Vorausschauen beim Spielen nach Noten

das liest sich von selber aus den Augenwinkeln.
Eben. Du schreibst es ja selbst. Du kannst das halt schon. Du machst es automatisch richtig.
Wer sagt dass jeder Schüler das richtig macht ? Es war dir vorher vlt nicht bewusst. Jetzt schon, dadurch verändert sich was in deiner Wahrnehmung und hilft eventuell dann Schülern.
 
Lieber playitagain,

ich würde nicht so viel nachdenken, sondern es einfach machen! Regelmäßig eine gewisse Zeit. Und dabei darauf vertrauen, dass dein Körper schon die für dich richtige Umsetzung finden wird. Sehr sinnvoll ist auch Kammermusik mit einem guten Blattspieler. Man muss nämlich "in Time" bleiben beim Blattspiel. Lieber einen kompletten Takt aussetzen oder nur eine Stimme spielen und dann im nächsten Takt wieder pünktlich einsetzen. Rhythmus ist wichtiger als richtige Töne, lieber weglassen als in der Zeit stehen bleiben/stocken. Und das lernt man nur durch die Praxis. Learning by Doing! :)

Liebe Grüße

chiarina
 
Bzgl Augenmovement meinte der Kl dass man mit einem Blick die Noten erfassen soll zumindest im Takt. Also nicht vom Basschlüssel zu Violinschlüssel wandern.
Erstaunlich dass das kein KL hier weiß.;-)
Wie kommst du denn zu der Annahme, dass dies etwas ist, was es zu wissen gilt, und wenn, dass es hier keiner weiß? Muss ich alles äußern, was ich weiß, auch wenn es vollkommen nebensächlich oder unwichtig ist? Du, da würde ich bis Weihnachten nicht fertig. Ich weiß zum Beispiel, dass sich kleine Steinchen in der Schuhsohle meiner grauen Schuhe sammeln, wenn ich über Kiesweg geh, der Steinchen in der entsprechenden Größe bereithält, und dass sich keine darin sammeln, wenn ich über eine Wiese laufe.
Ich weiß auch, dass in meiner Zettelbox links von mir drei Zettel leicht verbogen sind, und dass ich sie mit ein wenig Aufwand wieder geradebiegen könnte.
Ich weiß auch, dass es relativ unangenehm wäre, wenn ich mir beim Zähneputzen die Zahnbürste zu weit in den Hals stecke. Deshalb muss ich dieses Wissen nicht mit der ganzen Welt teilen.

Verstehst du, was ich meine? :005:

Abgesehen davon kann es für manchen durchaus eine hilfreiche und augenöffnende (sic) Erkenntnis sein, wenn plötzlich klar wird, wie der Blick beim Blattlesen geführt wird. Das "falsche" bzw. nicht zweckmäßige Gucken ist nämlich durchaus Bestandteil des vermeintlichen Nicht-Könnens. Ebenso übrigens das ständige Wegnehmen der Hände von den Tasten. Wenn meine Hand auf den Knien oder am Hinterkopf ruht, ist sie nicht spielbereit. Noch so ein vermeintlich selbstverständliches Wissen - erstaunlicherweise findet es trotzdem häufig keine Anwendung bei anfänglichen Blattspielversuchen...
Von daher: Alles gut, arbeite ruhig weiter an Details. Vergiss aber nicht das Machen. Denken hilft nur bedingt, du musst es einfach viel und häufig tun.
 
Eben. Du schreibst es ja selbst. Du kannst das halt schon. Du machst es automatisch richtig.
Ich habe das halt auch gelernt. Und ich kann Dir versichern: "Augenmovement" zu trainieren ist dabei völlig unnötig.
Es war dir vorher vlt nicht bewusst. Jetzt schon, dadurch verändert sich was in deiner Wahrnehmung und hilft eventuell dann Schülern.
Es war mir vorher wurscht und ist mir immer noch wurscht, und meine Schüler, mit denen ich Vom-Blatt-Spiel trainiere, bekommen das alle gut hin. Vielleicht wissen sie aber schon lange von selber, wo sie hingucken sollen. (@mick hat schon recht: Generalbaß, vierstimmiger Satz und solche Dinge schärfen den Blick und sind auch sonst universell nützlich.)
 
Wer von euch hat einen Führerschein?

Habt ihr da nicht stundenlang das richtige Augenmovement trainiert, damit ihr beim Abbiegen und anderen kritischen Situationen die Augen auch wirklich blitzschnell an die richtigen Punkte bewegen könnt, aus denen diese fiesen anderen Verkehrsteilnehmer plötzlich auftauchen können?

Das Lesen erwähnte ich ja schon als Gegenbeispiel ...
 
