Das klingt ja, als ob Ihr, Deine Tochter und Du, den Dreh gefunden hättet. Was mich interessiert: Wie alt ist Deine Tochter? Wie lange haltet Ihr diese Herangehensweise schon bei? Ich fände es spannend, gelegentlich einen Zwischenbericht zu lesen, wie sich das Musizierverhalten entwicklt / verändert ...
Ja das haben wir :p (freu!!).
Meine Tochter ist kürzlich 9 geworden. Wir machen das jetzt seit genau 2 Jahren, seit knapp 2 Monaten kam noch das Klavier dazu. Wir / ich habe ganz sachte angefangen mit ihr "zu arbeiten" und zwar haben wir (jetzt bei der Geige) ganz ganz kleine Ziele gesteckt - nach dem Motto - was möchtest du können, damals wollte sie unbedingt keine leeren Saiten mehr spielen, sondern den ersten Finger. Ich habe immer probiert zu zeigen was sie schon KANN, und nicht, was sie noch nicht kann. Und - ich habe selber angefangen Geige zu spielen und jetzt Klavier, weil ich dadurch besser erklären kann, rsp. sie nicht überfordere.
Auch die Übezeiten haben wir ganz langsam ohne es zu merken gesteigert. Manchmal arbeite ich auch mit kleinen Belohnungen (ein Stückchen Schokolade zwischendurch oder mal eine Cola oder was auch immer grad aktuell ist). Es war / ist halt ein Ausprobieren, ein Auf und Ab, es gab auch Momente, in denen wir richtig Krach hatten beim Musizieren, aber die Versöhnung war immer toll und wir haben zum Glück einen sehr guten, einfühlsamen Geigenlehrer der auf uns beide gut eingehen kann.
Ich glaube aber, der springende Punkt ist, dass meine Tochter gesehen hat, dass sie "Erfolg" hat mit ihrem Üben, denn ganz wichtig ist ihr nämlich, dass der Klavierlehrer und der Geigenlehrer sie loben. Sie freut sich immer sehr, wenn die beiden Lehrer ihr sagen, das hast du gut gemacht. Vor allem, weil sie merkt, dass es nicht geheuchelt ist. Der Geigenlehrer sagt oft - es ist so schön, du wirst von Woche zu Woche besser.
ABER: ich denke, dass da nicht alle Kinder gleich sind. Bei uns ist es so, unsere Tochter tut sich auch relativ leicht mit den Noten, neue Etüden kann sie (natürlich in gemütlichem Tempo) mit nur wenigen Fehlern von Blatt spielen und sieht so natürlich auch schnell Erfolge.
Ich bin auch gespannt, wie sich das weiterentwickelt und hoffe sehr, dass wir weiterhin soviel Freude am gemeinsamen Musizieren haben werden. Ich sage mir immer - der Weg ist das Ziel!
Ich werde euch gerne auf dem Laufenden halten. Vor allem wie es mit beiden Instrumenten parallel verläuft, darauf bin ich auch gespannt, im Moment sieht es richtig gut aus!!