[Test] Online Klavierunterricht

  • Ersteller des Themas Riesenpraline
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Wir sehen also: das traditionelle System muss unter allen Umständen erhalten und das Proletariat vom Unterricht ausgeschlossen werden.;-)

Porsche macht ja auch nur extra die Autos so teuer, damit die nicht jeder fahren kann. Ein Skandal! Und wo bleiben die Angebote "Hochseesegeln für Hartz IV-Empfänger"? Da muss man doch was tun!

Im Ernst:
Wäre schön, wenn jeder die Ausbildung kreigen kann, die er möchte. Leider ist das hier kein Star Trek. En Flügel für jeden der möchte, mit qualifiziertem Unterricht für jeden der möchte, das fände ich toll.

Ich habe jahrelang auf einem Digi gespielt und mir - aus Platz und anderen Gründen - ein hochpeisiges angschafft. Aber das 11kDM-Digi kann zumindet mir nicht das Vergnügen bringen wie mein ebraucht erworbenes 750€-Klavier.

Welche pronzipiellen Probleme Online-Unterricht hat, wurde zur Genüge erörtert.

Es hat nix mit "absichtlich teurer machen um den Pöbel rauszuhalten" zu tun, sondern sind einfach die Aufwände für ein vernüftiges Instrument und vernünftigen Unterricht. Erhaltung des Status quo ... so'n Blödsinn.


Grüße
Häretiker
 
Was allerdings die Qualität des Online-Unterrichts angeht, stößt dieser schnell an seine Grenzen, wobei ich nur die kostenlosen Teile gesehen habe. Es können zumindest bei Flowkey im Wesentlichen nur Stücke erlernt werden und Anfangsunterricht mit Spielen nach Gehör, Improvisation u.v.a. findet nicht statt. Die Stücke sind z.T. nicht schön vorgespielt, vor allem, was fortgeschrittenere Stücke angeht.

Schwierig finde ich, dass Stücke nicht so erarbeitet werden, dass sie musikalisch verstanden werden. Die Erarbeitung geschieht per Note-Taste, Note-Taste.
für das vorhandene/hier beurteilte Angebot sicherlich richtig. Aber man könnte Onlineunterricht auch ordentlich und ausführlich machen. z.B. sollte es kein Problem sein, im Video zu erläutern, warum der Fingersatz 5-4-5 für die Elise einfach scheiße ist und wie und warum man es besser machen sollte. Ein Direktlehrer, der dir diesen kranken Fingersatz zeigt kann vielleicht noch viel schädlicher sein, weil du ihm glaubst und vielleicht gar nicht nach Alternativen kuckst (z.B. guter Onlineunterricht ;-)). Vielleicht gibt es exzellenten Onlineunterricht - keine Ahnung. Dank ausgezeichneten Lehrers musste ich da noch nicht nach suchen.

Und wo bleiben die Angebote "Hochseesegeln für Hartz IV-Empfänger"?
Hab ich auch schon vergeblich gesucht. Ist wohl vergessen worden...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Beim Klavier habe ich mich nicht an Online-Kursen versucht, aber bei der Gitarre. Mich persönlich hat es zu dem Punkt gebracht, recht passable Liedbegleitungen spielen zu können, offene Akkorde, verschiedene Begleitpattern, Powerchords, 12-Takt-Blues-Schema, ein bisschen Fingerpicking. Das war mein Ziel und es hat geklappt.

Kann sein, dass ich mit einem Lehrer viel weiter gekommen wäre (ganz sicher sogar!), kann auch sein, dass ich mir Dinge angewöhnt habe, die mir auf dem Weg zum Rockstar im Wege ständen, aber das ist mir relativ egal. Die Vorteile (freie Zeiteinteilung, niedrige Kosten), haben überwogen.

Was ich damit sagen will: Es hängt von den Erwartungen ab, ob Online-Unterricht eine Option ist. Wer nur ein paar Stücke klimpern will, wird das mit einem Onlinekurs hinbekommen. Wer ernsthafte Ambitionen hat, braucht sowieso einen Lehrer.
 
Es gibt keine Arbeit am Klang, an der musikalischen Gestaltung und an der dazu nötigen Technik.
Meine KL hat mal erzählt, wie sie jemanden Klavier spielen hörte, der alles mit Online Angeboten lernte. Es klänge schrecklich, meinte sie, zwar spiele er korrekt jede Note vom Blatt, aber es war keine Musik, es war eher Mathematik.
Ich habe auch online angefangen mit Forschbach "Für Elise" zu spielen, habe aber schnell bemerkt, dass das nichts ür mich ist.
Was man ihm zugute halten muss, als Anfänger kann man schnell ein Stück spielen und das motiviert sehr für das KLavierspielen. Ich kann mir gut vorstellen, dass ein grosser Teil bei Forschbach anfängt und dann einen KL aufsucht.
Welt der Wunder hat mal ein Video drüber gemacht:
 
war das der falsche Kurs. Dafür brauchst du ein Frisör-Tutorial.

jasonnewsted.jpg
 
fAber man könnte Onlineunterricht auch ordentlich und ausführlich machen.

