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Schon richtig, Rheinkultur.

Aber, let's face it, wir kennen doch unsere Pappenheimer: Frau Labsch wurde während ihres Studiums sicherlich oft genug nett darauf hingewiesen, daß sie doch bitte ihre Mängel beheben möge. Später dann offenbar nicht mehr so nett, wie aus ihren Beschreibungen hervorgeht. Aller Wahrscheinlichkeit nach deswegen, weil sie ein hartnäckiger Fall war.

Ich würde schon sagen, daß es Fälle gibt, in denen ein anderer Ton angezeigt ist als "liebe X, Du könntest doch auch mal... wäre es nicht schöner, wenn...". Das haben wie gesagt mit Sicherheit andere schon jahrelang versucht, es ist nicht viel dabei herausgekommen.

LG,
Hasenbein
 
Wie ich auch schon sagte: Jeder, der mal studiert hat, kennt mindestens einen Kommilitonen, der von den übrigen belächelt wurde, weil er einfach nicht gemerkt hat, daß er es einfach nicht drauf hat. Es gibt ja Menschen dieser Sorte, die dennoch irgendwie viel machen und in einer ganz bestimmten Nische durchaus erfolgreich sind. Dennoch weiß jeder, der sie kennt, daß sie eigentlich nicht viel können, sondern nur irgendwie charmant, gutaussehend, "vitamin-b-fähig", hartnäckig etc. sind.
Aus aktuellem Anlaß: Können diese Mitläufer aber gut reden, ohne viel zu sagen, verirren sich viele von ihnen in die Politik. Lange genug im Parteiapparat präsent sein, sich mit den richtigen Vertretern der Führungsebene gut stellen und sich taktisch klug nach oben intrigieren. Irgendwann ist das passende Pöstchen zu vergeben und das zur Überbrückung abgesessene Studium kann guten Gewissens an den Nagel gehängt werden.

Musikalisch lässt sich das Thema so umsetzen: Georg Kreisler - Was fürn Ticker ist ein Politiker - YouTube

LG von Rheinkultur
 
Peter, Du bist doch Dachdecker, das ist Dein Job, oder? :D

Dein Job ist es also für mein neues schönes Haus das Dach zu decken. Das kannst Du und das hast Du gelernt - das macht Dir Spaß und dafür bezahle ich Dich.

Ist es aber Dein Job, jedes Dach vorher erstmal abzudecken, weil irgendein unfähiger Pseudo-Selbstheimwerker alle Nägel krumm und schief eingeschlagen hat und alles Herabzustürzen droht? Selbst wenn ich Dich dafür bezahlen würde - ist das Den Beruf, Deine Berufung, das, wofür Du lange gelernt hast und was Dir Spaß macht? :D

Herzliche Grüße

Dein Lisztomanie
 
Ich dachte, das ist Dein Job? Oder ist Dir mühevoll zu mühevoll?
Das wollte ich an sich noch dazuschreiben, hab's dann aber nicht getan, weil ich dachte, mein Sermon sei eh' schon zu lang:

Natürlich unterrichte ich jeden Schüler gerne, egal ob jung oder alt, egal ob verkorkst oder unverkorkst.
Es ist jedesmal auch ein sehr schöner Moment, wenn bei einem verkorksten Schüler der Groschen fällt und er sich freut, daß er es auf die neue Weise, mit dem neuen Wissen oder Können, viel besser oder überhaupt erst hinbekommt.

Insofern eine zwar oft befriedigende, aber dennoch eigentlich, von höherer Warte betrachtet, überflüssige und ärgerliche Arbeit.
Und wieviele Jahre hätte der Schüler schon viel mehr Freude an der Musik haben können, wenn er nicht zuerst den unfähigen Lehrer gehabt hätte!

LG,
Hasenbein
 
Vergleich mit Auto: Räder und Lenkrad sind unverzichtbar, und jedes Auto hat sie. Ein Auto, bei dem diese Zutaten fehlen, ist kein funktionsfähiges Auto. Natürlich ist jedoch der klapprige Trabbi mit wenig PS und wenig Komfort zu Recht nicht das Auto, das man kauft, sondern eines, das schön und zuverlässig ist und zügig fährt und komfortable Extras hat.

