Start mit 30, was ist noch drin?

  • Ersteller des Themas Blumenhaendler
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den Linguisten wird es eines Tages gelingen, den gesamten Weltlauf auf die einfache Formel Karlchen fährt Roller zu reduzieren.

Das wird ihnen nicht gelingen, weil sie von den Pädagogen und anderen wohlmeinenden Zeitgenossen daran gehindert werden, die dem Roller erstmal die ultragefährlichen Räder abschrauben, dann Karlchen mit Sicherheitsausrüstung so beschweren, daß er nicht mehr vom Stuhl aufstehen kann. Und ihm schließlich noch vermitteln, daß Straßenverkehr Krieg sei, das Kriegsrecht aber soeben als unbeachtlich im Mülleimer gelandet sei, sodaß er einfach auf der Bank sitzen bleiben könne, bis ihn ein Bus überfahre. Und dann wird der große pädagogische Augenblick kommen: wenn der Balg, vom Bus geschubst, grade durch die Luft auf eine Hausmauer zufliegt, werden die Wohlmeinenden dastehen und rufen: "Aber bitte, bitte, zofft Euch doch nicht so!" Du siehst, von der Linguistik kann gar keine Gefahr ausgehen, denn es sind die Schulmeister, die die Welt bewegen.
 
Hallo Blumenhändler,Deine Hochmotivation ist doch prima. Ich wünsche mir einmal in meinem Leben einen Schüler zu treffen, der gern 6 Stunden übt...;-) Ferner: ein Pianist, ob Laie , ob Profi, ist ja nie am Ende seiner musikalischen und pianistischen Entwicklung, bzw. nur dann, wenn er sich nicht mehr die Mühe macht, etwas an sich zu tun. Daher kann man eigentlich nur aus der Retrospektive sagen, wie weit ein Musiker gekommen ist. Ich würde an Deiner Stelle nicht nur den Schwierigkeitsgrad von Klavierwerken zum Kriterium deiner Entwicklung nehmen, sondern die musikalische Qualität Deiner Interpretation! Lieber eine sehr gut interpretierte Sonatine, als eine Beethoven-Sonate, die mit Ach und Krach hingelegt wurde, nur damit man sich sagen kann, man spiele nun (endlich) Beethoven-Sonaten. Und noch eins: der Schwierigkeitsgrad einer Komposition besagt auch nicht zwangsläufig, dass diese Komposition ein besonderes Meisterwerk ist. Grundsätzlich gesprochen kann auch sehr schwierig zu spielender Mist komponiert werden..kein Problem...
Und mitunter sind es von den großen Meistern auch technisch weniger anspruchsvolle Werke, die voller Phantasie stecken, und von höchstem musikalischen Wert sind.
Wie weit Du individuell kommst, läßt sich aus der Ferne nicht sagen. Ich selbst unterrichte derzeit auch einige Leute, die mit Ende 60 angefangen haben, seit 4 Jahren im Unterricht sind, und eine unaufhaltsam gute Progression besitzen, deren Ende zum jetzigen Zeitpunkt nicht abzusehen ist.
Lange Rede, kurzer Sinn: grundsätzlich ist für einen 30 jährigen Beginner viel drin, wenn er diszipliniert übt, und eine gute musikalische Anlage besitzt. Kriterium aber sollte meines Erachtens in erster Linie das "Wie" sein, die Qualität Deines Werkes, auch wenn es eins aus dem Notenbüchlein ist! Und noch weiterhin viel Freude!
 
Hallo Blumenhändler,

ich kann Dich gut verstehen, aber es geht doch nicht so sehr darum,. was man noch schafft, ob man brillant wird, etc., sondern, vor allem wenn man es als Laie betreibt, um die Zeit am Klavier und wie man sich dabei fühlt, was es einem bringt, etc. Ich habe auch phasenweise diese Anflüge von "Das ist alles nur Kinderkram, was ich mache, das bkönnen talentierte 4-Jährige (meine Übungsstücke werden bei youtube oft von 4-6 Jährigen japanischen Mädchen in rosa Kleidchen gespielt, denen noch ein Höckerchen unter die winzigen Füßchen geschoben wird ) , ich will so spielen wie xyz, ich komme nicht weiter...." aber darum geht es nicht...
Ich mag ja grundsätzlich keine Weisheiten à la "der Weg ist das Ziel", aber neulich las ich einen Spruch (weiß gar nicht mehr wo) , den ich mir ans Klavier gepeppt habe:

