Ich habe mir ihre Seite eingehend betrachtet: Ich finde es beeindruckend, mit wieviel Engagement, Hingabe, Liebe, Neugier und Zeitaufwand diese Dame „ihrer Sache“ Klavierspiel, -pädagogik, Literaturbeprechung usw.usf. nachgeht. Das ist mir allemal lieber als dieses ewige Genörgele von anonymen Leuten, die sich aufspielen, als hätten sie das Klavierspielen erfunden und alle Weisheiten diesbezüglich für sich gepachtet.
Das ist klar, daß Du dieser Meinung bist, musix61, da Du ja selber eine nur mittelmäßig befähigte Lehrerin bist und dies schönreden musst bzw. den "Berufsstand der mäßigen Klavierlehrer" verteidigen musst.
Auch ich habe als Lehrer meine Mängel und stets noch viel zu lernen (etwas, auf das ich von Anfang an wiederholt hier im Forum hingewiesen habe, nur mal so am Rande); aber ich würde nie so einen Unsinn vertreten, daß es doch Hauptsache sei, man sei total engagiert. Nein, das ist nicht die Hauptsache! In der Schule gibt es auch so eine Tendenz: "Hauptsache, Mäxchen meldet sich ordentlich oft und sagt viel im Unterricht, dann kriegt er auch eine gute mündliche Note." Nein, nein, nein! Der Schüler, der sich selten meldet und selten etwas sagt, aber stattdessen, wenn befragt, einfach genau Bescheid weiss - oder aber weiß und zugibt, daß er etwas momentan nicht weiß (statt sich zu denken: "Hauptsache, ich sag jetzt was, und zwar keinesfalls das eigentlich zutreffende 'ich weiß es nicht'") -, DAS ist der gute Schüler! Genauso ist derjenige ein guter Lehrer, der zuvörderst FACHLICH auf Zack ist und dieses dann nett und engagiert vermittelt.
Vergleich mit Auto: Räder und Lenkrad sind unverzichtbar, und jedes Auto hat sie. Ein Auto, bei dem diese Zutaten fehlen, ist kein funktionsfähiges Auto. Natürlich ist jedoch der klapprige Trabbi mit wenig PS und wenig Komfort zu Recht nicht das Auto, das man kauft, sondern eines, das schön und zuverlässig ist und zügig fährt und komfortable Extras hat.
-> Fachkenntnis des Lehrers = Räder + Lenkrad; Engagement, Nettsein etc. = sonstige Features des Autos, die es vom schlechter ausgestatteten Auto abheben.
Und zum 3706865651. Mal, musix61: es geht NICHT darum, daß hier welche meinen, ihre
Meinung oder
Art sei die richtige, sondern darum, daß Frau Labsch in eklatanter Weise die zur professionellen Arbeit erforderlichen Fachkenntnisse fehlen. Falls Du das nicht so siehst, weist das nur darauf hin, daß bei Dir ähnliche Lücken vorhanden sind.
Wie ich auch schon sagte: Jeder, der mal studiert hat, kennt mindestens einen Kommilitonen, der von den übrigen belächelt wurde, weil er einfach nicht gemerkt hat, daß er es einfach nicht drauf hat. Es gibt ja Menschen dieser Sorte, die dennoch irgendwie viel machen und in einer ganz bestimmten Nische durchaus erfolgreich sind. Dennoch weiß jeder, der sie kennt, daß sie eigentlich nicht viel können, sondern nur irgendwie charmant, gutaussehend, "vitamin-b-fähig", hartnäckig etc. sind.
Zu dem Johannes auf der Seite: Ich darf zitieren:
Der Ton macht die Musik. So sehe ich es auch bei der durchaus berechtigten Kritik an Sandra Labsch und ungezählten Musikern in dem besagten Forum.
Inhaltlich hat Johannes an dem, was ich sage, also nichts Nennenswertes auszusetzen. Kernaussage seines Postings ist: "Hasenbein, Du hast zwar Recht, aber Du bist einfach gemein, es in einem solchen Ton derart offen auszusprechen und die arme Sandra so fertigzumachen. Bitte leben und leben lassen!"
Nein, ich lasse es nicht zu, daß leichtgläubige, ahnungslose Menschen bzw. solche, denen Nettheit wichtiger als Inhalt ist, ihr Geld für inkompetenten Unterricht verschwenden und dann in höherem Lebensalter bei mir ankommen und sagen: "Hasenbein, kannst Du mir mal bitte das und das zeigen, ich habe das früher im Klavierunterricht falsch / nicht gelernt, und das fehlt mir jetzt total / steht mir voll im Weg". Und unsereins (die einigermaßen fähigen Lehrer) muss dann mühevoll versuchen, alles wieder geradezubiegen. Nein, danke!
LG,
Hasenbein