Es wäre wirklich spannend zu sehen, ob das möglich ist. Ich persönlich könnte noch nicht mal über Skype unterrichten!

Ich brauche zum Unterrichten unbedingt die persönliche Ebene und den gesamten/ganzheitlichen Kontakt zum Schüler. Über Skype bekomme ich nur einen Ausschnitt und eine einzelne Perspektive von ihm. Der Schüler gibt mir im Unterricht über sein Spiel, seine Körpersprache und auch verbal ein unmittelbares und direktes Feedback. Diese Interaktion bestimmt die Richtung und den weiteren Ablauf des Unterrichts und deswegen kann ich auch nur in Interaktion unterrichten.

Nun müsste man solche Ansprüche online vielleicht nicht haben, aber ohne die Möglichkeit eines gelungenen Feedbacks kann Unterricht nicht funktionieren.

Was ich damit sagen will: Es hängt von den Erwartungen ab, ob Online-Unterricht eine Option ist. Wer nur ein paar Stücke klimpern will, wird das mit einem Onlinekurs hinbekommen. Wer ernsthafte Ambitionen hat, braucht sowieso einen Lehrer.

Da ist zwar viel Richtiges dran, aber man muss nicht unbedingt ernsthafte Ambitionen haben, um Unterricht zu nehmen. Vielleicht will man nur die wunderbaren Schätze entdecken, die diese Stücke enthalten, vielleicht will man hörend, sehend, fühlend mit allen Sinnen erleben, was Musik bedeutet.

Liebe Grüße

chiarina
 
Ich habe auch online angefangen mit Forschbach "Für Elise" zu spielen, habe aber schnell bemerkt, dass das nichts ür mich ist.
Was man ihm zugute halten muss, als Anfänger kann man schnell ein Stück spielen und das motiviert sehr für das KLavierspielen. Ich kann mir gut vorstellen, dass ein grosser Teil bei Forschbach anfängt und dann einen KL aufsucht.
Mir komplett unverständlich, warum man beim Anblick und beim Gelaber dieses Forschbach mit seinem unerträglich dämlichen Gegrinse und "HEY! JETZT KOMMT WAS VOLL TOLLES!" (auf das natürlich keineswegs etwas voll Tolles folgt, sondern simplistisch-mechanistische Malen-nach-Zahlen-Anweisungen für total abgenudelte, langweilige Stücke) nicht sofort das Video abschaltet und nie wieder was von dem sehen will.

Generell ein schreckliches Phänomen auf Youtube, diese Typen mit völlig übertriebenem, unnatürlichem Gehabe wie auf ner doppelten Portion Koks.

Leider gucken die Heranwachsenden heutzutage viel Youtube, und Erwartungen, dass der Unterricht genauso überdreht und "HEEEEEYYYY! LEUUUTE!"-mäßig stattfindet, schwappen in die Schulen... es ist wirklich zum Kotzen...
 

Generell ein schreckliches Phänomen auf Youtube, diese Typen mit völlig übertriebenem, unnatürlichem Gehabe wie auf ner doppelten Portion Koks.
Das Verrückte ist: Die Grinsebacke ist wirklich so drauf, der verstellt sich nicht mal. :-D
Ich finde die inhaltliche Qualität seiner Videos streut sehr. Vieles zum Wegrennen aber manche Sachen erklärt er auch ganz gut, sachlich und ohne Koks.
Aber es gibt weitaus Bessere Video-Tutors, dann aber in der Regel englischsprachig.
 
Die Erarbeitung geschieht per Note-Taste, Note-Taste.

Das würde mich am meisten stören. Dieses rein mechanistische "die richtige Taste drücken". Und bei Flowkey das laufende Band mit den gerade zur Bewältigung anstehenden Noten-Tasten-Kombinationen. Da bekäme ich Augenkrebs. :angst:

Außerdem will ich ein Stück vorher in Gänze anschauen, Strukturen erkennen, mich schon mal mental vorbereiten etc.

Über Skype bekomme ich nur einen Ausschnitt und eine einzelne Perspektive von ihm.

Ich stelle mir vor, dass diese Art des Unterrichtens für riesige Länder mit geringer Dichte an qualifizierten Musiklehrern sinnvoll ist. Wenn man in the middle of nowhere in Nevada oder in Australien lebt, ist der nächste Klavierlehrer womöglich Hunderte von Kilometern weit weg angesiedelt. Da bleibt den Betroffenen wahrscheinlich nur Online oder Skype. :denken:

Aber es gibt weitaus Bessere Video-Tutors, dann aber in der Regel englischsprachig.

