Auch wenn einem der türkische Marsch nicht gefällt (mir gefällt er trotz der Tatsache, dass ihn viele andere auch schön finden ...), so muss man zumindest zugeben, dass in diesem Stück sehr viele Elemente vorhanden sind, die es Wert sind, sich damit zu beschäftigen. Okatvierte Linien, interessante Akkorde in der linken Hand (Mozart war Jazzer???
)), schnelle Läufe und Vorschläge, rhythmische Phrasierungen und Verschiebungen im Coda u.v.m. Wenn man es dann beherrscht, kann man immer noch entscheiden, ob es sich lohnt, dieses Stück ins Vortragsrepertoir aufzunehmen oder als "Etüde, gelernt, begriffen, auf geht's zu neuen Ufern" ablegt. Und die KV331 als ganzes ist für mich immer noch eine der "typischen" Mozart Sonaten. Ich wünschte, ich könnte sie komplett und vortragsreif spielen.
Yesterday ist übrigens auch ein genialer Song. Allerdings muss man das Stück vielleicht im Kontext der Zeit sehen. Damals waren solche Balladen aussergewöhnlich, mühten sich doch die meisten anderen Gruppen mit weit weniger Melodie und Harmonik redlich ab. Klar, heute wo man den Song in Fahrstühlen, Kaufhäusern etc. gerne spielt, klingt es abgelutscht .... aber dass sich zu der damaligen Zeit jemand hinsetzt und einen solchen Song schreibt .... Chapeau!
Der Unterschied zu anderen Beispielen (YET) ist wohl auch, dass sich heute, 200 Jahre nach Entstehung von alla Turca noch ernsthafte Menschen kontrovers damit beschäftigen. Das werden wohl nicht mal die Beatles erreichen. Und Mozart wird man noch kennen, wenn man uns, Lennon/McCarthney und YET (und auch Gould) schon längst vergessen hat ...
Gruss
Hyp