Ich konnte mir das Buch ausleihen und habe es zum Schmökern hier, deshalb traue ich mich, aus Sicht einer musikalischen Laiin, was wohl die meisten hier sein dürften, einen kurzen Abriss zu geben..
Es ist schon richtig, dass das Buch seinen Schwerpunkt bei der Übemethodik hat, es nur so zu beschreiben, wird ihm aber inhaltlich nicht gerecht.
Auf den ersten gut 100 Seiten gibt es einen systematischen Überblick über Aspekte der Spieltechnik, der musikalischen Gestaltung und des Übeprozesses, dieser richtet sich aber eindeutig an Leute, die bereits wissen, worum es hier geht.
Die von
@Marlene gefundene Seite stammt aus diesem ersten Teil, aus dem Bereich Spieltechnik- Anschlagsparameter, das ganze wirkt schon sehr „verwissenschaftlicht“, hätte meine Lehrerin nicht einzelne Punkte schon mit mir besprochen und bearbeitet (die Theorie dazu habe ich im Buch nachgelesen), hätte ich keinen Zugang dazu gefunden. Zum Selbststudium eignet sich diese Darstellung bestimmt nicht.
Die Bilder kann man sich als Lernkärtchen ausdrucken, habe ich aber noch nicht ausprobiert, ist eher nicht meins.
Der Autor bildet viele Definitionen zur Beschreibung der Spieltechnik, die er dann verwendet.
Als Anschlagsdruck definiert er (auf S 23) "die Kraft, die auf den Finger im vordersten Fingerglied wirkt, sobald er im Tastengrund angekommen ist", er unterscheidet hier ohne, minimal, mittel, hoch.
Das nur zur Info.
Der Autor weist aber auch dezent darauf hin, dass die behandelten technischen und gestalterischen Aspekte im Klavierunterricht behandelt werden müssen.
Nach diesem Einleitungsteil wendet sich der Autor dem Methodikblock für die musikalisch- künstlerische Arbeit an einem Stück zu.
Er schichtet dazu 4 verschiedene Lerngebiete mit unterschiedlicher Zielsetzung ab, und stellt Methoden vor, die seiner Ansicht nach zur Erarbeitung der einzelnen Aspekte geeignet sind. Dazu gibt es dann detailreiche praktische Beispiele.
Aus den dargestellten Methoden darf sich dann, wer kann, seinen eigenen, individuell zugeschnittenen Arbeitsablauf zusammenbasteln, im letzten Abschnitt gibt es dafür Beispiele.
In der Gesamtheit richtet sich das Buch an Leute, die schon auf sehr hohem Niveau musizieren, und auch die Zeit und das Know- How haben, die empfohlenen Methoden umzusetzen, bzw an Pädagogen, die ihre Unterrichtsmethodik verbessern wollen.
Wer gerne dicke Bretter bohrt kann ja mal einen Blick riskieren, mit entsprechender musikalischer Vorbildung wird man einiges wiedererkennen und kann durchaus was mitnehmen.
Den größten Teil der Methodik empfinde ich nicht als klavierspezifisch, er kann ganz gut auch auf andere musikalische Bereiche übertragen werden, und dabei helfen, die eigene Herangehensweise zu verbessern.
Man darf aber kein Lehrbuch erwarten, das Buch will helfen, vorhandenes (pianistisches/musikalische) Können optimal zu nutzen und zu entwickeln, es vermittelt selbst keines.