Herzton
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@Klavirus, Du destroyer.
Die Beschreibung kann darauf hindeuten, dass Du beim Üben von Anfang an zu lange Abschnitte übst. Kurz am Beispiel von stille Nacht, heilige Nacht:
Am Anfang steht im Gehirn eines Erwachsenen die Information "ich muss Taste x mit dem Finger 2 und Taste y mit dem Finger 3 drücken; die Note aushalten muss ich bis dahin, ach Mensch, ähh, das war jetzt daneben, also ich war bei Finger drei, jetzt kommt ...." etc.. Du verstehst, was ich meine. Zugegeben: man braucht das Lernen der Fingerabfolge eine gewisse Zeit. Aber es muss danach in eine andere Richtung weiter gehen! Du solltest die kleine Sequenz "stille Nacht, heilige Nacht" mehrmals hintereinander spielen, nur diese Sequenz. Und jedes Mal mit einer anderen Facette im Bewusstsein, aber nicht verkrampft-kontrollierend sondern offenohrig-beobachtend. Hörst Du schon eine Phrase? (1. Wiederholung) Wo hebt und senkt sich die Phrase? (2. WH) War es schon legato? (3. WH) Nein? Dann nochmal versuchen, schön gebunden! (4. WH) Das ruhig mehrmals einschleifen (5., 6. und 7. WH). Ist die rechte Zehenspitze und die Zunge locker oder sind sie verkrampft? Dann erst einmal lösen, bevor es weiter geht. Nun zweimal mitsingen, nur stille Nacht, heilige Nacht (8. und 9. WH). Nun dabei die Augen schließen (10. WH und 11. WH). Kommst Du nun ein bisschen in Weihnachtsstimmung? Gibt es eine Erinnerung, eine Assoziation, entstehen Bilder in Dir? Das ist immer das höhere Ziel des Spiels, Emotionen, Assoziationen, Zauberei, Freiheit, der goldene musikalische Augenblick.
Und übrigens: für diese Ziele ist Fehlerfreiheit zwar schön, aber Musik kann man schon lange bevor jemand fehlerfrei spielt kann hören. Es gibt sehr musikalische Spieler, die nie fehlerfrei spielen.
Erst jetzt, gehst Du an die Stelle "alles schläft, einsam wacht" und machst in etwa dasselbe wie oben beschrieben.
Dann brauchst Du guten Schlaf, sehr wichtig. Lies' irgendwo im Internet nach. Für Lernprozesse aller Art unbedingt den Schlaf als Cofaktor beachten.
Und morgen wieder. Nur 60 min. So weit Du kommst. Arbeite an einer in 60 min gut zu schaffenden Anzahl an Phrasen. Ein wichtiges Ziel in den nächsten Wochen wäre es, dass Du fühlst, dass ein Ablauf zuverlässiger abrufbar ist, wenn er ausreichend kurz ist. Sozusagen die Legobausteine eines Stückes müssen erst gegossen werden, bevor Du das Häuschen bauen kannst.
Eindeutig nein. Es gibt zwar Stellen, die besonders fehleranfällig sind, aber oft passieren die Fehler auch anderswo. Das macht die Sache so frustrierend. Wenn es immer die gleichen Stellen wären, würde ich diese gezielt üben.
Die Beschreibung kann darauf hindeuten, dass Du beim Üben von Anfang an zu lange Abschnitte übst. Kurz am Beispiel von stille Nacht, heilige Nacht:
Am Anfang steht im Gehirn eines Erwachsenen die Information "ich muss Taste x mit dem Finger 2 und Taste y mit dem Finger 3 drücken; die Note aushalten muss ich bis dahin, ach Mensch, ähh, das war jetzt daneben, also ich war bei Finger drei, jetzt kommt ...." etc.. Du verstehst, was ich meine. Zugegeben: man braucht das Lernen der Fingerabfolge eine gewisse Zeit. Aber es muss danach in eine andere Richtung weiter gehen! Du solltest die kleine Sequenz "stille Nacht, heilige Nacht" mehrmals hintereinander spielen, nur diese Sequenz. Und jedes Mal mit einer anderen Facette im Bewusstsein, aber nicht verkrampft-kontrollierend sondern offenohrig-beobachtend. Hörst Du schon eine Phrase? (1. Wiederholung) Wo hebt und senkt sich die Phrase? (2. WH) War es schon legato? (3. WH) Nein? Dann nochmal versuchen, schön gebunden! (4. WH) Das ruhig mehrmals einschleifen (5., 6. und 7. WH). Ist die rechte Zehenspitze und die Zunge locker oder sind sie verkrampft? Dann erst einmal lösen, bevor es weiter geht. Nun zweimal mitsingen, nur stille Nacht, heilige Nacht (8. und 9. WH). Nun dabei die Augen schließen (10. WH und 11. WH). Kommst Du nun ein bisschen in Weihnachtsstimmung? Gibt es eine Erinnerung, eine Assoziation, entstehen Bilder in Dir? Das ist immer das höhere Ziel des Spiels, Emotionen, Assoziationen, Zauberei, Freiheit, der goldene musikalische Augenblick.
Und übrigens: für diese Ziele ist Fehlerfreiheit zwar schön, aber Musik kann man schon lange bevor jemand fehlerfrei spielt kann hören. Es gibt sehr musikalische Spieler, die nie fehlerfrei spielen.
Erst jetzt, gehst Du an die Stelle "alles schläft, einsam wacht" und machst in etwa dasselbe wie oben beschrieben.
Dann brauchst Du guten Schlaf, sehr wichtig. Lies' irgendwo im Internet nach. Für Lernprozesse aller Art unbedingt den Schlaf als Cofaktor beachten.
Und morgen wieder. Nur 60 min. So weit Du kommst. Arbeite an einer in 60 min gut zu schaffenden Anzahl an Phrasen. Ein wichtiges Ziel in den nächsten Wochen wäre es, dass Du fühlst, dass ein Ablauf zuverlässiger abrufbar ist, wenn er ausreichend kurz ist. Sozusagen die Legobausteine eines Stückes müssen erst gegossen werden, bevor Du das Häuschen bauen kannst.
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