Wie laut sollte ich ein E Piano einstellen um vernünftig den Anschlag zu lernen?

... mit einem MIDI Monitor zu prüfen, ob du in der Lage bis, alle Velocity Werte von 1-127 zu produzieren.
Hehe, deswegen mein 'wenns hochkommt'. Auf dem Yamaha ist es kaum möglich, über 115 hinaus zu kommen.

Eine breitere Aufteilung der 127 Werte wäre meiner Meinung nach schon hilfreich, das würde der 'spielbaren' Dynamik (bes. in den Extremen) schon helfen.

Cee
 
Genau. Daher sind meiner Erfahrung nach auch die i.d.R. verfügbaren Anschlagsdynamikkurven bei Pianos (Hard, normal, soft, softer, softissimo... ) nur begrenzt hilfreich. Viel besser sind eigene Kalibrationskurven, wie man sie in Plugins (z.B. PianoTeq) findet.
 
Wenn ich bei einem Auftritt Klavier spielen muss, dann verlange ich vorher mindestens 30 Minuten, in denen ich mich mit dem vorhandenen Instrument beschäftigen kann (in Ruhe).

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich (zumindest im semi-professionellen Bereich) keine zwei Klaviere, Digis oder was auch immer, exakt gleich spielen lassen. Und daher bestehe ich auf eine Eingewöhnungszeit auf dem Instrument, auf dem ich spielen soll.
Wenn es aus irgendeinem Grund einzelne Tasten gibt, die "durchschlagen" oder aufgrund der Besonderheiten des Raumes einige Frequenzen über- bzw. unterrepräsentiert sind, dann will ich das vorher wissen ... und dafür muss ich das instrument einmal möglichst umfangreich anspielen.

Auf meinem heimischen Übeinstrument gezielt den Anschlag zu üben, halte ich daher für nicht wirklich sinnvoll. Das ist mein Übeinstrument ... und auf dem hat sich das nach und nach eh zu kalibrieren (das kommt von selbst beim Üben).
Auf keinen Fall würde ich mich drauf verlassen, dass die zuhause eingeübte Anschlagsdynamik auf jedem Instrument genauso funktioniert ... da muss mMn immer leicht nachjustiert werden.
Das merke ich ja schon, wenn ich mein Kawai mit einem Digi von Roland oder Yamaha vergleiche ... die Bässe sprengen beim Roland anfangs alles ... und bei vielen Yamaha-Modellen sind mir persönlich die Höhen zu klirrig, wenn ich das genauso spiele, wie mein Kawai.
Drei Hersteller, drei Dynamikkurven ... aber auf allen dreien sollte es ähnlich klingen, was bedeutet, dass ich beim Roland die linke und beim Yamaha die rechte Hand etwas zurückhalten muss, wobei ich auf einem Kawai einfach drauf los klimpern kann.

Wenn ich es weiß, kann ich drauf reagieren ... aber ich will es wissen, bevor das Publikum den ersten Ton von mir hört.
 
Ganz allgemein denke ich, dass die Anweisungen zu Dynamik relativ sind. Ein "pp" ist leiser als ein "p" und "ff" ist lauter als "f".
Diese Angaben allerdings mit den 128 Dynamikstufen bei MIDI zu verknüpfen, geht fehl. meiner Meinung nach verstrickt man sich da zu sehr in die Technik UM die Musikproduktion ... und vernachlässigt dabei das Musikalische selbst.

Ein "pp" im einen Stück, sollte nicht lauter sein, als ein "p" im nächsten ... auch zwischen den Stücken sollten die Relationen zwischen den Dynamikstufen erhalten bleiben.
Die Dynamikstufen bei MIDI kann man nutzen, um das bewusst zu trainieren. Aber das sollte man nicht durchexerzieren, bis man aus dem Stand in 99 von 100 Versuchen Stufe bzw. Dynamikbereich "X" trifft.

Bitte verknüpft nicht einzelne Dynamikangaben mit festen ranges dieser Dynamikstufen ... nichtmal theoretisch ... macht Musik ... ihr seid keine Maschinen.

