Spiel zum Notenlesen lernen für Kinder

Im Klavierunterricht war ich scharf auf neue Hausaufgaben. Ich habe auch oft schon Stücke geübt, die noch gar nicht dran waren in der Klavierschule. Dafür hat mich meine Kl gerügt. Das fand ich doof!
Zum Thema Belohnung: Wenn dem Schülerlein nach erfolgreichem Notenlesespiel die Hausaufgaben zum Lernen der Noten für eine Woche erlassen werden, dann ist das noch eine besondere Belobigung des Spielerfolgs und deshalb völlig in Ordnung. Es schleicht sich ein gewisser Stolz auf das Geschaffte ein und daraus erwächst evtl. die Motivation, das nächste Mal noch besser abzuschneiden.
Wer heilt, hat Recht.
Wenn wir am Anfang gute Erfolge mit Gummibärchen belohnen, dann nur deshalb, weil die Belohnung durch wunderbare Klänge noch nicht so stattfindet. Später ist die Musik der Keks.
Lernen, Üben, Leisten ist in unserer Zeit so dermaßen negativ bewertet, dass es mich graust. Lernen kann so schön sein.
Wenn ich Vorspiele organisiere für meine Lieben (für die Kinder, nicht die Studies), dann bemerke ich jedesmal in meiner kurzen Begrüßung, wie sehr ich mich freue, dass diese jungen Menschen sich auf das Abenteuer Üben, Scheitern, Gewinnen eingelassen haben.
Überhaupt stelle ich fest, dass jemand, der aus welchen Gründen auch immer sich auf Üben einlässt, nach kurzer Zeit Freude daran gewinnt.
Aber diese Lawine muss man bei Manchen erstmal lostreten.
 
Qualifiziert geht anders, jedenfalls nicht so pauschal.
Ja eben! Du hast doch pauschal geschrieben, dass extrinsische Motivation immer kontraproduktiv ist. Das stimmt halt nicht. Im Gegenteil: Extrinsische Motivation kann für das Lernen sehr wichtig sein (ohne das wäre ich nie zur Musik gekommen) und sich später auch in intrinsische Motivation umwandeln.
Dann müßte Dir doch klar sein, daß das Gewinnenwollen im Wettkampf eine höchst intrinsische Motivation ist
Oha, das ist aber eine interessante Auslegung. Für mich war Wettkampf bisher immer ganz klar mit extrinsischer Motivation verbunden, ganz unabhängig von irgendwelchen Siegprämien. Warum sollte man aus intrinsischer Motivation heraus überhaupt an einem Wettkampf teilnehmen wollen?
 
Jemanden., der wirklich gerne übt, muss man nicht mehr mit Hausaufgaben zum üben zwingen. Der wird Übungen auch nicht als "Hausaufgaben" empfinden (und damit negativ ... weil durch unser Schulsystem nunmal negativ konnotiert) und das sollte man dem Schüler nicht kaputt machen, indem man ihm Übungen als "Hausaufgaben" verklauft. Schon durch die Bezeichnung als "Hausaufgabe" sinkt die Motivation bis in den oberen Erdmantel ... zumindest bei Menschen, die einige Zeit im deutschen Schulsystem zugebracht haben und es jedes mal als "Belohnung" empfunden haben, wenn's mal keine Hausaufgaben gab.

Einfach mal drüber nachdenken.
 
Ich benutze immer wieder gerne diese Karten, nur die Vorderseite mit Noten (auf der Rückseite sind Rhythmus-Bausteine abgebildet).

Gut finde ich dabei, dass die Karten aus solidem Karton gemacht sind (habe sie schon seit einer Ewigkeit und sind immer noch super), die Schlüssel auf extra Karten stehen und die Notenkarten dadurch beliebig zugeordnet und sogar schnell mal umgedreht werden können (ja, es ist ein G, und jetzt, wenn wir es umdrehen? Und wenn wir den Violinschlüssel durch den anderen ersetzen?).
Auch schon öfter mit Zeitmessung gemacht: 15 Noten erkennen (nicht nur den Namen! immer auch die richtige Taste spielen), wie lange hat es heute gedauert, aufschreiben, nächstes Mal versuchen schneller zu schaffen. Usw.
 

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Überlege gerade, wie ich das Notenlesen gelernt habe. Irgendwie nie so richtig bzw. gar nicht systematisch, da ich zuerst ohne Noten gespielt habe und die Notenhefte erst später dazu kamen, mich aber - wenn ich mich richtig erinnere - nie so recht interessiert haben.

Vielleicht war aber gerade das der Schlüssel zum "natürlichen" Lernen der Töne und Noten: mit jeder Taste habe ich einen bestimmten Ton assoziiert, an den dann später irgendwie gedanklich die Note geknüpft wurde. Daher würde ich weniger Noten lernen lassen "mit Papier" (oder Kärtchen), sondern direkt am Klavier, Taste - Ton - Note. Dreiklang auf der Tastatur - Töne benennen - Noten dazu anschauen; Stücke erstmal ohne Noten lernen, dann Noten dazustellen - das Gehirn stellt dann automatisch den Zusammenhang zwischen Tönen und Noten her.

Das nur so als Idee. Ich glaube, die Suzuki-Schulen machen das ähnlich (aber dann vermutlich systematischer).

Es gibt aber sicherlich unterschiedliche Lerntypen.
 
Schlüssel zum "natürlichen" Lernen der Töne und Noten: mit jeder Taste habe ich einen bestimmten Ton assoziiert
Uff, schwierig.
Ich finde, dass für Kinder die natürlichste Methode immer noch Singen ist, also die Noten direkt mit Tönen und Intervallen assoziieren.
Ich bzw. wir haben das als Kinder mittels Solfège, aufschreiben, Nach- und Vorsingen spielend einfach und ohne Instrument gelernt.
 

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