Wie weit könnt ihr mit einer Hand greifen? (Oktave, None, Dezime, ...)

[rolf]

@Stefan379 ja
@StefanN hier ist das arppegieren sozusagen eine esspressivo-Vorschrift, keine technische Notlösung und auch keine Verzierung (so ungefähr in aller Kürze)

aber das hat mit dem Thema "wie weit greifen" nichts zu tun.

 

[Peter]

Und hier das Ergebnis der Umfrage:
Bei Umfragen beteiligen sich Frauen und Männer im Verhältnis von 25 zu 43.

 

[J. S. Schwach]

Rolf, worauf willst du hinaus? Im letzten Takt ist das Arpeggio notiert. Im zweiten Takt sehe ich zumindest "Spielräume". Hier hingegen:

 

[StefanN]

Ist das auch so ein Profi gewesen?

Und...wo sollte der professionelle Pianist hier nicht arpeggieren? c'-g'-c'' müsste er doch gleichzeitig hinkriegen können, und nach dem d'' halt so hinfingern...

 

[rolf]

worauf willst du hinaus?

Dein apodiktisches Urteil etwas zu relativieren, denn du übersiehst, dass arpeggieren in der Klaviermusik nicht einzig ein notwendiges Übel bzgl des greifen könnens ist, sondern auch als expressive Hervorhebung eingesetzt werden kann.
Dergleichen kommt gelegentlich vor.

 

[Marlene]

Und hier das Ergebnis der Umfrage:
Bei Umfragen beteiligen sich Frauen und Männer im Verhältnis von 25 zu 43.

Du musst wieder neu rechnen.


Ich habe jetzt doch mein Kreuzchen gesetzt (bei der Dezime).

 

[Bernhard Hiller]

Wenn ihr mit solch krummer verbogener Hand die Tasten runterhaltend dies als greifen anseht,

dann kann ich auch "locker" ne Dezime.

 

[Marlene]

Irgendwie kommt mir das vor wie ein P****-Längenvergleich.

 

[Alter Tastendrücker]

ein Profi so aufgeschrieben; es soll mit der linken Hand allein gespielt werden

Interessant auch, welche beiden Zusammenklänge dann doch arpeggiert werden solle, was sowohl musikalisch als auch grifftechnisch sinnvoll ist.

 

[Cheval blanc]

Die Frage ist doch wohl weniger, was man (unter Aufbietung merkwürdiger Verrenkungen) greifen kann, sondern bei welchen Griffen es noch möglich ist, den Akkord klanglich zu differenzieren. Da bereitet schon der drittletzte Akkord aus Chopins Prélude op. 28,4 mit seiner Sekund e-f# in der ungünstigen Lage der kleinen Oktav durchaus einige Schwierigkeiten.

 

[Alter Tastendrücker]

kommt mir das vor wie ein P****-Vergle

Bei Musikstudierenden (vor allem, aber nicht nur) männlich ist es das zuweilen auch.
Übrigens in beide Richtungen:
"Meine sind größer!" oder "Schaut, was ich trotz meiner kleinen Hände hinkriege!"

 

[Alter Tastendrücker]

Was das (Nicht-)Arpeggieren unhandlicher Griffe angeht, so kann man bei Schubert beispielsweise im ersten Satz der A-Dur Sonate D 664 fündig werden.

 

[rolf]

Irgendwie kommt mir das vor wie ein P****-Längenvergleich.

Boah Marlenus, du hast aber einen großen, größer als der Bernhard, der jetzt weinen muss

 

[Marlene]

mit rechts cis-gis-e (Skrjabin 11/9) geht auch.

Damals hat mir mein KL strikt verboten das als Akkord zu greifen. "Wehe, sie arpeggieren das nicht!", hat er gesagt. Wegen meiner diversen Probleme mit dem Bewegungsapparat war er nachvollziehbar vorsichtig. Aber ich wollte es wie notiert spielen, habe einige Dehnübungen erdacht und diese in meditativer Ruhe sehr vorsichtig gemacht. Anfangs hat es nur abends, dann auch morgens geklappt. Diese Übungen scheinen meinen Fingern sogar gut getan zu haben (obwohl ich ansonsten Dehnübungen hasse).

 

[Felix]

Beim Chopin verbat mir mein Lehrer streng das Arpeggieren nicht eindeutig so markierter Stellen. Einzig erlaubt sei, die Akkorde aufzuteilen und die Bruchstücke wertig (hm, rhythmusgerecht, diskret? Mir fehlt der Fachbegriff) unterzubringen. "Wenn er es gewollt hätte, hätte er es so aufgeschrieben."

 

[Alter Tastendrücker]

Damals hat mir mein KL strikt verboten das als Akkord zu greifen.

Das könnte ich gewesen sein!
Scriabin hatte kleinere Hände und es ist nicht immer klar, was er sich beim Niederschreiben bestimmter Anforderungen (besonders bemerkenswert die Perversitäten im ersten und dritten Satz der ersten Sonate oder die Schlusssequenz der vierten) so dachte. Vielleicht: "ich kann es nicht, aber ..."
Ziemlich sicher hat er aber die Nonenetüde op.65,1 für andere Leute geschrieben!

 

[StefanN]

Als wahrer Prometheus ("Vor-Denker") komponierte er die Nonenetüde vorausschauend für die Leute auf dem Sirius.

 

[Marlene]

Scriabin hatte kleinere Hände und es ist nicht immer klar, was er sich beim Niederschreiben bestimmter Anforderungen (...) so dachte.

Ich habe bei der Dezime beides ausprobiert, arpeggiert mag ich es aber nicht. Skrjabin hat dort Markato notiert und ein Arpeggio klingt meiner Wahrnehmung (oder manuellen Möglichkeiten) zufolge weniger hervorgehoben als der Akkord.

Ich habe an dieser Stelle eh eine wahrscheinlich absonderliche Vorstellung. Er sagt im ersten Viertel etwas und um sicher zu gehen, dass es verstanden wurde, kommt nachdrücklich - wie ein Ausrufezeichen - die Dezime.

So viel zu meinen "alternativen Interpretationen".


Hier mal der Notenausschnitt, damit die geneigten Leser:innen wissen, worum es geht:

 

[DerOlf]

Irgendwie kommt mir das vor wie ein P****-Längenvergleich.

Ach Quatsch ... dafür gibts doch Autos

 

[agraffentoni]

Wie ist das Tempo?
Könnte man das cs' mit links übernehmen?
Dann kommt der Akzent automatisch mit dem 'tumben Daumen'

Notenausschnitt