Konzentriert euch lieber darauf, die in einem Stück angegebenen Dynamikstufen voneinander unterscheidbar zu artikulieren ... oft reichen da die Stufen von "ppp" bis "fff" ... das sind 8 und die sollten klar unterscheidbar sein.
ich persönlich übersetze "pppp" in "zu leise" bzw. in "Streicheln" oder "Anhauchen" und ein "ffff" in "zu laut" bzw. "brutal niederknüppeln" oder "Vollgas".

So etwas wie eine allgemeingültige Kurve für Crescendi oder Decrescendi gibt es in meiner Erfahrung ebenfalls nicht ... jedes Stück und manchmal jede einzelne Stelle hat da ihre eigene "richtige" Kurve. Linear ist in den meisten Fällen aber einfach falsch (zumindest kam mir das bisher oft so vor, wenn ich versucht habe, Derartiges zu editieren ... linear funktioniert weder bei der Dynamik, noch beim Tempo ... es klingt einfach nicht natürlich).
 
Zuletzt bearbeitet:
Olf, was erzählst Du hier, und wem? Midi, Samples, PC waren bloß Sackgassen (wohl weil keiner der KL Akashas gute Frage richtig beantworten konnte).

Wie sie ihr CN29 so einstellt, dass sie spielbar die größte Dynamik herausholt (eben von ppp bis fff), dafür hat sie jetzt Anhaltspunkte. Weg vom 'An- und Ausschalter', wie 5Ton die Digis mal genannt hat...

Cee
 
@Cee:
Der Ausflug in MIDI und Co war mir einfach etwas zu technisch und unmusikalisch.
 
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Ehrlicherweise: Da gibt es keine Lösung. Ich hatte als Student so ein Ding auf der Bude. Wenn ich in der Hochschule in den Klavierunterricht kam und nicht zwischendurch auf einem richtigen Klavier geübt hatte, sagte meine Lehrerin nach wenigen Tönen: Ah, sie haben wieder auf diesem komischen Gerät geübt.
 
Wenn ich in der Hochschule in den Klavierunterricht kam und nicht zwischendurch auf einem richtigen Klavier geübt hatte,
Das ist mMn das Hauptproblem ... gerade bei etwas günstigeren Digis.
Zwischendurch braucht man immer die "Erdung" durch ein akustisches Instrument (zumindest empfinde ich das so ... ich übe alltäglich auf einem Kawai cn290 und schaue ca. alle 3 Wochen mal bei meinem Pianino vorbei, das ich dann mindestens 2 Stunden bearbeite).
Nur wenn man sich diese Erdung regelmäßig sucht, kann man mMn auch sinnvoll auf einem Digi üben (das hängt natürlich immer davon ab, was man erreichen will ... Konzertpianist wirste auf dem Digi als Hauptinstrument wahrscheinlich nie).

Leider liegt das mMn auch an den Einstellungsmöglichkeiten (hier gehts ja um Dynamik) ... und damit um etwas, was normale Konzerthallen im allgemeinen nicht bieten. Nichtmal als Barpianist kann man damit rechnen, derartige Möglichkeiten der Individualisierung zu haben, denn da steht doch meist ein Pianino (und manche davon hatten schon ein paar Bierchen zu viel).
Ein Digi sagt halt nicht "friss oder stirb" - mit dem kannste verhandeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich bei einem Auftritt Klavier spielen muss, dann verlange ich vorher mindestens 30 Minuten, in denen ich mich mit dem vorhandenen Instrument beschäftigen kann (in Ruhe).
Da komme ich jetzt mal darauf zurück, was in einem anderen Thema kommuniziert wurde "warum Pianisten keine Klavierstimmerausbildung im Studium bekommen"

Und hier haben wir schon mal einen sehr wesentlichen Unterschied - Ein Klavierstimmer/Klavierbauer spielt das Instrument einmal an, dann kennt er es.

Ein Pianist muß mit einem fremden Instrument erst einmal "warm werden".