Siehe oben. Ich vermute, dass gerade in den anglophonen Riesenländern der Bedarf real ist. Habe noch keine Tutorials für anspruchsvolle Stücke gefunden, die auf Deutsch wären. Warum auch. Die Zielgruppe wäre klein. Von einem Weltbürger wird heutzutage selbstverständlich vorausgesetzt, dass er der "englischen" Koiné hinreichend mächtig ist.

Mir ergeht es mittlerweile so, dass ich mich gar nicht mehr richtig erinnern kann, ob irgendeine Information in der Sprache X oder der Sprache Y transportiert wurde. Bei Feuchtwanger wüsste ich es gerade echt nicht. Ich glaube, der macht es auf der CD zu dem Buch auch auf "Englisch".

Gerade Musik ... ist eh eine Weltsprache. :-) Selbst wenn das Tutorial auf Japanisch, Chinesisch oder Suaheli wäre – man sieht und hört ja, was dort gemacht wird. :super:
 
Für mich persönlich hat Flowkey noch eine Schwierigkeit. Wenn Bassakkorde gespielt werden hab ich bei einigen Schwierigkeiten die zu greifen weil an der linken Hand der kleine Finger nach innen gebogen ist, entweder ich spiel die Noten einzeln, damit Flow weiterläuft oder ich spiel den Akkord mit beiden Händen . Da stimmt also immer was nicht. Flowkey geht also nicht auf mich ein.
 
Also ich habe rein autodidaktisch gelernt und dabei immer wieder solche Online-Portale genutzt.
Vor allem Flowkeys und kürzlich zum Wiederholen so Seiten wie Pianote.com und Playgroundsessions.com fand ich dabei ziemlich gut strukturiert. Das Problem natürlich ist, dass auf der einen Seite die theoretischen Konzepte stehen und auf der anderen Seite die praktische Seite, in der man sich "muscle memory" antrainieren muss, bis alles locker und präzise von der Hand läuft.

Konzeptuell gesehen finde ich diese Seiten sehr gut, weil sie sehr viele Ressourcen anbieten und man somit auch sehr viele verschiedene Bereiche abdecken kann. Einige Seiten bieten auch speziell an die Schwierigkeitsstufe angepasste Notationen an, mit deren Hilfe man progressiv die Schwierigkeit steigern kann.

Insgesamt fand ich bislang die Erfahrung mit diesen Seiten sehr positiv. Für direktes Feedback gibt es auf ein paar wenigen Seiten auch Live Streams, in denen man Fragen stellen kann. Das gleicht den Nachteil einer fehlenden 1-on-1-Sitzung in Person sehr gut aus.



Gruß,
Lukas
 
Also ich habe rein autodidaktisch gelernt und dabei immer wieder solche Online-Portale genutzt.
Vor allem Flowkeys und kürzlich zum Wiederholen so Seiten wie Pianote.com und Playgroundsessions.com fand ich dabei ziemlich gut strukturiert.

Du hast an anderer Stelle geschrieben, dass Du roundabout 2 Jahre lang nach dieser Methode spielst. Kannst Du versuchen zu schildern, wie weit Du bislang damit gekommen bist? :-)
 
Finde der beste onlineklavier/musikratgeber ist dieses Forum. Wühlt man ein wenig, findet sich viel Erhellendes. Problem ist doch meist "man" selber.
 
Du hast an anderer Stelle geschrieben, dass Du roundabout 2 Jahre lang nach dieser Methode spielst. Kannst Du versuchen zu schildern, wie weit Du bislang damit gekommen bist? :-)

Kann ich machen. Aber dafür brauche ich konkrete Punkte, auf die ich eingehen soll ^^ So allgemein lässt sich das nichts formulieren wie ich finde. Auf was genau kommt es dir bei deiner Frage an? Wenn du meinst, ob ich professionell spiele --> das natürlich nicht :)
Kann ich Stücke eigenhändig lernen, spielen und sie für mich arrangieren? ---> ja

:) Gib mir ein paar konkrete Stichpunkte, dann kann ich dazu gerne mehr schreiben :)


Mit Flowkey, PGS oder Pianote arbeite ich jetzt seit ca. 1 Jahr. Davor habe ich mir selbst einen Überblick gemacht und online nach den entsprechenden Ressourcen gesucht und diese zusammengetragen und entsprechend nach Doppellungen etc. gefiltert. Mit all dem Material dann einen möglichst breitgefächerten Lernplan erstellt und diesen durchgezogen.
 

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