Welche Tonleitern lernen?

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Gegenbeispiel aus dem Jazz:
Waren Charlie Parker, Dizzy Gillespie, John Coltrane und Michael Brecker so toll, weil sie langsam spielten?

Als Mittel zum Zweck - OK, wenns für anspruchsvolle und musikalisch attraktive Stücke (von mir aus späte Beethoven-Sonaten, Chopin-Sonaten etc.) nötig ist. Als Selbstzweck, um der Welt zu zeigen, wie technisch brillant man ist [...] nein danke.

Ich hab kein Problem damit, die Herren Beethoven und Chopin mit den Herren Parker, Gillespie, Coltrane und Brecker zu ergänzen.

;-)
 
Muss man eigentlich alles mögen müssen?
Ich mag manche Arten von Musik nicht, unter anderem "virtuose" Gymnastikübungen auf der Geige. Klar, derjenige der das spielt hat meinen Respekt. Aber muss das mir gefallen? Nö. Das hat übrigens nichts damit zu tun, dass ich darauf neidisch wäre, oder mir das zu "hoch" ist.
Warum soll ich neidisch sein, oder nicht verstehen, nur weil ich es nicht mag? Diese Erklärung ist doch echt zu simpel.

Ich mag Jazz, aber auch nicht alle "Auswüchse", zb komme ich mit Cassandra Wilson so gar nicht zurecht. Und höre sie deswegen auch nicht. So viel Ignoranz muss erlaubt sein.
;-)
 
Muss man eigentlich alles mögen müssen?
Natürlich muss man das nicht.
Und ich kann auch absolut verstehen, wenn jemand Virtuosität nicht mag. Saxophonsoli gehen mir meist nur auf den Sack ... da tut mir dann fast das Instrument leid.

Wer Virtuosität aber einfach mit Geschwindigkeit gleichsetzt, dem muss ich widersprechen.
Da gehört mMn weit mehr dazu.
 
Und ich kann auch absolut verstehen, wenn jemand Virtuosität nicht mag.

Falls (!) sich das - auch - auf meine Beiträge bezieht:
Warum sollte man Virtuosität nicht mögen? Für viele anspruchsvolle Stücke (z.B. die von mir angeführten Sonaten) ist das ja Voraussetzung, um sie angemessen darbieten zu können. Und "rasend schnell spielen können" ist eh nur ein Teilaspekt von Virtuosität, und nicht mal der wichtigste. Ausdrucksvermögen ordne ich da höher ein.
Jemanden, der ein mittelschnelles oder auch langsames Stück so darbieten kann, dass es mich - im positiven Sinn - emotional berührt, stufe ich da höher ein als jemanden, der "nur" in irrsinniger Geschwindigkeit wie eine Nähmaschine Vierundsechzigstel rauf und runter rattern kann.

Ich bezog mich auch nicht auf Musikerinnen oder Musiker mit hohem instrumentalem Können, sondern auf Kompositionen, bei denen die reine Zurschaustellung technischer Spielfertigkeit im Vordergrund steht. Sowas erinnert mich dann eher an "50 Liegestütze in unter 2 Minuten". Anspruchsvoll und kann von mir aus auch im Sinne einer Etüde als Training sinnvoll sein, aber langweilig und inhaltsleer. Und da sind für meine Banausenohren Paganini-Capricen (zumindest ein erheblicher Teil davon) und -Kadenzen geradezu Musterbeispiele.

Wer Virtuosität aber einfach mit Geschwindigkeit gleichsetzt, dem muss ich widersprechen.
Da gehört mMn weit mehr dazu.

Falls (!) sich das - auch - auf meine Beiträge bezieht:
Natürlich. Keiner hat was anderes behauptet. Die von mir genannten Herren Hendrix und Gilmour gelten in ihren jeweiligen Genres als absolute Virtuosen. Auch wenn rasend schnelles Spiel nicht ihr primäres Charakteristikum ist. Stufe ich im Sinne des o.g. erheblich höher ein als den ebenfalls von mir genannten Herrn Malmsteen.
 
"Tetrachord".
Das sind "Dreischritte" (deswegen das "tetra")
Warum schreibst du hier eigentlich dauernd Hilfesuchenden eine Antwort ohne selbst irgendeine Ahnung vom Thema zu haben?

Tetra heißt zum Beispiel "vier".

Und deshalb gilt das folgende, aus dem Internet gezogene Textfetzchen:
„Ein Tetrachord (altgriechisch für „Vierton“) ist eine Viertonfolge mit dem Rahmenintervall einer reinen Quarte.


Zur eigentlichen Frage:
Ich halte gar nix von sturem Tonleiter-Üben ohne konkreten Bezug zur Musik. Spiel lieber einfache Bach-Stücke oder so!
 
Toiletten sind ja im Grunde genommen in der jeweils gleichen Folge aufgebaut:

Dur - vom 3 zu 4 und von 7 zu 8 Halbtonschritt.

Moll - vom 2 zu 3 und 5 zu 6 Halbtonschritt.

Wobei andere Molltoarten wieder anderen Schritten folgen.

Man kann natürlich auch innerhalb der 12 Halbt
Öne die Halbtonschritte abzählen.

Also im Grunde genommen kann man sich jede Tonart selbst zusammen basteln.