Auch Klavierstimmer können Klavier spielen und haben meist auch ne musikalische Ausbildung hinter sich.

Jedoch unterscheidet sich die Interpretation von Klavierstimmern erheblich von Pianisten.
 
Zur Threadfgrage (Übelautstärke für Digitalpiano):
Als Anhaltspunkt habe ich für meine eigene Überei mal gegoogelt, wie laut ein Klavier eigentlich ist ... ich kam auf maximale Schallpegel von bis zu über 100db (Flügel).
Mein eigener Kasten kommt auf knapp 85db (bei einem Konzertpianisten eventuell etwas mehr ... ich glaube ich kann nicht so gut laut).

Auf diesen Wert bei gleicher Anschlagsstärke habe ich mein Digi nun mal eingestellt.
Der Punkt liegt beim Kawai CN290 etwas oberhalb der Mitte der Skala.
Wenn ich das Digi so einstelle und auf dem Handy den Schallpegel messen lasse, dann kommt es wie mein akustisches Klavier auf ca. 85db.

Gemessen habe ich an beiden Istrumenten natürlich mit dem Handy in der Hand ... gleich schlechte Bedingungen und somit vergleichbar.

Meist übe ich aber leiser (unteres Drittel der Skala), um die Nachbarn nicht zu nerven ... 85db ist schon verdammt laut.
 
Wenn ich das Digi so einstelle und auf dem Handy den Schallpegel messen lasse, dann kommt es wie mein akustisches Klavier auf ca. 85db.


Olf,

hier ging es wohl nicht um db, sondern um

wie laut sollte es eingestellt sein um gut die Anschlagstechnik zu lernen.

Wir gelernten Klavierspieler stellen Anschlag-Kennwert und Lautstärke intuitiv so ein, bis der Anschlag so gut wie möglich sitzt und das Ding dabei so laut wie gewollt ist (bzw. wie von Partner Haustier Nachbar toleriert).

Anders die, die ohne Klaviererfahrung zum Digitalpiano kommen - die haben drei Werte (Anschlag, Umsetzung im Gerät, Schall auf den Ohren), von denen sie zwei gar nicht beurteilen können.

Dass die auf den 'Soft'-Modus schalten, wo man durch einfaches Drücken/Schalten schon fast wie Lang Lang klingt, liegt auf der Hand. An einem echten Klavier muss man dann nachsitzen...

Cee
 

@Olf
wie von @Cee schon angedeutet wurde, ist bei der ganzen Sache die Anschlagsempfindlichkeit extrem wichtig.
Wenn du schon mal an einem akustischen Klavier oder Flügel gesessen hast, ist dir bestimmt aufgefallen, wie einem selbst bei subjektiv leichtestem Anschlag die Töne „entgegenballern".
Um das gescheit zu dosieren, muss man sich erst mal ganz schön daran gewöhnen.
Idealerweise, m.M.n., sollte man die Anschlagsempfindlichkeit des Digis so einstellen, dass sie vom Verhalten her einem akustischen Instrument so nahe wie möglich kommt.
Meistens ist die Empfindlichkeit von Werk aus viel zu schwach, d.h. man kann ziemlich kräftig reinlangen, ohne dass die Töne knallen.
Bei Roland bspw., heißt das, runter mit dem Wert. Hier ist 0 immer „Vollgas", also maximale Lautstärke; je höher der Wert wird (geht bis 100), umso unempfindlicher wird die Tastatur, d.h. man muss viel stärker reinhauen, damit es laut wird.
 
@Cee & @brennbaer
Lustig ... habe ich irgendwo geschrieben, dass ich ein reiner Digi-Klimperer bin?
Eure Antworten klingen etwas danach.

Ich besitze erst seit etwa 4 oder 5 Jahren ein Digitalpiano (aber seit fast 30 Jahren ein akustisches).
Davor habe ich fast ausschließlich auf akustischen Klavieren gespielt. Ich weiß also ziemlich genau, wie sich ein "echtes" anfühlt ... natürlich möchte ich auch das Digi so einstellen, dass ich auf dem ähnlich spielen kann.
Ich habe mich bei der Lautstärke nichtmal nur an Google orientiert, sondern zusätzlich noch an meinem eigenen Klavier eine Messung vorgenommen.

