Systematische Klaviermethodik

So ein „Fahrplan“ ist Unsinn, weil die Herangehensweise je nach Stück und je nach Pianist vollkommen anders aussehen muss.
Ob das wirklich "Unsinn" ist, bezweifle ich. In einem Interview hat der Herr Pohl nämlich genau von so einem Fahrplan (Nachtrag: Korrektur: "Werkzeugkasten") gesprochen. Leider finde ich aktuell die Quelle nicht mehr (Nachtrag: ). Ich fand es sehr interessant, wie er Dinge, die man implizit und unbewusst tut, explizit macht und in Worte fassen kann.

Allerdings gebe ich Dir insofern recht, als dass ich auch nicht glaube, dass es die "eine Methode" für alle gibt. Ich vermute z.B., dass eine sehr "analytische" Methode, bei der kleine Schritte genau handwerklich aufgeschrieben werden, für mich gar nicht passend (und vielleicht ziemlich nervend) wäre, weil ich am Klavier das Allermeiste intuitiv lerne, z.B. sehr viel übers Hören, mir-Vorstellen und dann Umsetzen. Auch im Unterricht war wenig explizit, sondern ich habe auf unerklärliche Weise unmerklich gelernt und mir Dinge abgeschaut, die oft gar nicht in Worte zu fassen sind.

Dennoch finde ich den Ansatz, diese verschiedenen Herangehensweisen in Worte zu fassen, also das "Handwerkzeug" zu inventarisieren, sehr faszinierend.

Zudem ist die Konfrontation der eigenen Herangehensweise mit der anderer (also deren "Fahrplan") immer auch ein Denkanstoß, der einen weiterbringen kann. Ist zumindest bei mir so. ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Du würdest Dich wahrscheinlich beim Versuch, eine eigene Methodik nach Buch zu basteln hoffnungslos verzetteln.
Warum Verzetteln :016:?

Man kann doch seine eigene Herangehensweise um die im Buch genannten Tipps anreichern. Das geht, sofern jemand wissenschaftliches Arbeiten gewohnt ist, durchaus systematisch und somit ohne jegliches Verzetteln. ;-)
 
Ein Werkzeugkasten ist allerdings etwas anderes als ein Fahrplan. Es ist selbstverständlich gut, viele Werkzeuge zu kennen und auch verfügbar zu haben. Aber die Auswahl der optimalen Werkzeuge bleibt halt sehr individuell und ändert sich auch mit dem eigenen Erfahrungsschatz.
 
Man kann doch seine eigene Herangehensweise um die im Buch genannten Tipps anreichern.

Das kann man sicher, wenn man auf dem entsprechenden musikalischen Niveau arbeiten kann.
Ich glaube aber, dass es dem normalen Hobbymusiker sowohl an dem Handwerkszeug als auch an Erfahrung und der Übersicht fehlt, um sich allein mit dem Buch den geeigneten "Werkzeugkasten" zusammenzustellen.
Da sehe ich als Zielgruppe eher Lehrer, die vielleicht die eigene Methodik nachschärfen und verbessern wollen.

Aber schau doch einfach mal rein in das Buch, vielleicht hilft es Dir ja weiter, oder bringt Dich in einen Dialog mit Deinem eigenen Lehrer.
 

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