@nils1, Dein Motto passt ganz gut zu Dir.
Ich mag trotzdem konstruktive Antworten.
@Klaacht, wäre doch gelacht, wenn wir aus Dir keinen anständig übenden Klavierverrückten machen können. Du hast meinen Ehrgeiz geweckt!
1. Frage: Kannst Du beim singen die Töne zumindest ungefähr treffen? Berühren Dich Harmonien und Melodien emotional? Hast Du Rhythmusgefühl? Bist Du allgemein ein sinnlicher Typ, also magst Du Farben, gutes Essen, Berührungen etc.?
Da es sehr unwahrscheinlich ist, dass Du leider alle Fragen mit nein beantworten musst (also völlig unmusikalisch und völlig unsinnlich bist), teile ich Dir die freudige Nachricht mit, dass Du grundsätzlich zumindest nicht völlig ungeeignet bist, um Klavier spielen bzw. Musik machen zu lernen!
2. Frage: Liebt Dich Deine Familie oder steht Ihr kurz vor der Trennung? Ich hoffe für Dich auf Ersteres. Warum sollte sie Dir dann einer leichten Erhöhung Deiner Übezeit nicht zustimmen?
3. Frage: Hast Du einen Beruf, der eine Arbeitszeit plus Fahrzeit von mehr als z. B. 60 Stunden (Schätzung!) pro Woche umfasst, da Du nicht nur Aufgaben erfüllst, sondern ein "Amt" ausfüllen musst (Beispiele: bestimmte Selbstständige, Geschäftsführer, Juristen, allgemein Karrierejobs ...)? Meist sind solche Menschen zuhause nur müde, das Leben IST die Arbeit. Solche Menschen können kein Hobby pflegen, sie können sich nur ganz, ganz schnell und effektiv auf den nächsten Arbeitstag vorbereiten (essen, duschen, schlafen). Das ist keine Wertung! Es gibt genug Menschen, die diesen Lebensstil haben und lieben.
Mit anderen Worten, schaue Dir ein bisschen Deine Umstände kritisch an.
Das Minimum, vom üblen Herzton höchstpersönlich belegt
, beträgt 60 min an 6 Tagen/Woche, so konzentriert wie möglich. Dann wirst Du - falls die Chemie mit dem KL stimmt - Fortschritte machen und erst dann kann es Dir überhaupt erst Spaß machen. Man kann etwas nicht mögen, bei dem man jeden Tag fast bei null wieder anfängt.
So hat die Musik bei Dir keine Chance, weil Du ihr nie wirklich einen Platz in Deinem Leben gegeben hast.
Konkreter Vorschlag meinerseits: gehe ein paar Tage in Dich, feiert schön Weihnachten. Dann hast Du doch ein, zwei Tage frei, hoffentlich. Nimm Dir Dein bisheriges kurzes Lieblingsstück, das schönste kurze Stück bisher (3 bis 6 Zeilen), wieder vor. Übe daran einfach einmal "erschöpfend", also bis Du an dem Tag wirklich genug davon hast. Das kann 60 min bis 120 min dauern, mehr wird zu viel. Dann gehst Du raus, machst einen Spaziergang. Gibt es nun eine Spur in Dir? Und könnte es nicht reizvoll sein, die weiter zu verfolgen, am nächsten Tag? Gib Dir zwei, drei solche "intensive" Tage mit den Stücken und gehe dann in den normalen neuen Alltag über mit 60 min pro Tag und einem Tag Pause pro Woche. Erzähle Deinem Lehrer davon, macht einen "Vertrag". Der Endpunkt soll nach 12 Wochen sein. Wenn die erste kleine (!) Musik in Dir entstanden ist, hast Du alles richtig gemacht. Ist wirklich
gar nichts da - dann kannst Du Dich wieder an uns wenden.