Mir ging es dabei darum, dass ein Digi in etwa so laut sein sollte, wie ein akustisches Klavier, um an ihm die Bandbreite zwischen ppp und fff auch hörbar umsetzen zu können.

Ist das Digi zu leise, verschwinden kleinere Unterschiede einfach und das ist gerade dann, wenn man die Dynamikabstufungen üben will, natürlich Mist.
Natürlich vermeidet man mit gleicher Lautstärke an Digi und akustschem Klavier auch den Schock, wie viel Lärm dann doch aus einem Echten kommt, wenn man mal richtig zugreift.
 
Mein echtes Klavier ist ein wenig "ausgelatscht". Das merkt man im vergleich mit anderen Klavieren und ich habe auch schon derartige Rückmeldungen von anderen Pianisten bekommen.
Daher nehme ich an, dass meine Fingerkraft nicht sonderlich gut ausgeprägt ist.

Das Handbuch zum Kawai cn290 empfiehlt die Einstellung der Anschlagsdynamik auf "hard", falls man die Fingerkraft entwickeln möchte ... natürlich ist das so eingestellt, seit ich es habe (das war die erste Umstellung), weil ich eben meine, es gebrauchen zu können (Flügel finde ich meist zu anstrengend, und das sagt doch im Grunde schon alles).
 
@agraffentoni
Oder dir fehlt einfach nur der Vergleich mit meinem ausgelatschten Klavier.

Keine Ahnung, wie gut die Flügel (eingestellt) waren, auf denen ich bisher gespielt habe. Ich brauchte an allen spürbar mehr Kraft, als an meinem eigenen Klavier.
Und auch bei vielen Klavieren ging mir das ähnlich.
 
Ich brauchte an allen spürbar mehr Kraft, als an meinem eigenen Klavier.
Ernst gemeinte Frage: Ist das nicht normal, dass Klavier "leichtgängiger" sind als Flügel?

Wobei ich nicht sagen würde, dass ich an einem Flügel mehr Kraft brauche, sondern mehr Technik. Das dankt er mit dann aber durch mehr Musik (oder auch nicht, wenn ich's nicht hinkriege)
 
Ist das nicht normal, dass Klavier "leichtgängiger" sind als Flügel?
Dazu kann ich nichts sagen ... es kam mir aber bisher eigentlich auch immer so vor.
Das dankt er mit dann aber durch mehr Musik
Ich bin mit der "Menge an Musik" aus meinem Klavier schon ganz zufrieden. Das ist zwar ausgelatscht, aber trotzdem ziemlich laut (wenn man will).
Ein Flügel kann natürlich besser klingen - keine Frage.

Ich genieße es, das Digi auch mal auf Zimmerlautstärke spielen zu können. Das ist der größte Vorteil bei dem Ding ... der zweite fällt nur bei Umzügen auf (ich habe noch keinen Flügel transportiert ... aber die letzten drei Klaviere fand ich schon nicht ganz so handlich ... ein Flügel ist bestimmt nicht handlicher).
 
Zum Stärken der Fingerkraft empfehlen SGKL dieses:

Gibt nix besseres.
Ich schwör!

Nur mit täglich stundenlangem Training an diesem, von verantwortungsbewussten Klavierpädagogen entwickelten, Wundergerät konnte dieses ansonsten völlig normal unbegabte Kind in die Lage versetzt werden, so zu spielen:

Jahrzehntelang wurde diese Geheimwaffe der asiatischen Wunderkind-Schwemme vor dem Westen wie ein Augapfel gehütetet, doch dank Jeff Bezos hat nun die ganze Welt "Zugriff" auf dieses Wundermittel, auf dass von nun an weltweit Klaviervirtuosen am laufenden Band produziert werden.
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