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Wilf
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Kann man die Übezeit nicht einfach zum Fernsehen nutzen?
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Lieber @rolf, es ist nur ein Experiment. Dein Gehör wird an dieser kurzen Ruhepause gewiss keinen bleibenden Schaden nehmen, im Gegenteil, die Gefahr, dass Dich irgendwann das traurige Schicksal Beethovens ereilen wird, wird dadurch sogar geringfügig verringertbei einem Herrn Beethoven funktionierte das nicht: als er schon fast ertaubt war, aber noch öffentlich auftrat, soll sein forte zu laut gewesen sein und im piano fehlten die meisten Töne - ohne mitlaufende Hörkontrolle zu spielen ist halt so schlau, wie mit betäubten Geschmacksknospen einer Weinprobe beizuwohnen...
Jetzt, wo Deutschland ausgeschieden ist, hat das keinen Sinn mehrKann man die Übezeit nicht einfach zum Fernsehen nutzen?
Meine Vermutung war, dass bei der Aufnahme „mit Ohr“ alles besser gesteuert ist, und die Aufnahme „ohne Ohr“ ziemlich ziellos und schwammig daher kommt, weil eben keine Kontrolle stattfindet.Wer wissen möchte, wie "audiomotorisch" geregelt sein Spiel tatsächlich ist, dem schlage ich folgende ganz einfache Versuchsanordnung vor: Man nehme ein Digi oder Silent piano mit Aufnahmefunktion, spiele ein gut eingeübtes Stück einmal ganz normal sich hörend und dann nach bestem Gewissen das gleiche Stück "ungeregelt" d.h. sich dabei nicht hörend (Kopfhörer beiseite legen oder solange der Hauskatze überstülpen). Beides mal drücke man auf Record und vergleiche danach. Ich hab das vor einiger Zeit mal gemacht, ich war vom Ergebnis sehr überrascht.
Mental üben beim Autofahren darf ich gar nicht - da tauche ich so hochkonzentriert in das Stück ab, dass es im Verkehr echt gefährlich wäre. Fahre dann auf Autopilot…Und da ich 2 Stunden täglich mit dem Auto unterwegs bin, habe ich viel Zeit - ich werde oft gefragt, ob ich tagträume. Gedanklich spiele ich aber grade irgendwas von Gary Moore und überlege, wie diese eine Stelle möglich ist...
Hier noch mein Input zur Eingangsfrage: Ich arbeite Vollzeit und komme dank Silentpiano auf 30 min bis 2 Std Übezeit täglich. Sehr gut funktioniert es werktags aufgeteilt in vor der Arbeit und vor dem Schlafengehen. Im Moment übe ich nur meine aktuellen Stücke (mind. 3), d.h. einmal durchspielen (wenn sie schon so weit sind), dann abschnittsweise an den Stellen arbeiten, an denen es hakt. Sonst gab es auch schon Technik, Blattspiel, Repertoirepflege, Auswendiglernen, Vorspielvorbereitung zu tun.Ich uebe ziemlich viel und frage mich, ob ich die Zeit optimal nutze. Der rote Faden im Unterricht und zuhause sind immer die aktuellen Stuecke, die ich ueben soll. Ich verwende die meiste Zeit damit, das sind so zwei bis drei Stunden am Tag. Manchmal mache ich am WE auch mal fuenf Stunden.
Irgendwo hab ich mal gelesen, dass das Hirn neue Dinge (z.b. Bewegungen) beim Schlafen erst richtig verdaut. Ich schliesse daraus, dass man nicht an einem Tag etwas vollstaendig erlernen kann, z.b. ein Takt oder eine Phrase an einem Tag perfektionieren kann. Das wuerde heissen, mehr Zeit bringt nicht mehr. Wo ist da die Grenze? Meine KL meint, dass man am ersten Tag 80% des Ziels erreichen kann und dann jeden Tag wiederholen muss, um immer weiter an die 100% zu kommen. Ausserdem verlernt man auch wieder und muss dagegen ankaempfen. Ich finde aus meiner bisherigen Erfahrung die 80% etwas hoch gegriffen bzw. die restlichen 20% gehen sehr langsam voran.
Zu tun gaebe es viel neben den Stuecken, z.b. Sightreading, Akkorde, Tonleitern, Arpeggios, freies Klimpern und sonstige Fingeruebungen. Worauf legt ihr Wert, was bringt langfristig am meisten? Angeblich sind Akkorde die Essenz der Musik, das A und O, sollte man jeden Tag Akkorde und Umkehrungen ueben?
Ich habe mir (da es bei mir im WoZi recht schnell "knallt") akustischen Gehörschutz besorgt, d.h. Gehörschutz der einigermaßen linear über der Frequenz ca 15 dB macht. Den nehme ich aber nur, wenn ich länger was lautes oder perkussives üben will. Was mir dabei regelmäßig auffällt ist, dass, wenn ich den Gehörschutz dann herausnehme um z.B. danach etwas sehr leises zu spielen, ich immer einen erheblich festeren (lauteren) Anschlag habe, als ohne Gehörschutz. Komischerweise fühlt sich das aber nicht so an, wenn der Gehörschutz drin ist.Was ich aber festgestellt hatte, war, dass ich dynamisch merklich dicker aufgetragen habe als üblich, was ich mir so erkläre, dass sich im Moment des sich steigern wollens da eben doch die fehlende Akustische Rückmeldung ausgewirkt hat
Meine frühere Klavierlehrerin vor Jahrzehnten hat mir Folgendes für die Übungsstunde(n) nahegelegt:Ich rege an, dass wir auf den eigentlichen Threadtitel
Wie Uebezeit nutzen?
zurückkommen. Das ist nämlich schon sehr interessant, nur leider kam auf 9 Seiten dazu bisher wenig.
Tja, das scheint vor 45 Jahren DAS Standardprogramm gewesen zu sein (beim mir mit relativ wenig 2.)1. Tonleitern und Arpeggien üben, pro Woche eine andere Tonart.
2. Etüde:
3. Bach: Zuerst Inventionen
4. Ein schönes Stück üben
Als Kind bzw. Jugendliche habe ich diese Tonleitern und Arpeggios (in legato, Staccato, laut, leise) schon geübt. Ob das wirklich konsequent war, daran kann ich mich nicht erinnern. Sicher nicht konsequent genug.Mich wuerde interessieren, ob du jetzt keine Grunduebungen wie Tonleitern und Arpeggios mehr machst und ob du die ueberhaupt irgendwann mal konsequent gemacht hast. Hat sich das auf die Stuecke ausgewirkt?
Das ist interessant zu wissen, dass es bei Dir auch so war. Vielleicht können andere Clavios ebenfalls ihre Erfahrungen dazu beisteuern?Tja, das scheint vor 45 Jahren DAS Standardprogramm gewesen zu sein (beim mir mit relativ wenig 2.)