Ein Knabe reiste durch Japan zu der Schule eines berühmten Meisters der Kriegskunst. Als er im Dojo ankam, wurde ihm eine Audienz vom Sensei gewährt.
"Was wünschst du von mir?" fragte der Meister.
"Ich möchte Ihr Schüler sein und der beste Kämpfer des Landes werden", antwortete der Knabe. "Wie lange muß ich lernen?"
"Mindestens zehn Jahre", antwortete der Meister.
"Zehn Jahre ist eine lange Zeit", sagte der Knabe. "Was wäre, wenn ich doppelt so fleißig lerne wie all Ihre anderen Schüler?"
"Dann brauchst du zwanzig Jahre", antwortete der Meister.
"Zwanzig Jahre! Und wenn ich mich Tag und Nacht mit all meinen Kräften bemühen würde?"
"Dann dauert es dreißig Jahre", lautete die Antwort des Meisters.
"Woher kommt es, daß jedesmal wenn ich sage, daß ich mich sehr bemühe, sie mir sagen, ich werde mehr Zeit brauchen?" fragte der Knabe.
"Die Antwort ist klar. Wenn ein Auge aufs Ziel schaut, dann bleibt nur noch ein Auge übrig, um den Weg zu finden."


Ich fand das für mich sehr treffend und so bemühe ich mich, die Zeit am Klavier, das Lernen, die winzig kleinen Schrittchen, die ich am Klavier gehe (manchmal kommt auf einmal ein riesengroßer Schritt, aber nur, um wieder Geduld zu finden für das auf der Stelle treten danach :-)) zu genießen, und vor allem auch die kleinen Anfängerstücke schön zu gestalten.

LG
Katja
 

Bei der ganzen Thematik muss ich irgendwie immer an das hier denken :-D:blöd::

 
Ich habe auch erst mit knapp über 30 angefangen Klavier zu spielen.
Nach ein paar Jahren kann ich sagen, es klappt inzwischen sehr gut, spiele auch des öfteren auf Geburtstagen und Hochzeiten.
 
Hallo zusammen, habe jetzt nicht alles durchgelesen, also ich weiß nicht, ob die Frage schon gestellt wurde.
Hört man denn beim Spielen immer einen Unterschied zwischen einem Spät-Einsteiger und jemanden, der als Kind angefangen hat?
Also können Menschen, die als Kind angefangen haben immer besser spielen als späteinsteiger?
 
Zitat von Enimeni:
Hallo zusammen, habe jetzt nicht alles durchgelesen, also ich weiß nicht, ob die Frage schon gestellt wurde.
Hört man denn beim Spielen immer einen Unterschied zwischen einem Spät-Einsteiger und jemanden, der als Kind angefangen hat?
Also können Menschen, die als Kind angefangen haben immer besser spielen als späteinsteiger?

Wir haben hier bestimmt ein paar Schlaue, die das dir genau beantworten können.

Mich würde interessieren, da ich erst mit 11Jahren angefangen habe, ob ich nun mit 30Jahren Beginn schlechter spielen würde, oder wenn mit 5 Jahren begonnen, dann wirklich besser spielen könnte.

Leider kann man das ja nicht ausprobieren, da man nur ein Leben hat und man für diesen Versuch drei Leben bräuchte.:heilig:

Kann also niemand beantworten, da man nur jeweils ein Leben zu verfügung hat und jeder Mensch individuell unterschiedlich ist.

Grüsse Jörg
 
Nein. Es gibt ja auch doofe Kinder.

LG, Mick

Du Pöhser - weißt Du denn nicht, dass Hirn-Gott Gerald Hüther verkündet, dass jedes Kind hochbegabt ist und nur die schlimme, schlimme Schule und die schlimmen, schlimmen Erwachsenen mit ihrer demotivierenden Art verhindern, dass diese Hochbegabung bei jedem zum Tragen kommt?
 
Du Pöhser - weißt Du denn nicht, dass Hirn-Gott Gerald Hüther verkündet, dass jedes Kind hochbegabt ist und nur die schlimme, schlimme Schule und die schlimmen, schlimmen Erwachsenen mit ihrer demotivierenden Art verhindern, dass diese Hochbegabung bei jedem zum Tragen kommt?

Ich find ja viel auffälliger, dass er nicht mit "Nein. Es gibt ja auch schlaue Erwachsene." relativiert hat :)
 

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