-> Fachkenntnis des Lehrers = Räder + Lenkrad; Engagement, Nettsein etc. = sonstige Features des Autos, die es vom schlechter ausgestatteten Auto abheben.

Lieber hasenbein,

ich teile in vielen Dingen deine Haltung, aber hier finde ich den Vergleich nicht gut gewählt. So wie man Technik und Klangvorstellung beim Klavier spielen nicht voneinander trennen kann, so kann man m.E. auch nicht Fachkenntnis und die Vermittlung dieser Kenntnisse trennen, wenn man über didaktische - methodische und pädagogische Qualität sprechen will. Die beste Fachkenntnis nützt nichts, wenn sie nicht vermittelt werden kann und das größte Engagement nützt nichts, wenn keine Fachkenntnis vorhanden ist (da bin ich ganz deiner Meinung). Ein Lehrer muss nicht nett sein, aber er muss vor allem wertschätzend auftreten. Er sollte Vertrauen in die Fähigkeiten seiner Schüler besitzen, er sollte aus ihnen das Beste herauslocken und herauslocken wollen. Das geht nur, wenn die Arbeit eine gemeinsame ist und so unterrichtet wird, dass der Schüler viel selbst herausfinden kann. Fördern und fordern, aber in einer Atmosphäre, in der sich der Schüler wohl fühlt und dem Lehrer dahingehend vertraut, dass dieser das Beste für ihn will.

Ist die Atmosphäre so, dass der Schüler angespannt und ängstlich ist - etwa weil der Lehrer arrogant und von oben herab agiert - nützt die allerbeste Fachkenntnis nichts, das ist leider so. Ob man die oben bezeichnete Haltung nun als "nett" bezeichnet, ist eine Definitionsfrage (ich mag dieses Wort nicht so).

Um auf das Auto zurückzukommen: es fährt nicht, wenn es nicht beides hat, Räder und Lenkrad (Motor auch :p ...). Die Fachkenntnis sind dann beispielsweise die Räder, aber die didaktisch-methodische (pädagogische) Kompetenz ist das Lenkrad. Es geht nicht eins ohne das andere.

Vielleicht stört musix in dieser Diskussion ja, dass mittlerweile sehr klar gemacht wurde, wie die besagte Homepage zu bewerten ist und trotzdem immer wieder drauf "rumgeritten" wird. Eine aus meiner Sicht gewisse Schadenfreude im Tonfall ist sicher auch daran beteiligt. :)

Liebe Grüße

chiarina
 
Nein, musix findet es beeindruckend,

mit wieviel Engagement, Hingabe, Liebe, Neugier und Zeitaufwand diese Dame „ihrer Sache“ Klavierspiel, -pädagogik, Literaturbeprechung usw.usf. nachgeht.

1) hätte sie mal im Studium Engagement, Hingabe, Liebe, Neugier und Zeitaufwand einbringen sollen. Dann hätte es vielleicht auch mit dem Fachlichen geklappt.

Das jetzige Engagement bewegt sich auf einem "selbstausgedachten", von der üblichen professionellen Realität abgekoppelten, amateurhaften Niveau. Einen Hobbyisten, der eine derartige Homepage betreibt, kann man zu Recht dafür loben! Aber nicht eine studierte Musikpädagogin.

2) kann man mit so einem Lob alles loben, auch wenn es eigentlich Mist ist: "Fritzchen, Du hast so ein schön eselsohrfreies Heft! Und die Matheaufgaben so schön ordentlich reingeschrieben! Und Du hast es mir sogar als erster abgegeben!" (Leider hat Fritz jedoch alle Aufgaben falsch gelöst und vom Unterricht rein gar nichts verstanden...)
 
Zitat von Liszt:
Ist es aber Dein Job, jedes Dach vorher erstmal abzudecken, weil irgendein unfähiger Pseudo-Selbstheimwerker alle Nägel krumm und schief eingeschlagen hat
Ja, ist es, all zu oft. Es ist eigentlich immer nur ärgerlich für den Kunden, weil er doppelt zahlt. Das sind aber am Ende oft die dankbarsten Kunden.
 
