Also, das mit dem "billigen" Humor...? Sollen wir das wirklich so akzeptieren...??? :D:D:D:D
Wenn schon nicht die Bierpreise stabil bleiben, wäre fest zu stellen: Alles wird teurer, nur die Witze werden immer billiger...!
Na ja, ganz so einfach kann man das nicht erklären, was den Tenor der verschiedenen Kommentare ausmacht: Die einen haben die physikalische Absurdität des "Klaviervibratos" erkannt und beginnen Witze zu reißen, sobald es immer schwerer wird, sachliche Erklärungen zu finden. Andere kauen hart auf dieser wenig wohlschmeckenden Materie herum, die in den Bereich des kaum Beschreibbaren geht. Man fühlt sich bisweilen, als wenn man sich mit der folgenden Passage aus dem Johannes-Evangelium auseinandersetzt (Joh 6,52-54): "Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns (sein) Fleisch zu essen geben? Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag." - da käme wohl im gleichen Sinne mancher auf den Gedanken, es ginge um Kannibalismus, könnte man schon sagen.
Auf etwas ganz nahe liegendes kommt nicht jeder: Um eine ganz bestimmte Ausdrucksintensität an potentielle oder tatsächliche Interpreten zu übermitteln, genügt das präzise Ausschreiben der wiederzugebenden Noten keineswegs, sondern diverse Vortragsbezeichnungen sollen auch zu einer bestimmten Vorgehensweise bei der Ausarbeitung einer Interpretation geradezu provozieren. Da kann man durchaus so vorgehen, wenn man wie Gustav Mahler den Kopfsatz der 4. Sinfonie vor verschleppender Ausführungsweise retten will, indem man listig in der Vortragsbezeichnung "Nicht eilen" vorschreibt, obwohl im Gesamtkontext niemand ans Eilen denken würde. Wenn "Empfehlungen" zur Sprache kommen wie das Hin- und Herbewegen von Instrument, Besaitung oder Unterstützung durch elektronische Effekte unterschiedlicher Art, fordern solche Ausführungen natürlich den Satiriker oder Parodisten in uns heraus.
Liszt und Wagner haben also kein esoterisches Brimborium späterer Jahrhunderte vorweg genommen, sondern hatten vielmehr eine sehr intensive Vorstellung von Ausdrucksgestaltung, die auch schon mal recht unkonventionell verbalisiert werden muss, um Impulse in die gewünschte Richtung zu lenken. Unkonventionell soll hier heißen: Ein wichtiges Mittel der Steigerung des musikalischen Ausdrucks ist bei vielen Melodieinstrumenten der Gebrauch des Vibratos, der vielfach in allen Phasen der Ton-/Klangerzeugung noch gestaltungsfähig ist, während das Klavier zu den recht wenigen Instrumenten gehört, bei denen einmal hervorgebrachte Töne/Klänge nur in sehr begrenztem Umfang nachträglich beeinflussbar sind.
Ist diese Argumentation wirklich so abseitig und schwer nachvollziehbar,
fragt sich
Rheinkultur