Abgesehen davon kann es für manchen durchaus eine hilfreiche und augenöffnende (sic) Erkenntnis sein, wenn plötzlich klar wird, wie der Blick beim Blattlesen geführt wird. Das "falsche" bzw. nicht zweckmäßige Gucken ist nämlich durchaus Bestandteil des vermeintlichen Nicht-Könnens. E
Sag ich ja. Es schadet doch nicht wenn einem etwas bewusst wird. Für Lehrer nochmal wichtig.

Und ich kann Dir versichern: "Augenmovement" zu trainieren ist dabei völlig unnötig.
Wie wäre es wenn sich jemand beim nächsten mal vom Blatt spielen dies bewusst (wie beschrieben von mir) einhalten versucht ?! Rethorische Frage. Da brauche ich keine Sonderübung Augenmovement so wie das @mick verstanden hat.
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Aber um ehrlich zu sein wie kann jemand beurteilen ob es etwas braucht wenn er/sie es vorher gar nicht bewusst wahrgenommen hat??
 

Demfolgend schließe ich daraus dass eine gute Augenführung auch ein wichtiges Kriterium für ein gutes vom Blatt Spiel ist.

Du bringst immer so merkwürdig abgekoppelte Spezialaspekte isoliert von allem anderen in die Debatte.

Musizieren ist eine Einheit von musikalischem Wissen, Klangvorstellung, Mikrokoordination von aberwitzig vielen Nerven- und Muskelzellen, Hören, Sehen, Rückmeldungen aus dem Gehirn und was-weiß-ich sonst noch.

Stell Dir Dich wie eine große Firma vor. Wenn die Abteilung Arbeitsvorbereitung nicht funktioniert, weil die Techniker keine Zeichnungen beischaffen und keine Stücklisten vorhanden sind, stehen die besten Schlosser und Schweißer ratlos in der Fertigungshalle. Andererseits nützen brillante Stücklisten und präzise Zeichnungen nichts, wenn die Einzelteile nicht vorhanden sind. Alle Abteilungen müssen zusammenwirken, damit der Laden läuft. Du kannst nicht sinnvoll EINZELABTEILUNGEN unabhängig von den anderen trainieren, sondern Du musst die gesamte Firma in ihrem Zusammenspiel trainieren, also das reibungslose Zusammenwirken aller Abteilungen.

Ganz anders sieht es aus, wenn man sich gar nicht bewusst war, dass es eine Abteilung gibt, die komplett außen vor war. Hier also: Augenbewegungen. Du musst keine Augenbewegungen trainieren, Du musst Dir nur bewusst machen, dass Du über die Fähigkeit verfügst, die Augen zu bewegen. Wann Du sie wie schnell und wohin gucken lässt, das musst Du selbst (durch ÜBEN) herausfinden.

Das Ergebnis dieses Prozesses wird nie so sein, dass Du es hernach allgemeingültig für Andere aufschreiben kannst, damit Andere das Zusammenspiel nicht mehr üben, sondern nur noch einen Text lesen müssen und dann Bescheid wissen. All das, was man können muss, lernt man, indem man es TUT.

Erfolg ist keine Tür, bei der man nur den Griff finden muss, um sie öffnen zu können, sondern eine lange steile Treppe, die man sich emporarbeitet.
 
a propos „Augenbewegungs-Management": ich frage mich gerade, wie dies blinde Pianisten, von denen es mit Sicherheit auch das eine oder andere virtuose Exemplar geben dürfte, handhaben.
Wenn das gezielte Augentraining, sowohl im Hinblick auf das „visuelle Abscannen" der Noten, als auch auf das Schauen auf die Tastatur tatsächlich dermaßen wichtig sein sollte, was ich nicht glaube, dürften Menschen mit Sehstörungen ja überhaupt keine Chance haben, auf ein höheres Niveau zu kommen.

PS: habe gerade mal nach „blinder Pianist "geyoutubet":
Ray Charles und Stevie Wonder fallen mir da gerade auch noch ein, wobei ich da jetzt nicht sagen könnte, ob sie als virtuose Pianisten im Sinne von klassischen Pianisten bezeichnet werden können.
 
Ray Charles und Stevie Wonder fallen mir da gerade auch noch ein, wobei ich da jetzt nicht sagen könnte, ob sie als virtuose Pianisten im Sinne von klassischen Pianisten bezeichnet werden können.
Ray Charles hat auf jeden Fall sehr virtuos gespielt, wenn man unter Virtuosität das souveräne freie Beherrschen des Instruments ohne jegliche Widerstände durch das Instrument versteht.
 
Du musst keine Augenbewegungen trainieren, Du musst Dir nur bewusst machen, dass Du über die Fähigkeit verfügst, die Augen zu bewegen.
Habe ich schon geschrieben:
Wie wäre es wenn sich jemand beim nächsten mal vom Blatt spielen dies bewusst (wie beschrieben von mir) einhalten versucht ?! Rethorische Frage. Da brauche ich keine Sonderübung Augenmovement so wie das @mick verstanden hat.
Habe nie etwas von einem speziellen isolierten Augentraining gesagt.
Das wurde falsch rein interpretiert/reinfantasiert.
 
