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ag2410
Guest
Ich wollte meine Stücke gar nicht gestalterisch im Klavierunterricht vortragen, weil ich das Gefühl hatte, dass es meinen Lehrer überhaupt nichts angeht, wie ich meine Stücke spielen möchte. Ich fand es bei manchen Lehrern ehrlich gesagt auch unangenehm bis befremdlich, wenn sie mir die Stücke zur Auswahl vorgespielt haben, weil ich gar nicht wissen wollte, woran sie beim Spielen denken ........
Hm, verstehst Du da etwas nicht falsch? Es geht darum, dass die Musik eben Emotionen auslöst: Man reagiert auf die Musik. Aber es ist doch meist nicht so, dass man das eigene Gefühlsleben (bzw. Erlebnisse) durch die Musik "verarbeitet".
Wenn die Musik Emotionen auslöst, ist das nicht gleichzusetzen mit Seelenstriptease. Man "ist" in der Musik, sie berührt, und dann geht man beim Spielen eben mit.
Aber ich kann es verstehen, wenn Geschnaufe oder Grimassen abstoßen. Meiner Meinung nach sind die besten Pianisten diejenigen, die ihre emotionale Energie ins Spiel transportieren. Zwar merkt man an der Körperbewegung, dass sie "in" der Musik sind (wie schon genannt Rubinstein, Horowitz, Argerich,...). Aber theatralisches Getue soll meiner Meinung nach - bewußt oder unbewußt - vom Spiel ablenken.
Wenn ich spiele, und dabei irgend etwas verarbeiten will, oder Probleme "in" das Klavier spielen will, damit es mir danach besser geht, tue ich das nur für mich. Das ist mir selber zu privat....
Es hört sich fast an, als hättest Du Probleme, Emotionen zu zeigen, und Emotionen anderer zuzulassen? Das zeigt Deine Formulierung "auch mal was netteres".
Ich kann mich natürlich irren.