Technikübungen=sinnvoll? Wofür?

Wikigläubig?
Egal. Sehnen sind noch was andres als Muskeln.
 
Wenn du selber nicht drauf kommst.
Du schriebst, dass deines Wissens Sehnen nicht gedehnt werden können, verlinkst einen Artikel, wo es um die Unmöglichkeit der Verlängerung von Muskeln geht.
Am Apfelbaum wachsen nun mal keine Birnen und durch Schütteln kommen auch keine Kirschen runter.
 
In dem Artikel geht es um Dehnübungen und es werden nur Muskeln angesprochen. Wenn du einen Artikel findest, in dem Sehnen gedehnt werden, haben wir neue Anhaltspunkte. Bis dahin gilt: mit Dehnübungen werden Muskeln gedehnt, keine Sehnen. Um dauerhafte Verlängerung geht es gar nicht, sondern um Lockerung.
 
Vor einiger Zeit habe ich Czerny neu entdeckt.

Ich spiele gern einfache Stücke nebenher, u.a. um das Primavista-Spiel zu trainieren und um einfach noch viel mehr kennenzulernen etc.pp, Stichwort Sonatinchen. Im Zuge dessen war ich immer auf der Suche nach kleinen Nettigkeiten, und es begab sich eines Tages, dass ich Zugang zu einem umfangreichen Nachlass an Noten bekam, an dem ich mich bedienen durfte/darf.

Überleitung zu Czerny: ("Schulen der Geläufigkeit/Fingerfertigkeit/Schnelligkeit") Die Technikübungen sind in nette melodische Stücke verpackt und wirken auf den ersten Blick simpel.

Auf den zweiten Blick enthalten sie kondensiert wertvolle Basics, die man *hüstel* eigentlich zu können glaubt, können sollte und im Amateuralltag irgendwie doch nicht mit der gebotenen Akkuratesse parat hat. :girl: Schon gar nicht im vorgeschriebenen Tempo.

Ich zieh das jedenfalls jetzt durch. Systematisch. Meine Lehrerin unterstützt mich dabei.

Wegen der Simplizität sind die Etüdchen (theoretisch, hahaha) gut zu transponieren. Spätestens beim Transponieren hört die Simplizität für mich sowieso auf, aber daran kann man es schön üben.


Bin bislang nicht dümmer geworden deshalb.
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Außerdem sind das Gute-Laune-Stückchen. :super:
 
Was hier noch Erwähnung finden sollte sind selbsterfundene kleine Übungen auf der Basis von einfachsten Akkorden oder Akkordsequenzen (Kadenzen), die man 'chromatisch wandern' lassen kann.

Und kurze Auszüge aus Werken, die gleichfalls der chromatischen Wanderung unterzogen werden.
Beispiel: die ekligen und anstrengenden Passagen im ersten Satz Appassionata (as-Moll 3. Seite; in der Reprise in f-Moll); wenn diese Figur einige Male chromatisch über eine Oktave rauf und runtergelaufen ist, dann ist für die Unterarm-Rotation wirklich was erreicht! Und durch die wechselnden Positionen ist der Verkrampfung vorgebaut. Wenn man nicht übertreibt!!
Ebenso etwa linke Hände wie beim 1. Thema der b-Moll Sonate von Chopin etc. ad infinitum!
 
Die ersten Czerny-Etüdchen in der Auswahl von Germer lassen sich gleichfalls leicht in allen Tonarten spielen!
 
Las eben in Siegfried Karg-Elerts "Elementar-Harmonium-Schule" (Op.99) von folgender Lockerungsübung. Ist so etwas sinnvoll, was meint ihr?

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Das ist eine der vielen Übungen zur Stabilisierung der grundlegenden Ausgangshandform. Dies auch dann, wenn extreme Positionen (Arm, Schulter) eingenommen werden. Wem es hilft, der mag es machen, ich selbst bin kein Freund von Übungen bei deren Beschreibung der Superlativ angewendet wird!
 

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