Um noch mal auf Hasis Auto zurückzukommen. Das einzige, was seinem Auto noch zum Fahren fehlt, ist der Sprit. Und nicht umsonst haben Begeisterung, Inspiration und Sprit den gleichen Wort"stamm". :D :D :D
 
Lisztomanie, hast Du meine Argumentation eigentlich verstanden?

Frau Labsch füllt ihren Sprit in ein Ding, was wie ein Auto aussieht, jedoch, statt Räder zu haben, auf Ziegelsteinen aufgebockt ist. Was sie aber anscheinend gar nicht wahrnimmt; sie setzt sich rein und "fährt begeistert Auto".
 
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Ja, ist es, all zu oft. Es ist eigentlich immer nur ärgerlich für den Kunden, weil er doppelt zahlt. Das sind aber am Ende oft die dankbarsten Kunden.

Lieber Peter,

das Problem ist hier aber, dass der Kunde nicht nur doppelt, sondern mehr als doppelt und dreifach zahlt. Es ist ungeheuer schwierig, schlechte Gewohnheiten und Herangehensweisen wieder zu "verlernen". Das kann leider Jahre dauern und fordert vom Lernwilligen zuweilen eine hohe Frustrationstoleranz.

Liebe Grüße

chiarina
 
Ach Hasi, ich bin doch ganz Deiner Meinung. Auch ich halte nicht viel von mittelprächtigen Klavierunterricht. Ich wollte nur noch einmal Deine schöne Auto-Metapher aufgreifen und das ganze Ding endlich zum fahren bringen...:D

Eine Sache, die auch ich erst sehr spät gelernt habe, möchte ich Dir aber mitteilen: Es gibt auch Menschen, die wollen gar nicht schlau sein. Die wollen sogar dumm sein, nur damit sie dadurch nach ihrem Verständnis glücklich sind...

Herzliche Grüße

Dein Lisztomanie
 
Das ist klar, daß Du dieser Meinung bist, musix61, da Du ja selber eine nur mittelmäßig befähigte Lehrerin bist und dies schönreden musst bzw. den "Berufsstand der mäßigen Klavierlehrer" verteidigen musst.


LG,
Hasenbein

Es ehrt mich sehr, vom großen Hasenbein wenigstens das Prädikat "mittelmäßig befähigte Lehrerin" zu bekommen, auch wenn ich mich nicht mehr entsinnen kann, Herrn Hasenbein eine Klavierstunde gegeben zu haben, und er sich umgekehrt offensichtlich nicht mehr erinnern kann, dass ich männlichen Geschlechts bin.;)
Beitrittsformular für die "Vereinigung der mäßigen Klavierlehrer" schicke ich per PN.:D
 
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Vielen Dank für Euer Interesse an meinem Blog!

Mein letzter Artikel beschäftigt sich mit dem lydischen Modus. Ein Klavier-Stück in dieser Kirchentonart gibt es auch zu hören. *Hier* geht es zum Artikel.

Ein schönes Wochenende,
Sandra
 
Jessas Maria...was habts ihr angerichtet?? Wenn man vom Deibel redet, beschwört man ihn hinauf :D :D :D

Viele Grüße

Der Fürst der Unterwelt :D
 
Also ich finde richtig gut, wie Sandra hier im Forum auf die teils doch sehr harsche Kritik einiger Clavios an ihren musikalischen und theoretischen Fähigkeiten reagiert. Chapeau!
 
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Und hier wieder die Zitaten-Wochenschau :D

Aus der Reihe: Das Schönste aus Sandras Blog!

Medianten werden in der Filmmusik verwendet liest man immer wieder (sic!). Beispiele sind spärlich, aber wenn mir eines unterkommt, werde ich es euch nicht vorenthalten. :smile: Für mich klingen Medianten erhaben und nach Weite. Nach Bergen, weiten Landschaften oder nach Weltall & Sternen.
(Kompositionsunterricht #6 – Wie klingen Medianten? | Mein Klavierunterricht-Blog )

Begleitungen mit Bassfiguren klingen am besten, wenn man sie mit Pedal spielt.
( Begleitmuster & Bassfiguren im 3er-Takt #1 | Mein Klavierunterricht-Blog )

Hach ja, immer wieder schön :D :D
 
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