KL meint es gibt Blattspielschulen da kann man das üben. Dieser Tipp ist auch schon gefallen.
Bzgl Augenmovement meinte der Kl dass man mit einem Blick die Noten erfassen soll zumindest im Takt. Also nicht vom Basschlüssel zu Violinschlüssel wandern.
Erstaunlich dass das kein KL hier weiß.;-)
Besten Dank, dass Du das hier berichtest, neben anderen hatte ja auch ich nach der Meinung deines Lehrers gefragt. Aber wieso gehst Du davon aus, dass Du hier eine große Neuigkeit einbringst? Du bist doch sonst so detailversessen, da hat Dir das als Antwort genügt?

Beide Tips sind nicht sonderlich spezifisch. Besonders der zweite ist sicherlich nicht der ultimative Tip deines Lehrers, sondern seine Reaktion auf deine konkrete Frage zum Augenmovement. Nur, ein Takt ist eine sehr ungenaue Einheit. Vielleicht hat er damit auf Literatur wie den a-moll Walzer von Chopin aus deinem Auswendig-Faden angespielt. Da funktioniert das natürlich, allerdings eher wenn man (bewusst oder unbewusst) mit Superzeichen arbeitet und/oder Kenntnisse in Harmonielehre/Generalbass hat. Bei anspruchsvollerer oder moderner Literatur kann es unmöglich sein, einen Takt mit einem Blick zu erfassen, da er zu viele Noten enthält. Das zweite Detail ist, wie definiert er/du "mit einem Blick erfassen"? "Ein Blick" kann unbewusst aus mehreren Sakkaden bestehen, zumindest wenn dein Sehapparat gut arbeitet.
Wenn man das berücksichtigt, müsstest Du verstehen, dass Du damit in keiner Weise eine Neuigkeit ins Forum gebracht hast, mit der Du die hiesigen Klavierlehrer in Ihrer Unwissenheit bloßstellen kannst.

Ansonsten kann ich hier nur einigen Vorrednern beipflichten: Es ist zwar gut, das eigene Üben immer wieder zu hinterfragen und über Details nachzudenken, allerdings sollte schon das Üben selbst im Vordergrund stehen. Und natürlich die Musik.
 
Gut, dass ich einfach spiele und übe, die Noten lesen kann, so vor dem Klavier sitze, dass alles erreichbar ist, ohne Zittern, nicht ständig nach Henle Schwierigkeitsgraden schiele und alles andere aus den div. playitagain Threads, was mir jetzt nicht einfällt, aussen vor lasse - und trotzdem vorankomme.:008::party:
 
Besten Dank, dass Du das hier berichtest, neben anderen hatte ja auch ich nach der Meinung deines Lehrers gefragt.
Gerne.

Besonders der zweite ist sicherlich nicht der ultimative Tip deines Lehrers, sondern seine Reaktion auf deine konkrete Frage zum Augenmovement.
Ja, habe nichts anderes behauptet.

Nur, ein Takt ist eine sehr ungenaue Einheit.
Ein Takt genau so wurde das nicht gesagt, habe ich vlt schlecht beschrieben. Es geht darum das man mit dem Augenfokus Bass und Violinschlüssel auf einmal aufnimmt und eben möglichst keine unnötigen
da veranstaltet. Das ist meine Interpretation. Mit einem Blick möglichst viel erfassen darum geht es.

Wenn man das berücksichtigt, müsstest Du verstehen, dass Du damit in keiner Weise eine Neuigkeit ins Forum gebracht hast,
Das sehe ich anders, es scheint mir sehr wohl etwas Neues hier zu sein.

Ansonsten kann ich hier nur einigen Vorrednern beipflichten: Es ist zwar gut, das eigene Üben immer wieder zu hinterfragen und über Details nachzudenken, allerdings sollte schon das Üben selbst im Vordergrund stehen. Und natürlich die Musik.
Grundsätzlich ist der Tipp natürlich richtig und nett gemeint dass man es tun soll.
Aber die Annahme dass wenn man hier postet dann weniger tut, also weniger übt, kann ein Trugschluss sein. Nicht haltbar und eine reine Vermutung. Falsch.
 
Das sehe ich anders, es scheint mir sehr wohl etwas Neues hier zu sein.
Für Dich scheint es eine bahnbrechende Erkenntnis zu sein, aber sei bitte nicht enttäuscht, wenn Deine Begeisterung darüber nicht geteilt zu werden scheint. Ich erkenne ebenfalls nichts Neues. M.E. ergibt sich das Erfassen auf einem Blick ganz einfach durch zunehmendes musikalisches Verständnis und Übung.
 

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