Und doch ist das üben der Tonleitern schon wichtig für die Musik, schon allein der Fingerwechsel wegen.

Nicht in jeder Komposition ist ein Fingersatz eingetragen, bei den aufwendigen Sachen schon mal erst recht nicht.
 
Zurück zur Ausgangsfrage: Tonleitern sind eher nichts für den Anfangsunterricht (höchstens evtl. im Rahmen von Improvisation). Sie sollten erst in Angriff genommen werden, sobald der Fünftonraum erschlossen und stabilisiert wurde. Und dann ist es klug, spezielle Übungen für Daumenüber- und untersatz zu haben und ebenso für den Aufbau von Geschwindigkeit.
 

Wobei andere Molltoarten wieder anderen Schritten folgen.
Falls du die 3 schulbuchmäßig oft immer noch gelehrten natürlich, harmonisch, melodisch Moll meinst: das ist bei gleichem Grundton immer die selbe Molltonart. Nicht andere Molltonarten.
Molltonarten haben einfach einen anderen bzw. größeren Tonvorrat als Durtonarten. Die Dreifachtrennung ist Unsinn: wenn ich schon höre: melodisch Moll geht abwärts wieder wie natürlich....Großer Gott...
Guckst du mal dies:
Ist gar nicht mal so schlecht , das Lied.

"Tetrachord".
Das sind "Dreischritte" (deswegen das "tetra")
Ich nehme an dass DerOlf das weiß was Tetra heißt. Ich find's jedenfalls lustig. Aber mit den 3 Schritten stimmts schon...


Und doch ist das üben der Tonleitern schon wichtig für die Musik, schon allein der Fingerwechsel wegen.
Fingerwechel mache ich bei Tonleitern eher selten. Über- und Untersätze lassen sich aber durchaus nicht vermeiden...
 
... Sie sollten erst in Angriff genommen werden, sobald der Fünftonraum erschlossen und stabilisiert wurde.
Nein, bitte nicht mit „5-Ton-Räumen“ arbeiten! Das führt bei Anfängern zu Fehlvorstellungen hinsichtlich fixer Fingersätze („Daumen immer auf C“ und ähnlicher unausrottbarer Unsinn) und das Denken in „Lagen“ für die Hände. Im Gegenteil: Von Anfang an soll die gesamte Klaviatur bespielt werden, mit unterschiedlichsten Fingersätzen. Ganz wichtig!
 
Ich nehme an dass DerOlf das weiß was Tetra heißt
Das weiß ich natürlich ... ich habs einfach verdamelt und es auf die Schritte bezogen.
Sorry.

@tafkam
Danke für die Richtigstellung.
Manchmal macht die witzige Dinge.
Ich fands spassig ... zumal die Aussage ja auch so irgendwie stimmt.
 
Nein, bitte nicht mit „5-Ton-Räumen“ arbeiten! Das führt bei Anfängern zu Fehlvorstellungen hinsichtlich fixer Fingersätze („Daumen immer auf C“ und ähnlicher unausrottbarer Unsinn) und das Denken in „Lagen“ für die Hände. Im Gegenteil: Von Anfang an soll die gesamte Klaviatur bespielt werden, mit unterschiedlichsten Fingersätzen. Ganz wichtig!

Klar von Anfang an über die gesamte Klaviatur (bspw. mit "Känguru"-Übung, alle Cs über das gesamte Klavier zu spielen, um sich die Tastatur zu erschließen), denn ich stimme Dir vollkommen zu. Nur wenn es dann tatsächlich um den planmäßigen Aufbau der Technik geht, finde ich, dass erst einige grundlegende Fünf-Finger-Übungen von Schmitt oder Hanon auf ein gewisses Level gebracht werden sollten, bevor die zusätzliche Schwierigkeit des Daumenuntersatzes hinzukommt.
 
Schmitt kannte ich noch gar nicht. Ich kannte nur Hanon und Czerny. Aber was ich schon immer mal fragen wollte: Was ist der Unterschied zwischen all diesen Übungen (ich mache zur Zeit welche von Czerny und Hanon)? Im Grunde genommen sind das doch alles Übungen, die auf dassabel hinauslaufen. Reicht da nicht ein Buch für alles? Oder Stücke, an denen man dieselben technischen Fähigkeiten üben kann? Manche der Übungen von Czerny beispielsweise klingen wie kleine Stücke.
 
Klar von Anfang an über die gesamte Klaviatur (bspw. mit "Känguru"-Übung, alle Cs über das gesamte Klavier zu spielen, um sich die Tastatur zu erschließen), denn ich stimme Dir vollkommen zu. Nur wenn es dann tatsächlich um den planmäßigen Aufbau der Technik geht, finde ich, dass erst einige grundlegende Fünf-Finger-Übungen von Schmitt oder Hanon auf ein gewisses Level gebracht werden sollten, bevor die zusätzliche Schwierigkeit des Daumenuntersatzes hinzukommt.
Nein, das führt automatisch zu einer fixierten, starren Hand und einem Spiel weitgehend nur aus den Fingern. Ganz schlecht. Viel besser: Von Anfang an viel Portato mit Schwung und vollem Klang, mit freiem Arm/Unterarm und gerne auch „bekloppten“, spontanen Fingersätzen. Dann ergibt sich auch der Unter-/Übersatz fast von allein.
 
Was ist denn die Känguru-Übung?
 

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