N
Normalo
- Dabei seit
- 5. Aug. 2021
- Beiträge
- 198
- Reaktionen
- 97
Ich improvisiere irgendwas. Meistens hat man ja Melodien aus der Kindheit im Kopf, die versuche ich auf's Klavier zu bekommen und mit Akkorden zu begleiten. Ich glaube, das sind mehrere gute Uebungen in einer, und ich hoffe, dass mir das immer leichter fallen wird... irgendwann... vielleicht... Da bin ich dann auch mal ne Stunde mit einem Lied beschaeftigt, weil das Harmonisieren wirklich nicht einfach ist. Oder ich nehm irgendeine Akkordfolge und klimpere mit der rechten Hand innerhalb der Tonleiter rum.Wenn du jetzt einfach was spielen willst, was spielst du dann? Das aktuelle Stück, weil du alle anderen wieder verlernt hast? Ich weiß nicht, ob dieses "auf einem hohen Niveau angelangt" nicht zum Selbstläufer werden kann und man immer einem Ziel nachjagt, das man unter Umständen nie erreichen wird. Das macht einen doch zum Getriebenen. Ich lebe lieber im Hier und Jetzt und freue mich an dem, was ich heute kann und was morgen sein wird, wird man sehen. Deshalb habe ich einige Stücke im Repertoire, aber auch nicht allzu viele, weil man dann wirklich nur noch Repertoire spielt. Ich muss mir auch nichts beweisen oder irgendwas auf Teufel komm raus erreichen!
Dein letzter Satz klingt ein bisschen emotional. Ich will definitiv ein Ziel erreichen, das noch sehr weit weg ist. Jedes neue Stueck ist ein Zwischenziel, jeder Takt ist ein Ziel. Aber ich verharre und geniesse nicht, sondern will weiterkommen. Ich freue mich aber jedesmal, wenn irgendwas geklappt hat, solche Momente gibt es ja haufenweise. Ziele veraendern sich auch sicher mit steigendem Niveau und werden konkreter, weil man die Materie besser versteht und einschaetzen kann. Im Moment ist mein hoechstes Ziel einfach noch so ungenau definiert, dass ich einfach schnell weiterkommen will, bis ich es klar sehen kann (nicht unbedingt erreichen).
Naja, schon beim ersten Spielen eines neuen Takts hast du ein gewisses Tempo, sonst wuerden sich deine Finger nicht bewegen (ich weiss, was du meinst)Beim Klavierspiel übe ich das Tempo zuallerletzt.
Woher weisst du denn, wann du beim Steigern des Tempos aufhoeren musst? Wie testest du dein Limit fuer die aktuelle Uebesession aus?
Cooler Tipp!"Bemühe dich, und wenn du auch nur wenig Stimme hast, ohne Hülfe des Instrumentes vom Blatt zu singen; die Schärfe deines Gehörs wird dadurch immer zunehmen."
Sehr anschaulich erklaert, danke! Meine KL hat mir diese Methode fuer schnelle Tonleitern empfohlen. Aber das Prinzip mit der Entspannung kam nicht so rueber (kann an meinem Chinesisch liegen).Das stimmt nicht ganz. Es hilft natürlich nicht, rhythmisiert mit denselben Verkrampfungen zu üben, die man sich beim "Geradeausspiell" angewöhnt hat. Aber wenn man beispielsweise das punktierte Spiel als Stationenübung auffasst und bei der langen Note ganz bewusst die Verspannungen löst (kein Druck im Tastenboden, freies Handgelenk, freier Arm etc.), dann bringt das sehr viel. Man muss halt zulassen, dass die punktierte Note beliebig lang werden darf, damit genügend Zeit für diese Kontrolle und das Nachfühlen bleibt. Man spielt dann nicht wirklich Punktierungen, denn die kurze Note soll immer blitzschnell aus der Entspannung heraus gespielt werden. Wenn man das eine Weile gemacht hat, kann man an eine lange Note blitzschnell zwei kurze Noten anhängen, dann drei etc. Entscheidend ist aber, dass man zunächst schnell und genau genug hören kann, so dass man die Qualität der kurzen Noten jederzeit beurteilen kann. Sobald sich da eine Schlampigkeit einstellt (die einem vielleicht gar nicht auffällt), richtet die Übung mehr Schaden als Nutzen an. Es wird nur wenigen gelingen, das ohne Lehrer zuverlässig zu erreichen. Ich habe schon in Masterclasses mit fortgeschrittenen Studenten erlebt, dass bei solchen Experimenten erstaunliche Defizite hörbar wurden...