Oktavläufe
Ich bin bei Mozarts Klaviersonate A-Dur (KV 331). In Variation III gibt es ja zwei Oktavläufe für die rechte Hand. Den in meiner Ausgabe vorhandenen Fingersatz (1-5, 1-4 und gelegentlich auch 1-3) kann ich ganz gut greifen, Hand verkrampft auch nicht mehr ABER ich treffe zu oft benachbarte Tasten. Irgendwelche Tipps außer in Zeitlupe zu üben - speziell für Oktavläufe?
Hallo, Guendola, also, kein Grund, Probleme zu bekommen, denke ich. Was "Kollegen" da geschrieben haben, und Du zum Teil auch schon machst, ist zunächst mal absolut richtig: die entsprechenden Tonleiter nach Hanon üben, Zeitlupentechnik zu Beginn einsetzen.
Aber: es gibt eine messbare Methode zur systematischen Leistungssteigerung:
1.) Zum Oktavtraining (erst nur mit einer Hand, bis Tempoziel erreicht ist):
nehmen wir als Bsp die A-Dur- Skala: du übst sie in 2er, 3er und 4er-Gruppen!
Wie das gemeint ist? Du stellst dir zu Beginn 40 Schläge im Metronom ein.
Diese 40 sind Viertel-Schläge. Dann beginnst du in Achtelgruppen dazu (also 2er) die Tonleiter, betonst dabei immer das erste Achtel, und spielst bei 2er-Gruppen 2 Oktaven und ohne Tonrepetition bei A oben gleich abwärts.
Nächster Durchgang: diese 40 Schläge sind jetzt Triolen für Dich! Du spielst das Ganze in 3er-Gruppen über 3 Oktaven, betonst jeweils wieder die "1" in jeder Gruppe. Danach, logisch, : das Ganze auf Sechzehntel und über 4 Oktaven, unter Betonung der "1" jeder 4er Gruppe. Dadurch spielst Du es jeweils um 50% schneller und eine Oktav weiter, hast auch unterschiedliche Betonungs-und damit Konzentrationspunkte.
Das Ganze steigerst Du nach Metronom stufenweise (!!) bis ca. 100 (gern auch mehr). Dann übst Du den ganzen Kram mit beiden Händen zusammen, brauchst dann bei dieser Methode nicht wieder bei 40 anzufangen, mußt in Dich hineinhören, bei welchem Tempo Du Dich dann noch sehr sicher fühlst, um von da aus zu steigern.
Wenn das gelungen ist, kommt Folgendes: Du baust die Tonleiter im "Flitzetempo" von A an auf, mit sehr häufigen Wiederholungen: also:
a-h, a-h, a-h,.......a-h-cis, a-h-cis, a -h-cis, etc, bis die Oktave(n) voll sind.
Als Einspielübung dazu, empfehle ich Dir, einen Hanon Deiner Wahl aus den Nummern 1 bis 10 mit großer Fingeraktivität energisch zu zupfen (explosionsartiges Zurückschnappen der des untersten Fingerglieds der Finger 2-5, und ein seitlich-energischer Zupfimpuls der Daumen.)
Und als Letztes: wende vor allem den 2. Teil, den wiederholenden Schnellaufbau genau auf die Passage der A-Dur-Sonate von Mozart an.
Wenn Du Dich exakt daran hälst, verspreche ich Dir, dass Du ein kleines Wunder erleben wirst. Lieben Gruß aus Köln! Stephan