht Recht.
Ich habe das Gefühl, dass du dich auf einer philosophische Ebene
unterhalten willst.
Wenn du allerdings Musik von heute mit Musik von damals vergleichen
willst, kommst du nicht umhin, dich musiktheoretischer Ansichten zu
bemühen, die aus einem klassischen Umfeld erwachsen sind.
Deine eigene, Laien-Musiktehorie - bei wem soll sie Gehör finden?
Und um noch einmal darauf zurückzukommen:
[...]Klassik nicht für alle der größte musikalische Genuss auf Erden ist
Für viele ist es genau umgekehrt. Die Verteilung in einer Bevölkerung
ist kein Kriterium, um über die Bedeutung von Dingen zu urteilen.
Wenn du aber aus deiner eigenen musiktheoretischen Perspektive
argumentieren willst, dann musst du deine Ansichten begründen
können.
Ich würde dich allgemein bitten, nochmal ein Statement abzugeben,
was du eigentlich sagen willst. Ich kann deinen Standpunkt nämlich
nicht ganz nachvollziehen.
Du kannst mir aber auch einen Gefallen tun, und erklären, welchen
Effekt eine geringe Verteilung von Klassik-Liebhabern in der
Bevölkerung haben soll. Denn dass klassische Musik für viele
Menschen eine große Bedeutung hat, steht für mich nicht zur
Diskussion.
Grüße
ChrisSilver